Weltmusikpreis RUTH geht an „Silent Tears – The Last Yiddish Tango“
Der deutsche Weltmusikpreis wird seit 2002 jährlich am ersten Juliwochenende während des Rudolstadt Festivals vergeben. Seit dem Jahr 2020 entscheidet das zehnköpfige Organisationsteam des Festivals über diese mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung. In diesem Jahr geht der Musikpreis an das Projekt „Silent Tears – The Last Yiddish Tango“. Auf dem Album sind vertonte Gedichte von Frauen aus Osteuropa, die den Holocaust überlebt haben und in diesem Projekt erstmals veröffentlicht und vom vom Payadora Tango Ensemble eingespielt wurden. Die Musik basiert auf der Tangotradition der Zwischenkriegszeit in den jüdischen Gemeinden Mitteleuropas. Sie wurde von Rebekah Wolkstein komponiert und teilweise aus dem Werk von Komponisten entnommen, die wie Artur Gold in den Lagern getötet wurden. Es gibt auch einen Roma-Walzer, der von dem moldawischen Virtuosen Sergiu Popa auf dem Akkordeon gespielt wird und uns daran erinnert, dass auch die Roma Opfer des Nazi-Genozids waren. „Silent Tears ist Mahnung und Hoffnung zugleich und ein beeindruckendes Zeugnis jüdischer Kultur sowie deutscher Vergangenheit und Schuld,“ sagt Bernhard Hanneken, der künstlerische Leiter des Festivals.
Andrea Pancur erhält den Ruth-Hauptpreis 2014
Mit ihrem Projekt Alpen Klezmer hat Andrea Pancur eine bislang einmalige Mischung bayerischer Volksmusik und dem jiddischen Klezmer geschaffen. Für das Projekt hat die Sängerin ein Repertoire ausfindig gemacht, welches in beiden Kulturen vorkommt und dieses mit dem Akkordeonisten Ilya Shneyveys und hochkarätigen Gästen wie Stofferl Well, Guy Shalom, Lorin Sklamberg und vielen mehr eingespielt. Überzeugt hat das Projekt auch die Jury des renommierten Ruth-Preises, der jedes Jahr beim größten deutschen Weltmusik-Festival TFF Rudolstadt überreicht wird. Andrea Pancur wird dabei den Hauptpreis überreicht bekommen, für ihr Projekt, das laut der Jury „das jiddische Pathos aufs vorzüglichste mit bayerischer Bodenständigkeit zusammenbringt“. Die Jury begründet ihre Entscheidung weiter: „Diese koscheren Gebirgsjodler kommen so lebensfroh, gefühlsecht und künstlerisch überzeugend daher, dass Alpenklezmer dafür den Hauptpreis zur RUTH 2014 verdient hat „.
(Quelle: www.galileo-mc.de)
Mariana Sadovska gewinnt beim TFF Festival den Hauptpreis RUTH 2013
Mit Mariana Sadovska wird eine außergewöhnliche Künstlerin mit dem Haupt-Weltmusikpreis RUTH 2013 ausgezeichnet. Mariana Sadovska wurde 1972 in Liev (Ukraine) geboren, sammelte ausgiebige Theatererfahrungen in Polen und lebt seit Jahren in Köln. Schier rastlos sucht sie nach neuen Ausdrucksformen für Lieder, die ihren Ursprung in der Ukraine haben. So setzte sie mit dem kalifornischen Chor Kitka einen Zyklus von den Rusalka-Liedern um – Rusalki sind rastlose Geister von Frauen, die einen ungerechten, vorzeitigen oder unnatürlichen Tod starben. Und am Vorabend der RUTH-Verleihung spielte das Kronos Quartet in Kiew die Uraufführung ihres Tschernobyl-Requiems: Mariana Sadovska, die wie wenige das Zeug hat, das (von ihr selbst akribisch) Erforschte künstlerisch umzusetzen, ist auch international eine anerkannte Komponistin und (Bühnen-)Künstlerin. Am 25.07.2013 wird sie im Lincoln Center Out of Doors, New York mit dem Kronos Quartet nochmals ihr Werk „Chernobyl.The Harvest“ spielen, das sie als Auftragskomposition für das Kronos Quartet komponiert hat.