Offener Brief der deutschen Musikhochschulen zur geplanten GEMA-Reform
Die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen in der HRK (RKM) drückt in einem Offenen Brief an den Vorstand und den Aufsichtsrat der deutschen GEMA ihre tiefe Besorgnis über die derzeit geplante GEMA-Reform aus. Sie würde vor allem junge Komponist*innen auf dem Weg in die Professionalität gravierend benachteiligen und könnte nicht absehbare Folgen für die Musikszene und die deutschen Musikhochschulen haben. Der Vorsitzende der RKM, Prof. Christian Fischer, meint dazu: „Wir lehnen die offenbar geplante Aufgabe des bisherigen Solidarprinzips zugunsten überwiegend kommerziell ausgerichteter Inkasso- erteilungsregeln entschieden ab. Als Verantwortliche für die deutschen Musikhochschulen, an denen durch die Reform die bisherigen Kompositionsstudiengänge und bestimmte Studienzweige gefährdet wären, appellieren wir aufgrund vieler ungeklärter Fragen an die GEMA, die Reform um mindestens ein Jahr zu verschieben. Nach den geplanten neuen Regeln würde heutzutage selbst ein so produktiver Komponist wie J.S. Bach, der ja fast ausschließlich für den inkassoarmen Bereich der Kirchenmusik komponiert hat, nicht mehr ordentliches Mitglied der GEMA werden können, mithin kaum Einnahmen durch sein kompositorisches Werk erhalten.“ Die Hochschulleitungen zeigen sich auch besorgt über die von der GEMA in ihrer Reform-Präsentation dargestellte Option der Reduktion des bisherigen 10%-Pauschalabzugs (auf nur noch 5% in 2030), der auch für ausländische Nutzer*innen von GEMA-geschützter Musik gilt und dessen Ertrag bislang für soziale und kulturelle Zwecke eingesetzt wurde. Zahlreiche Fragen seien noch zu klären, Alternativvorschläge noch nicht ausreichend diskutiert worden. Deshalb bittet die RKM die GEMA um einen einjährigen Aufschub, um die wichtigen Fragen unter Einbeziehung der unmittelbar Betroffenen klären zu können. „Die avisierte Reform ist für unsere Kulturlandschaft so tiefgreifend, dass unter Einbeziehung aller Berufsgruppen in der GEMA in Arbeitsgruppen Auswirkungen unterschiedlicher Reformmodelle durchdacht und reflektiert werden sollten“, heißt es im Offenen Brief.
Deutsche Jazzunion lädt zum Jazzforum „Jazz Now!“ 31.10.-01.11.24 in Stuttgart ein
Die Deutsche Jazzunion lädt am Donnerstag, den 31. Oktober und Freitag, den 1. November 2024 zum 28. Jazzforum, der Jazz Now! 2024 ins Theaterhaus Stuttgart ein. Diesjähriger Kooperationspartner der biennalen Jazzkonferenz ist die IG Jazz Stuttgart. Das Jazzforum findet alle zwei Jahre in einem anderen Bundesland statt und richtet sich an Jazzprofis, Jazzstudierende, Jazzamateur*innen und Jazzliebhaber*innen. Die Jazz Now! hat sich als eine wegweisende Plattform etabliert, mit der Raum für Austausch zu aktuellen berufspolitischen Themen geschaffen und neue Impulse gesetzt werden sollen. Bei den Panels stehen in diesem Jahr die Themen Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Streaming und Urheberrechte sowie Exportförderung im Fokus. Das Forum beginnt mit einem Panel zur Veränderung der Kulturförderung, bei dem Politiker*innen aus Land und Kommune sowie Vertreter*innen der Szene darüber diskutieren, wie die soziale Absicherung von freischaffenden Jazzmusiker*innen gestärkt werden kann. Ein besonderes Highlight ist die Präsentation des Jazzberichts 2024, der von der Bundeskonferenz Jazz erarbeitete Bericht über die Lage des Jazz in Deutschland. Erstmals wird ein Kinderworkshop der Jazzpilot*innen angeboten und es findet die zweite Mitgliederversammlung des Jahres der Deutschen Jazzunion statt. Nach den tagsüber stattfindenden Formaten, die auch Workshops beinhalten, lädt die IG Jazz Stuttgart am Abend zu den Konzerten der 45. Stuttgarter IG JAZZTage ein, die ebenfalls im Theaterhaus stattfinden.
Die Teilnahme an der Jazz Now! 2024 steht allen Interessierten offen und ist kostenlos. Um Anmeldung zu den Workshops wird gebeten. Das Programm findet ihr online.