Bundesjazzorchester nimmt 6 neue Instrumentalistinnen auf
Vom 03. bis 06. Januar 2018 fanden in Bonn Probespiele des Bundesjazzorchesters (BuJazzO) statt. 211 junge MusikerInnen aus ganz Deutschland hatten sich beworben, nur 38 wurden als neue Mitglieder, unter ihnen 6 Instrumentalistinnen und 6 Sängerinnen, aufgenommen. Das ist keinesfalls selbstverständlich: es liegt fünf Jahre zurück, dass sich Instrumentalistinnen wie Anna-Lena Schnabel (ECHO Jazz Gewinnerin 2017) und Clara Haberkamp, die zu den Arbeitsstipendiaten des Förderprogramms „Unseren Künsten“ gehört, für eine Aufnahme qualifizieren konnten. Von den neuen Instrumentalistinnen Judith Köhrer, Anna Tsombanis, Kira Linn(Saxofone), Lisa-Marleen Buchholz (Trompete), Maxine Troglauer (Bassposaune) und Johanna Summerer (Klavier) wird man also sicherlich noch viel hören. Außerdem gehören die Sängerinnen Anja Daumerlang, Karoline Weidt, Lina Knörr, Tatiana Grunemann, Katharina Koch und Caroline Trischler zur neuen Orchesterbesetzung. Damit ist der Anteil der Musikerinnen mit 22,6% erfreulich hoch.
Das Bundesjazzorchester ist das offizielle Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland, das 1988 gegründet wurde. Mit dem künstlerischen Leitungsteam von Prof. Jiggs Whigham und Prof. Niels Klein sowie wechselnden GastdirigentInnen erarbeiten die zwischen 17 und 24 Jahre jungen Talente – fast alle sind StudentInnen an deutschen und internationalen Musikhochschulen – regelmäßig neue Programme und präsentieren diese in anschließenden Konzerten im In- und Ausland. Nach bestandenem Vorspiel wird jedes Mitglied maximal zwei Jahre in die Förderung des BuJazzOs aufgenommen. Dann rücken neue Talente in das Orchester nach, welches in der Jazzszene als Sprungbrett für eine erfolgreiche Musikerkarriere gilt.
Mediathek: „Der Preis der Anna-Lena Schnabel“ (3sat)
„Der Preis der Anna-Lena Schnabel“ hieß ein interessantes Feature, das der Sender 3sat am 22.10. über die hochbegabte Saxophonistin Anna-Lena Schnabel ausstrahlte. Der dreiviertelstündige Bericht lässt die sympathische Musikerin zu Wort kommen, die schon in jungen Jahren auf mehreren Instrumenten Jugend Musiziert Höchstpunktzahlen bekam, sich schließlich für den Jazz entschied und in diesem Jahr den „Echo Jazz“ 2017 erhielt. Leider mit einem großen Wermutstropfen, denn man ließ sie beim Konzert anlässlich der Preisverleihung nicht einmal ihre eigenen Stücke spielen, weil diese vom Übertragungssender NDR als nicht gefällig genug bewertet wurden. Ein Film über den Konflikt zwischen Authentizität und Erfolg im Musikbusiness und über die Verlogenheit des Fernsehens. Der Sender dementiert das „Verbot“ im übrigen und behauptet, die Liedauswahl sei vom Tour-Management der Musikerin gekommen. Den Film gibt es zum Nachschauen in der 3sat-Mediathek.
Nominierungen für den ECHO JAZZ 2017 stehen fest
Die Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), hat heute die von der Jury ausgewählten Nominierten des ECHO JAZZ 2017 bekanntgegeben. Die Auswahl zeigt den Jazz in all seinen Facetten: Neben bereits gefeierten Newcomern wie Anna-Lena Schnabel oder dem Clara Haberkamp Trio sowie renommierten nationalen Jazz-Künstleren wie Joo Kraus, dem Pablo Held Trio oder Max Mutzke gehören auch zahlreiche internationale Jazz-Größen wie Nils Petter Molvær, Norah Jones und Brad Mehldau zu den diesjährigen Nominierten. Der ECHO JAZZ wird am 1. Juni erneut auf dem Werftgelände von Blohm+Voss im Hamburger Hafen verliehen, wo ab dem 2. Juni auch das ELBJAZZ Festival stattfindet.
Weitere Infos: www.echojazz.de