5. Bluegrass Jamboree! – Festival of Bluegrass & Americana Music 27.11.-15.12.2013

Beim 5. Bluegrass Jamboree! – Festival of Bluegrass & Americana Music 2013 präsentiert Blu­e­grass-​Im­pres­sa­rio Rai­ner Zell­ner drei For­ma­tio­nen, die eher nicht auf den kon­ser­va­ti­ven Süd­staa­ten Fes­ti­vals zu sehen sind. Sie zei­gen, dass man geo­gra­fisch und mu­si­ka­lisch auch weit au­ßer­halb des Blu­e­grass Home­lands immer wie­der Spu­ren der Gras-​Aus­saat fin­det, durch­aus ver­schie­den, aber immer doch mit der Na­bel­schnur der Blu­e­grass Musik ver­bun­den. Aus Mi­chi­gan im äu­ßers­ten Nor­den der USA kommt Red Tail Ring, ein ar­cha­isch-​pro­gres­si­ves Folk Duo. Der Sog ihres un­glaub­lich in­ten­si­ven Du­ett-​Ge­sangs, ein­ge­bet­tet in ver­wo­be­ne Me­lo­die-​Li­ni­en des per­kus­si­ven Clawham­mer Ban­jos und der Steel String Gui­tar, führt auf eine Zeit­rei­se, bei der man oft nicht weiß, in wel­cher Zeit man sich ge­ra­de tat­säch­lich be­fin­det.
Die männ­lich ge­präg­te Cow­boy-​ und Wes­tern-​Stadt Aus­tin/Texas hat über­ra­schen­der­wei­se den höchs­ten An­teil weib­li­cher Mu­si­ke­rin­nen in den Mu­sik-​Clubs der USA. Wenn dort dann das Frau­en Trio The Car­per Fa­mi­ly auch noch zu den Spit­zen­bands zählt, kann man si­cher sein, dass hier Sen­sa­tio­nel­les zu er­war­ten ist. Tolle Songs, zum Her­zer­wei­chen schö­ner drei­stim­mi­ger Ge­sang, groß­ar­ti­ges Kön­nen auf Geige, Gi­tar­re und Kon­tra­bass und von den stau­bi­gen Honky Tonk Dan­ce­halls ge­präg­ter un­wi­der­steh­li­cher Rhyth­mus sind das Re­zept, mit dem sie auch hier­zu­lan­de punk­ten wer­den.
Na­tür­lich muss beim Jam­bo­ree auch eine „rich­ti­ge“ Blu­e­grass Band auf die Bühne stei­gen. Doch die­ses Jahr kommt sie nicht aus den USA, son­dern erst­mals aus Ka­na­da, wo man jeg­li­cher Ver­pflich­tun­gen be­freit, in den art­ver­wand­ten Sti­len wie Old­ti­me und Blu­e­grass un­kon­ven­tio­nell wil­dern kann. The Foggy Hog­town Boys kom­men aus To­ron­to und gel­ten als einer wich­tigs­ten Bands des Lan­des. En­er­gie­rei­che hu­mor­vol­le Büh­nen­prä­senz und fes­seln­de Vir­tuo­si­tät ver­bin­det das seit zwölf Jah­ren be­ste­hen­de Kol­lek­tiv mit einer er­fri­schen­den Aus­wahl aus „alten Hits und neuen Tricks“. Ein Feu­er­werk aus Man­do­li­nen­läu­fen, Ban­jo-​Rolls, Gi­tar­ren G-​Runs, Bass Groo­ves und Fidd­le Break­downs… und dann der Wech­sel zum trau­ri­gen dunk­len blue­si­gen Kla­ge­lied -, die „Fog­gies“ wis­sen wie sie das Pu­bli­kum in ihren Bann schla­gen kön­nen.
Zum Schluss stei­gen alle Mu­si­kerInnen noch ein­mal zu einem ge­mein­sa­men Fes­ti­val Fi­na­le auf die Bühne. Die­ser ul­ti­ma­ti­ve Ab­schluss eines „Jam­bo­rees“ ist das emo­tio­na­les High­light für alle Be­tei­lig­ten und eine Ver­beu­gung vor dem Pu­bli­kum, ein Rausch, bis der Vor­hang fällt…

24.11.2013