Innovationspreis Soziokultur für Projekte mit Flüchtlingen
Im Jahr 2016 fördert der Fonds Soziokultur insbesondere Projekte zur Integration von Geflüchteten in unsere Gesellschaft. Künstlerische und kulturelle Arbeit erleichtern Begegnung und Austausch mit den Fremden. Das Ziel: Impulse zur Weiterentwicklung von Flüchtlingsprojekten zu setzen. Es gilt, die Vielfalt der Kulturen neu zu entdecken, die Chancen zur kulturellen und gesellschaftlichen Teilhabe im Miteinander weiter zu eröffnen. Zweimal jährlich ruft der Fonds Soziokultur Träger soziokultureller Projekte dazu auf, sich um Fördermittel zu bewerben. Die zweite Ausschreibung 2016 für Projekte mit Beginn in der zweiten Jahreshälfte widmet sich dem Thema „Flucht und Flüchtlinge“. Vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel des Fonds durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien stehen für die Projektförderungen im zweiten Halbjahr 2016 ca. 500.000 Euro zur Verfügung. Entdeckt und gefördert werden vor allem Projekte mit niedrigschwelligen Kulturangeboten, die den Neuankömmlingen die Möglichkeit bieten, sich aktiv am kulturellen und gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Bearbeitung des Leitthemas kann sich doppelt lohnen. Denn dieses Jahr wird zusätzlich zu den Fördermitteln wieder der Innovationspreis Soziokultur vergeben.
Der andere Teil der Fonds-Mittel wird weiterhin an Projekte aus dem vielfältigen Spektrum soziokultureller Arbeit vergeben, die sich zwar nicht ausdrücklich dem Leitthema widmen, aber auch Modellcharakter haben. Sie sollen neue Praxis- und Aktionsformen in der Soziokultur entwickeln und erproben – als Beispiel für andere Akteure und Einrichtungen. Damit regt der Fonds Soziokultur einen bundesweiten Wettbewerb um die besten Projektideen an. Offenheit ist gefragt, Freude am Experimentieren und Gestalten, Neugierde und die Bereitschaft, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Kulturelle Initiativen, Zentren und Vereine sind aufgerufen, sich zu beteiligen und Anträge für das zweite Halbjahr 2016 zu stellen. Einsendeschluss ist der 02. Mai 2016. Die Projekte dürfen nicht vor dem 15. Juli 2016 beginnen!
Pilotprojekt „Zukunftsfähigkeit gestalten!“ in Hessen und NRW gestartet
Zehn Soziokulturelle Zentren, freie Theater und Kulturinitiativen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen machen sich innerhalb der nächsten zwölf Monate auf den gemeinsamen Weg, erste Schritte einer zukunftsweisenden Ausrichtung einzuleiten, die die Nachhaltigkeit in den Blick nimmt. Je fünf Teilnehmer aus Hessen (Schlachthof Wiesbaden, Hafen 2 Offenbach, Kulturzentrum Kreuz Fulda, Bessunger Knabenschule Darmstadt, Gallus Theater Frankfurt) und Nordrhein-Westfalen (Alte Feuerwache Köln, Alarmtheater Bielefeld, Lindenbrauerei Unna, Kulturzentrum Lichtburg Wetter, Werkhaus Krefeld) nehmen an dem bundesweit bisher einmaligen Pilotprojekt teil. Gefördert wird das Pilotprojekt von der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren Hessen (LAKS Hessen) und der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren Nordrhein-Westfalen (LAG NW), die EnergieAgentur.NRW unterstützt die Zentren fachkundig beratend. Eine wissenschaftliche Begleitung der Pilotstudie erfolgt durch das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim. Für Marcus Müller, Klima-Netzwerker der EnergieAgentur.NRW, gibt es für die Unterstützung des Pilotprojektes gute Gründe: „Die EnergieAgentur.NRW unterstützt das Pilotprojekt, da es als Modellvorhaben in NRW und Hessen über das 2011 gestartete Projekt der EnergieAgentur.NRW (Green Club Index) hinausgeht und neben der klassischen Erhebung von Verbräuchen, dem Aufspüren von Energieeffizienzpotentialen zur Senkung von Energiekosten sowie der Sensibilisierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Fokus auf die die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation richtet unter dem Fokus einer nachhaltigen Entwicklung und Übertragbarkeit auf andere Zentren.“
Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Leiter des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, unterstreicht die Notwendigkeit, das weite Feld der freien Kulturszene im Hinblick auf eine nachhaltigere Ausgestaltung wissenschaftlich zu erforschen: „Ein Phänomen der „Neuen Kulturpolitik“ ab Mitte der 1970er in der alten Bundesrepublik ist die Soziokultur. Die Zentren blicken nun auf Jahrzehnte einer gelungenen, aber ganz und gar nicht gesicherten Institutionalisierung in der kommunalen Kulturlandschaft. Die Frage der Nachhaltigkeit ist wegen der prekären Praxis evident.“ Die begleitende Forschung der Pilotstudie wird sich der Frage widmen, was es an Gelingensbedingungen bedarf, um die Zukunft der freien Kulturszene nachhaltiger als bisher zu gestalten. Erste Untersuchungsergebnisse des Pilotprojektes werden im Rahmen einer Fachtagung „Nachhaltigkeit in Kulturbetrieben – (k)ein Thema?!“ am Fr, 16.09.2016 in Wetter (Ruhr) vorgestellt. Die Tagung, die von der EnergieAgentur.NRW und dem Kulturzentrum Lichtburg e.V. gemeinsam durchgeführt wird, findet in der Zeit von 10-16 Uhr in dem Veranstaltungszentrum der Stadtsparkasse Wetter /Ruhr, Kaiserstr. 78 in 58300 Wetter (Ruhr) statt. Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) hat seine Teilnahme bereits zugesagt. Im Rahmen der Fachtagung wird die EnergieAgenturNRW auch das Energieeffizienz-Projekt Green Club Index vorstellen.
Weitere Infos: http://www.kultur-und-nachhaltigkeit.de/portfolio-item/energieeffizienz-in-soziokulturellen-zentren/
Hessen startet Modellprojekt für die Förderung der Soziokultur und verdoppelt Fördersumme
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat kürzlich gemeinsam mit den Vertreten der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren in Hessen e.V. (LAKS) das deutschlandweit einmalige Modellprojekt für die Förderung der Soziokultur im Land gestartet. Kernpunkt des Modellprojekts ist, dass die LAKS künftig die erste Anlaufstation für die Antragsteller sein wird. Hier gibt es kompetente Beratung, Informationen und die Prüfung auf Förderfähigkeit. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) stellt der LAKS die Fördergelder zur Verfügung, die diese dann an die soziokulturellen Zentren und Initiativen weiterleitet. Für beide Seiten, Verwaltung und Kulturakteure erreicht die Landesregierung mit dem Modellprojekt zudem eine nennenswerte Verwaltungsvereinfachung. Die Vereinbarung über den Modellversuch hat eine Laufzeit von vier Jahren, bis 2020. Jährliche Auswertungen über das Verfahren und den Erfolg fließen in die Weiterentwicklung des Projektes ein.
Florian Haupt, Vorsitzender LAKS: „Gerade für die kleineren und mittelgroßen Kulturzentren und –initiativen stellt das Modellprojekt eine große Unterstützung und Erleichterung dar: deutlich weniger Verwaltungsaufwand und viel bessere Möglichkeiten der Verwendung.“ Ein wesentliches Element des Modellprojekts ist die so genannte Strukturförderung. Damit ermöglicht das HMWK erstmals, den Zuschuss vor Ort nicht mehr streng projektbezogen einzusetzen. Künftig können die Kulturakteure die Gelder so nutzen, dass sie die größtmögliche Wirkung im Sinne gelingender Soziokulturarbeit erreichen. Die Einrichtungen sind also weitgehend frei bei der Verwendung der Mittel und können sie ganzjährig sowohl für Programme und Projekte, aber auch für Betriebskosten, Personalkosten oder Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen.
Außerdem verdoppelt die Landesregierung die Fördersumme für die Soziokultur im Vergleich zum Jahr 2014 auf insgesamt 700.000 Euro. Davon profitieren die freien Kultureinrichtungen und damit mehr als 700.000 Menschen, die jährlich in Hessen die rund 4.000 Veranstaltungen z.B. in den Kulturzentren Schlachthof in Kassel und Wiesbaden, das Kulturzentrum Kreuz in Fulda oder die Bessunger Knabenschule in Darmstadt besuchen. Die soziokulturellen Zentren verstehen sich nicht als reine Anbieter von Kultur, sondern sehen sich als Orte für den Dialog, für Partizipation, Mitmachen und Mitgestalten. Sie stehen nicht vorrangig für große und teure Events, sondern für eine offene und genreübergreifende ganzjährige Kulturarbeit.
Infos: http://laks.de
Fonds Soziokultur 2. Halbjahr 2014 sucht soziokulturelle Projektideen
Der Fonds Soziokultur sucht wieder den Rohstoff für Träume ebenso wie Anleitungen zum praktischen Handeln. Gefragt sind Ideen zwischen Nachhaltigkeit und Innovation, Interkultur und lokaler Tradition, Aktion und Reflexion. In jedem Falle Projekte, die zur kulturellen Teilhabe anstiften. Idee und Umsetzung sollten andere Initiativen zur Nachahmung anregen und beispielhaft für Kommunikation und Vernetzung über die eigene Region hinaus sorgen. Der Wettbewerb um die besten soziokulturellen Projektideen eröffnet Freiräume auf Zeit.
Der Fonds Soziokultur fördert seit 1988 bundesweit und befristet Kulturprojekte, die aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreifen und mit künstlerischen Mitteln umsetzen. Träger soziokultureller Projekte können sich beim Fonds Soziokultur zweimal jährlich um Fördermittel bewerben. Vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel des Fonds durch die Kulturstiftung des Bundes stehen für Projektförderungen im zweiten Halbjahr 2014 zirka 420.000 Euro zur Verfügung. Gefördert werden zeitlich befristete Projekte, in denen neue Angebots- und Aktionsformen in der Soziokultur erprobt werden. Die Vorhaben sollen Modellcharakter besitzen und beispielhaft sein für andere soziokulturelle Akteure und Einrichtungen. Damit regt der Fonds Soziokultur einen bundesweiten Wettbewerb um die besten Projektideen an. Es können auch Projekte unterstützt werden, die aufgrund ihrer Konzeption und ihres Umfanges eine längerfristige (mehrjährige) Zeitplanung erfordern. Die Förderung des Fonds ist dabei nicht nur auf die Durchführungsphase des Projektes be-grenzt, sondern kann auch die Phase der Konzeptentwicklung einbeziehen. Einsendeschluss: 2. Mai 2014. Das Kuratorium des Fonds entscheidet Anfang Juli 2014 abschließend über die eingegangenen Anträge. Die Projekte dürfen nicht vor diesem Termin beginnen!
Weitere Infos: http://www.fonds-soziokultur.de/html/sozioset.html
2. Bundesweiter Aktionstag „kreativ. Tag der Soziokultur“ 18.10.2012
Am 18. Oktober 2012 begehen soziokulturelle Zentren und Initiativen bundesweit bereits zum zweiten Mal den „Tag der Soziokultur“. Mit zahlreichen Aufführungen, Aktionen und Gesprächen möchten sie unterhaltsam auf die gesellschaftliche Relevanz ihrer Kulturarbeit hinweisen. Unter dem Motto „Jeder ist kreativ. Wir haben das Zeug dazu. Du auch!“ präsentieren die Akteure aus diesem Anlass eine breite Palette ihrer kulturellen Angebote für Jung und Alt, nachdem sie im letzten Jahr unter dem Thema „vernetzt“ ihre zahlreichen Kooperationen sowohl mit professionellen KünstlerInnen als auch mit anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen in den Mittelpunkt gestellt haben. Das vollständige Programm der soziokulturellen Zentren und Initiativen für den Aktionstag findet Ihr unter: http://www.tag-der-soziokultur.de