Monheim Triennale: Zukunft ungewiss
Eigentlich wollte die Monheim Triennale am 7. Dezember in der Altstadtkirche in Monheim am Rhein ein besonderes Matineekonzert mit zwei prominenten schwedischen Musiker*innen zur Aufführung bringen, die „Stadtstimmung macht Licht“. Doch bevor auch nur ein Ton Musik zu hören war, trat der neue Artist in Residence des Festivals, der in Monheim lebende Vokalist Rabih Lahoud ans Mikrofon und informierte das Publikum darüber, dass der Intendant der Monheim Triennale, Reiner Michalke, zum Jahresende abberufen werden soll. Das sei zumindest der Plan des seit den NRW-Kommunalwahlen im September für die Stadtpolitik verantwortlichen Bündnisses aus CDU, SPD, Grüne und FDP und der parteilosen Bürgermeisterin Sonja Wienecke, die vor vier Monaten zusammen im verschuldeten Monheim die Partei Peto und deren Bürgermeister Daniel Zimmermann abgelöst haben. „Reiner Michalke ist der Ideengeber dieses Festivals“, betonte Lahoud in seiner Ansprache, die hier nachzulesen ist, „seit 2018 der kreative Kopf der Organisation, derjenige, der die Künstler*innen gesucht und gefunden hat, derjenige, der die Idee hatte, einen ,Artist in Residence‘ für die Stadtgesellschaft zu installieren. (…) Durch das Entfernen des Intendanten stirbt auch seine Idee, die internationale Musikwelt mit der lokalen Musikszene in Monheim zu verbinden. (…) Sollten Frau Wienecke und der Aufsichtsrat am Mittwoch ihren Plan beschließen und damit einen radikalen Einschnitt in die kulturelle Vielfalt dieser Stadt vornehmen, wird dies heute auch mein letztes Konzert als ,Artist in Residence‘ sein. Denn wenn man mutige Kultur und Musik entfernt, bremst man die Entwicklung und schlussendlich bleibt nichts als Stille.“ In der Aufsichtsratssitzung der Monheim Triennale GmbH am 10. Dezember will man anscheinend beschließen, den noch bis 2029 gültigen Vertrag mit Michalke vorzeitig zu kündigen. Danach soll es eine Stellungnahme der Stadt Monheim geben.
Live Fonds für Hamburger Musiker*innen: Frist bis 15.12. verlängert
Gute Nachrichten: Der LIVE FONDS für Hamburger Musiker*innen wird aufgestockt, die Förderbedingungen werden für dich angepasst und die Frist bis zum 15.12.2025, 12 Uhr verlängert! Das heißt: Du hast noch einmal dieses Jahr die Chance, rückwirkend Support für deine Konzerte und Tourneen zwischen dem 01.07. und 15.12.2025 zu beantragen. Ob Tourbus, Bahn, Car-Sharing oder Auslandsgigs – die LIVE FONDS von RockCity unterstützen dich rückwirkend mit bis zu 90% der entstandenen Transferkosten. Beim Road Trip Fonds und Green Touring Fonds kannst du dir bis zu 1.000 € pro Antrag sichern und beim International Touring Fonds sogar bis zu 2.000 € pro Antrag zurückerhalten. Alle Infos & Formulare findest du hier!
Ab 2026: 24/7 Tonstudios & Proberäume in Stuttgart (Umfrage)
Ab 2026 vermietet das Team von Comuda in Stuttgart rund um die Uhr (24/7) Tonstudios und Proberäume. Gemeinsam mit Audio Engineers der SAE bieten sie außerdem professionelle Recording-Sessions und technische Unterstützung an. Für die Vorbereitung ist eure Unterstützung durch Teilnahme an einer kurzen Umfrage gefragt.
tapetenhaus talks mit Sophie Nixdorf 11.12.2025 in Mainz
Am 11. Dezember 2025 lädt pop rlp um 18 Uhr zu seiner nächsten Ausgabe der tapetenhaus talks in die Kurfürstenstraße 7 nach Mainz ein. Gast ist diesmal Sophie Nixdorf – DJ, Produzentin und Gründerin des Labels YOU ARE STRANGE. An diesem Abend gibt sie Einblicke in ihren Werdegang: Wie hat sie ihren charakteristischen Sound gefunden? Welche Erfahrungen sammelte sie mit ihrem eigenen Label? Welche Rolle spielen Leidenschaft, Netzwerke und Durchhaltevermögen in der elektronischen Musik‑ und Clubkultur? Auf euch wartet ein offener Austausch über kreative Prozesse, Herausforderungen und Erfolge in der Musikbranche. Danach gibt es Gelegenheit zum Netzwerken bei Drinks. Die Veranstaltung richtet sich an Musiker*innen, Produzent*innen, Veranstaltende und alle, die sich für Musik, Szene und kreative Prozesse interessieren. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung erforderlich.
Werde Transformationsmanager*in Nachhaltige Kultur
Ihr wollt eure Kulturinstitution klimafit machen und echte Nachhaltigkeit vorantreiben? Dann ist die bundesweite Weiterbildung „Transformationsmanager*in Nachhaltige Kultur“ vielleicht genau euer Ding! Die Fortbildung startet im Februar 2026 und vermittelt Wissen zu Energieeffizienz, Klimabilanzierung, nachhaltigem Veranstaltungsmanagement & strategischem Umweltmanagement – praxisnah in Online-Modulen + Lerngruppen. Die Weiterbildung richtet sich an Fach- und Führungskräfte, Mitarbeitende aus Kultur, Medien & Nachhaltigkeit. Nach einem Auftakt in Mannheim, findet sie online statt und geht ca. 3 Monate. Kosten: 2.500 € zzgl. USt. Bewerbungsfrist: 31. Januar 2026
3. Ausschreibung des Amateurmusikfonds (bis 2.2.2026)
Bis zum 2. Februar 2026 können sich Chöre, Orchester, Bands und Musikvereine für den dritten Amateurmusikfonds bewerben. Antragsberechtigt sind gemeinnützige, aktive Amateurmusikensembles, Kirchengemeinden oder Bands sowie andere Organisationen der Amateurmusik. Gefördert werden Projekte, durch die ein Verein oder Verband neue Wege geht, sich neu aufstellt, sich für die Zukunft wappnet oder besondere künstlerische Projekte auf die Bühne bringt. Schwerpunkte sind dabei Nachwuchsgewinnung und -förderung, Ensemble- und Verbandsentwicklung, Ensemble-Neugründung sowie genreübergreifende Kooperationen und kreative Projekte. Insgesamt stehen 4,6 Millionen Euro bereit – von 2.500 bis 40.000 Euro, je nach Reichweite des Projekts. Projektlaufzeit: 1. Juni 2026 – 30. September 2027
Spenden-Kampagne „Alles beginnt im Zentrum“ für kulturelle Freiräume
Alternative Jugendclubs, queere Cafés und selbstverwaltete Kulturzentren stehen unter massivem Druck: rechte Angriffe, politische Kürzungen, verlorene Mietverträge. Immer mehr Freiräume drohen zu verschwinden. Die Kampagne „Alles beginnt im Zentrum“ sammelt deshalb zentral Spenden – damit Hilfe nicht davon abhängt, wie gut ein Projekt vernetzt ist. Spende jetzt und unterstütze die Orte, an denen Kritik, Kunst und Solidarität entstehen. Jeder Beitrag hält Freiräume offen.
Gemeinnützige Einrichtungen, die akut Hilfe benötigen, können aus dem Akuthilfe-Fonds Gelder erhalten. Mehr Infos gibt es hier.
Franz-Bobzien-Preis 2026
Creative Innovation Lab
Die Förderung Creative Innovation Lab soll Kulturschaffende und Kreative dazu anregen, innovative digitale Lösungen mit potenziell positiven langfristigen Auswirkungen auf mehrere Kultur- und Kreativbranchen zu entwickeln und zu testen. Es soll die Entwicklung innovativer Lösungen (z. B. Tools, Modelle und Methoden) erleichtert werden, die auf den audiovisuellen Sektor und zusätzlich auf mindestens eine der folgenden drei Sparten der Kultur- und Kreativwirtschaft anwendbar sind: Musik, Buch, Museen.
Das Projekt muss nicht unbedingt unmittelbar auf den audiovisuellen Sektor zugeschnitten sein, sondern kann auch als Modell dienen, wenn es leicht in die audiovisuelle Branche übertragen werden kann. Projekte müssen mindestens eines der folgenden Themen abdecken:
- Virtuelle Welten als Umgebung für die Promotion europäischer Inhalte und Erschließung neuen Publikums
- Innovative digitale Lösungen für Produktion, Finanzierung, Vertrieb oder Promotion unter Nutzung neuester Technologien
- Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit der audiovisuellen Branche und der Kultur und Kreativwirtschaft
Deadline: 23.04.2026, 17:00 MEZ
Culture Compass for Europe verabschiedet
Der neue Rahmen konzentriert sich auf vier Handlungsfelder:1. Europäische Werte und kulturelle Rechte stärken
Die Kommission bekräftigt ihr Engagement für künstlerische Freiheit und kulturelle sowie sprachliche Vielfalt. Geplant ist unter anderem ein neuer EU-Preis für die Darstellenden Künste.
2. Künstler*innen und Kulturschaffende unterstützen
Eine EU-Künstlercharta soll künftig Leitlinien für faire Arbeitsbedingungen setzen. Zudem sollen grenzüberschreitende Mobilität und Arbeitsprozesse weiter vereinfacht werden.
3. Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz fördern
Digitale Technologien und KI sollen im Kultursektor gezielt genutzt werden. Auch der Zugang junger Menschen zum europäischen Kulturerbe soll erleichtert werden, etwa durch einen freiwilligen Rahmen zur Anerkennung nationaler Kulturpässe.
4. Internationale Kulturbeziehungen ausbauen
Europa möchte seine Rolle als globaler Akteur in Kultur und Kreativität weiter stärken, auf Basis europäischer Werte und gegenseitigen Verständnisses.
Der Culture Compass for Europe soll zudem als strategischer Bezugspunkt im kommenden Mehrjährigen Finanzrahmen (2028–2034) dienen. Geplant sind unter anderem ein regelmäßiger Bericht zum Stand der Kultur in der EU sowie der Aufbau eines EU-Kultur-Daten-Hubs zur Unterstützung evidenzbasierter Kulturpolitik.
Hessischer Jazzpreis 2025: Preisträgerkonzert an größeren Ort verlegt (jetzt Ticket buchen!)
Das Preisträgerkonzert der Kasseler Pianistin Ursel Schlicht wurde aufgrund der großen Nachfrage an einen größeren Ort, den großen Saal im Anthroposophischen Zentrum in Kassel verlegt. Die Preisverleihung und das Preisträgerkonzert finden am 15. Dezember 2025 um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung wieder möglich!
Der Abend wird drei Aspekte von Ursel Schlichts musikalischen Tätigkeit aus Jazz, Improvisation und Interdisziplinarität zeigen. Eröffnet wird er mit einem Ausschnitt aus dem aktuellen Projekt „Foto+Klang“, genauer mit einer Fotostrecke inspiriert von der documenta fifteen, zu der sie Improvisationen am Flügel solo entwickelt hat; als special guest an diesem Abend ist der langjährige Duo-Partner Hans Tammen mit Live-Elektronik dabei. Es folgen eine Auswahl persönlicher Jazzkompositionen mit Posaune, Saxophon, Kontrabass und Flügel. Mit allen Musikern aus Kassel verbindet sie eine lange Zusammenarbeit. Abgerundet wird der Abend durch ein improvisatorisches Konzept für das ganze Ensemble, an dem auch Laudator Nikolaus Neuser an der Trompete mitwirkt.
Mehr zum Preis und zur Künstlerin hier.
Umfrage zu Diskriminierung in Deutschland gestartet (bis 28.02.2026)
Jetzt mitmachen: Noch bis 28. Februar 2026 führt die Antidiskriminierungsstelle des Bundes die bislang größte Umfrage zu Diskriminierung in Deutschland durch. In Zeiten, in denen gleiche Rechte für alle in Frage gestellt werden, ist eine große Beteiligung an der Umfrage wichtiger denn je. Teilnehmende helfen, Diskriminierung in Deutschland sichtbarer zu machen. An der Umfrage können alle Menschen ab 14 Jahren teilnehmen, die in Deutschland Diskriminierung erlebt haben. Die Teilnahme ist anonym, barrierearm und in vielen Formaten und Sprachen möglich.

