Neuer Vorstand der Deutschen Jazz Union gewählt
Die Deutsche Jazz Union ist in den vergangenen Jahren zum kulturpolitischen Player geworden, an dem man nicht mehr vorbeikommt, wenn man als Kulturschaffende bei der Politik in Bund und Ländern etwas erreichen will. Maßgeblich dazu beigetragen haben Vorsitzende wie beispielsweise die Pianistin Julia Hülsmann oder der Trompeter Nikolaus Neuser, aber auch Vorständler*innen wie Felix Falk oder Alexandra Lehmler ebenso wie der aktuelle DJU-Geschäftsführer Urs Johnen. In einer digitalen Mitglieder-Versammlung am 3. Mai wurde für drei Jahre der DJU-Vorstand neu gewählt. Die Saxofonistin und Sängerin Gabriele Maurer (Mannheim), der Bassist Robert Lucaciu (Leipzig) und der Posaunist Janning Trumann (Köln) kommen neu dazu, während Neuser (Berlin), die Sängerin Johanna Schneider (Essen) und der Saxofonist Falk (Berlin) weiterhin im Vorstand bleiben. Die Kölner Sängerin, Professorin und Dekanin der Fachabteilung Jazz und Pop an der Hochschule für Musik und Tanz, Anette von Eichel, ist als Nachfolgerin von Neuser zur neuen DJU-Vorsitzenden gewählt worden. „Gemeinsam haben wir in den vergangenen Jahren schon viel für eine Stärkung des Jazz und notwendige Verbesserungen der Situation von Jazzmusiker*innen erreicht“, sagt von Eichel. „Daran wollen wir mit dem neu gewählten Vorstand anknüpfen, denn es gibt noch viel zu tun! Mit vereinten Kräften arbeiten wir für mehr soziale Sicherheit, Gleichberechtigung und Vielfalt für alle Jazzmusiker*innen in Deutschland!“
Grammy Awards 2021: Nominierte stehen fest
Die Recording Academy der USA hat ihre „Grammy“-Nominierungen in 83 Kategorien bekanntgegeben und es ist auch ein Ensemble aus Hessen dabei: die hr Bigband (international bekannt als Frankfurt Radio Big Band) wurde für „Holy Room: Live at Alte Oper“ mit Somi für das „Best Jazz Vocal Album“ nominiert (Foto rechts).
In der Kategorie „Best Rock Performance“ finden sich gleich mehrere großartige Musikerinnen: die all female Band HAIM mit „The Steps“, die hierzulande eher unbekannte Grace Potter („Daylight“) sowie Brittany Howard mit ihrem Song „Stay High“, die gleich in mehreren Kategorien nominiert ist. Ebenfalls mehrfach Chancen hat Fiona Apple, die nach achtjähriger Studiopause mit ihrem neuen Album „Fetch The Bolt Cutters“ punkten konnte wie auch Phoebe Bridgers und die Band Big Thief um die Sängerin Adrianne Lenker im Indierock-Bereich. Auch im Metal sind Musikerinnen zu finden, neben der Solokünstlerin Poppy die von der Sängerin Maria Brink gegründete Band In This Moment und Code Orange mit Reba Meyers (git/voc). Auf der Liste der Nominierten stehen neben üblichen Stars wie Billie Eilish, Beyoncé, Dua Lipa und Taylor Swift die Rapperinnen Chika, Megan Thee Stallion und Doja Cat sowie die R’n’B-Sängerinnen Jhené Aiko, Emily King, Yebba, Ledisi und das Schwestern-Duo Chloe X Halle. Als „Best Improvised Jazz Solo“ wurde u.a. „Pachamama“ der Violinistin Regina Carter eingestuft. Terri Lyne Carrington And Social Science sind mit „Waiting Game“ für das „Best Jazz Instrumental Album“ aufgestellt, das Maria Schneider Orchestra beim Best Large Jazz Ensemble Album. Die Cellistin Hildur Guðnadóttir könnte den „Best Score Soundtrack For Visual Media“ für ihren Joker-Soundtrack erhalten, der Film „Linda Ronstadt – The Sound of my Voice“ den Preis für den besten Musikfilm, Renée Zellweger für ihr Judy-Album. Ob Lucinda Williams, die Ruthie Foster Big Band, Bettye LaVette, Laura Marling, Anoushka Shankar und die vielen weiteren nominierten Frauen* am Ende wirklich einen Preis bekommen, bleibt abzuwarten; die komplette Liste ist hier zu finden.