Filmtipp: „Don’t Think I’ve Forgotten – Cambodia’s Lost Rock And Roll“ Orfeos Erben
In den 60ern und in den frühen 70ern entstand in Kambodscha eine neue Musikszene, die westliche Rockmusik auf den Kopf stellte. Die Musiker mixten die neuen Sounds mit den filigranen Melodien, den hypnotischen Beats und dem weiblichen Gesang ihrer traditionellen Musik. Nachdem die Roten Khmer im April 1975 die Macht übernommen hatten, verfolgten sie massiv Künstler und Intellektuelle. Zwei Millionen Menschen, ein Viertel der Bevölkerung, wurden ermordet. John Pirozzi bietet in seinem Film „Don’t Think I’ve Forgotten – Cambodia’s Lost Rock And Roll“ (USA, 2014, 105 min, R: John Pirozzi, OmeU) über Kambodschas faszinierende Rockszene einen neuen Blick auf ein Land, das normalerweise nur mit Krieg und Genozid assoziiert wird. Die von Petra Klaus & Matthias Westerweller kuratierte Filmreihe „I Can See Music“ zeigt die Premiere des Films in Zusammenarbeit mit dem Kino Orfeos Erben am 24.02. in Frankfurt um 21:15 Uhr inklusive Skypeinterview mit Regisseur John Pirozzi. Hier geht es zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Ipq4FefX5Ps .
Veranstaltungsort: Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt am Main
Kartenreservierung: Tel. 069-707 69 100
Weitere Infos: www.dtifcambodia.com, www.facebook.com/CambodianRock, http://orfeos.de
Kino-Tipp: Dirigenten – jede Bewegung zählt!
„Letztlich bleibt es ein Geheimnis, warum der eine dirigieren kann und der andere nicht“ (Sir Georg Solti)
Beim Internationalen Sir Georg Solti Dirigentenwettbewerb gilt es, vor Frankfurts besten Orchestern und einer hochkarätigen Jury Können und Talent zu beweisen. Wer hier nach drei spannungsreichen Ausscheidungsrunden das Finale in der Alten Oper gewinnt, dem steht das Tor zu einer internationalen Karriere weit offen. Aus der Perspektive 5 junger NachwuchsdirigentInnen erzählt „Dirigenten – jede Bewegung zählt!“ (D 2015, Regie: Götz Schauder, 84 Min. Kinostart: 28.01.2016) vom Streben nach künstlerischer Anerkennung und kommt dabei dem Geheimnis des Dirigats mit einzigartiger Intensität näher. Ein Film, der seinen Blick auf das Zusammenspiel zwischen Dirigent und Orchester konzentriert und dieses Verhältnis auf ganz neue Weise erhellt.
Hier geht es zum Trailer: https://vimeo.com/140067501.
Sondervorstellungen und Filmgespräche mit dem Regisseurs Götz Schauder:
30.01. 17 Uhr Berlin, Sputnik Kino
31.01. 12 Uhr Frankfurt, Mal Seh’n Kino
02.02. 19 Uhr Nürnberg, Cinecitta, Filmgespräch mit dem Regisseur und dem Generalmusikdirektor Marcus Bosch
07.02. 13 Uhr Hamburg, Abaton Kino
Der Film läuft u.a. im Frankfurter Mal Seh’n Kino von 04.-09.02. jeweils um 18 Uhr und am 14., 21. und 28.02. jeweils um 12 Uhr. Alle Termine auf: http://mindjazz-pictures.de/kinotermine/
Infos: http://mindjazz-pictures.de
Radiotipp: „Drumheads“ mit Angela Frontera 17.12.2015 Radio Darmstadt
Am Donnerstag, 17.12.2015 strahlt Radio Darmstadt von 21-23 Uhr das Special Feature „Drumheads“ aus. In der ersten Stunde geht es um den Jazz-Drummer Wolfgang Roggenkamp, der auch die Hammond B3 professionell spielt, ab 22 Uhr präsentiert die Sendung die brasilianische Schlagzeugerin Angela Frontera (http://www.angelafrontera.com), die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und arbeitet.
TV-Tipp: Echo-Jazz Preisverleihung 28.05.2015
Am 28.05.2015 zeigt der Norddeutsche Rundfunk ab 20:30 Uhr im Live-Stream der Preisverleihung des diesjährigen ECHO Jazz 2015 auf http://www.ndr.de. Wer diesen nicht mitverfolgen kann oder will, hat am 30. Mai 2015 um 22:05 Uhr auf NDR Info und am 30. Mai 2015 um 23:15 Uhr im NDR Fernsehen die Möglichkeit, sich die Preisverleihung anzuschauen, bei der u.a. Eva Kruse (Instrumentalistin des Jahres national Bass) und Johanna Borchert (Sängerin des Jahres national) mit Preisen bedacht werden. Als Live-Act wurden Stacey Kent und weitere Künstler eingeladen.
Infos: http://www.echojazz.de
Radiotipp: Frühstart mit Inge: Unveröffentlichte Songs von Inge Brandenburg mit dem hr-Jazzensemble 27.05.2015 (hr2)
Am 27.05.2015 sendet das Kulturradio hr2 um 22:30 Uhr mit der Sendung „Jazzfacts“ ein Special über die Jazzsängerin Inge Brandenburg. Unter dem Titel „Frühstart mit Inge“ sind unveröffentlichte Aufnahmen von Inge Brandenburg mit dem hr-Jazzensemble zu hören. Dass diese Aufnahmen mehr als fünf Jahrzehnte im Archiv schlummerten, ist schon ein Hinweis auf die eher tragische Karriere der „besten Jazzsängerin Europas“, wie sie damals mitunter tituliert wurde. Das ist sicher eine Übertreibung, sagt Jürgen Schwab, Mitarbeiter der Jazzredaktion in hr2-kultur und ausgewiesener Kenner der Frühzeit der Frankfurter Jazzszene, betont aber, dass die Vokalistin Inge Brandenburg Ende der 60er-Jahre von beachtlichem Kaliber war, von damaligen Karriere-Scouts aber in die Schlager-Ecke gelockt wurde – wo sie schließlich ‚versackte‘ und mit ihr die Möglichkeit zu einer künstlerisch veritablen Präsenz im Genre Jazz.
Die damaligen Aufnahmen mit dem hr-Jazzensemble gerieten darüber in Vergessenheit. Schwab hat diese Aufnahmen wiederentdeckt und ihnen jetzt zu angemessener Beachtung verholfen. Nachdem bereits 2011 auf der CD zum Dokumentarfilm „Sing! Inge, Sing! – Der zerbrochene Traum der Inge Brandenburg“ erstmals fünf der damals eingespielten Titel mit dem hr-Jazzensemble veröffentlicht worden sind, erscheinen jetzt mit dem Album „Easy Street“ alle 20 Titel, die Inge Brandenburg seinerzeit mit dem hr-Jazzensemble aufgenommen hat. Entstanden sind die Aufnahmen zwischen Januar 1959 und Juli 1961. Inge Brandenburg lebte damals in Frankfurt am Main, wo sie mit ihrem Auftritt beim 6. Deutschen Jazzfestival Frankfurt 1958 einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde. Es war genau die Festival-Ausgabe, bei der auch das hr-Jazzensemble aus der Taufe gehoben wurde: eine Studio-Formation des Hessischen Rundfunks unter der Leitung des Posaunisten Albert Mangelsdorff, ein musikalischer Kleinod, der noch heute, viele Jahre nach dem Tod von Albert Mangelsdorff, für besondere Sounds in der aktuellen Jazzszene sorgt.
Infos: http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=6038&key=standard_document_55380937
Radio-Tipp: Jazzfacts mit Billie Holiday zu ihrem 100.Geburtstag HR2 Kultur 01.04.2015
Am 07.04.2015 wäre die großartige Jazzsängerin Billie Holiday 100 Jahre alt geworden. Unzählig sind die Geschichten und Anekdoten, die man sich über sie erzählt und manche wirken exotisch, entstammen sie doch einer Zeit, die heute nur noch schwer vorstellbar ist. Dass sie während ihrer Engagements in der weißen Band von Artie Shaw in schäbigen Absteigen übernachten musste, während ihre weißen Band-Kollegen in Hotel-Palästen untergebracht waren, das ist nur eine von vielen – und nur eine von mittlerer Härte. Die Radiosendung Jazzfacts (HR 2 Kultur) zeichnet am 01.04. von 22:30-23:00 Uhr die wichtigsten Lebensstationen dieser Ikone nach.
Außerdem wird ihrer jetzt mit einer Box mit 4 CD’s gedacht: „Lady Day – The Masters Takes and Singles“ präsentiert 80 Songs, u.a. die Klassiker „Same Old Story“, „The Man I Love“, „Summertime“, „Am I Blue?“ und „Georgia On My Mind“. Eine zweite Neuerscheinung, die Compilation „The Centennial Collection“ verspricht „die 20 besten und größten Songs von 1935-1945“ (beides Columbia/Sony).
Infos: http://www.hr-online.de
Buchtipp: „Out of the Absurdity of Life. Globale Musik“
„Out of the Absurdity of Life. Globale Musik“ – mit diesem von Theresa Beyer und Thomas Burkhalter herausgegebenen Buch eröffnet der Schweizer Verlag Traversion die Reihe der Bücher zu Musik. „Out of the Absurdity of Life. Globale Musik“ ist in Kollaboration mit dem Online-Netzwerk für Musik- und Medienkultur Norient entstanden. Das Buch versammelt eine Auswahl der besten Artikel von Norient.com, die 2012 publiziert worden sind, sowie eine Vielzahl eigens für das Buch verfasster Beiträge. Zusammen mit Fotografien, Interviews, Songtexten, Feldforschungsberichten, Albumcover, Poster und Zitaten richten sie den Spot auf verschiedene aktuelle und globale Musikphänomene und manifestieren sich so zu einem Stück Zeitdokument, das jährlich um eine weitere Ausgabe wachsen soll. Norient 012 diskutiert Zeitfragen und Trends im globalisierten Musikschaffen zwischen Europa, Afrika, Lateinamerika, Asien und den USA. In diesem Buch hinterfragen Journalistinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Fotografen Protest und Provokation in den USA, Ghana und England. Sie tauchen ein in die schrillen Partywelten von São Paolo, zeichnen die Neuerfindung des syrischen Synthesizer-Pops nach und diskutieren das Provokationspotenzial lateinamerikanischer Kopulationstänze. Journalistisch und wissenschaftlich. Auf Deutsch und Englisch. Mit kritischem Geist und Liebe zur Nische. Einen visuellen Streifzug durch den Inhalt mit Videos und Tönen zu den Texten gibt es hier: http://norient.com/academic/norientbook012/.
«Das Norient-Buch hat gute Chancen, sich in die Geschichte von Popmusikforschung und Musikethnologie einzuschreiben.» (Susanne Binas-Preisendöfer, Professorin für Musik und Medien an der Universität Oldenburg/Präsidentin des deutschsprachigen Zweiges der International Association for the Study of Popular Music)

