Improviser in Residence Tomeka Reid gibt erste Konzerte im März
Seit 2008 gibt es in Moers die/den „Improviser In Residence“, um das kulturelle Leben von Stadt und Region zu beleben. Das Konzept: die/der Improviser*in entwickelt ein eigenes Projekt, vernetzt sich dabei mit den Bürger*innen der Stadt, lädt zu Konzerten ein und zeigt sich an Pfingsten mit einem exklusiven Projekt auf der Bühne des moers festivals. 2022 fiel die Wahl auf die Chicagoerin Tomeka Reid. Als Cellistin ist sie eine Grenzgängerin zwischen den Welten und erschafft so eine vielfältige Musik. Bei all ihrer wilden Experimentierfreude behält sie aber stets die Wurzeln und die Traditionen der afroamerikanischen Kultur im Blick. Im März gibt sie ihre ersten drei „Improviser“-Konzerte in Moers: am 5. März im Trio mit Christian Weber (b) und Michael Griener (dr) im Studio des Schlosstheaters, am 10. März im Duo mit dem Schlagzeuger Tomas Fujiwara im Wohnzimmer ihres Domizils in Moers und am 17. März mit ihren beiden Landsleuten Josh Berman (tr) und Jason Roebke (b) sowie dem Schweden Sven-Åke Johansson (dr) im Peschkenhaus in Moers.
Neue Improviser in Residence: Tomeka Reid
Die amerikanische Cellistin Tomeka Reid aus Chicago wird „Improviser In Residence“ in Moers 2022. Ein Jahr lang wird die Musikerin das kulturelle Leben in der Heimatstadt des moers festivals beleben und bereichern. Reid wurde in Washington D.C. geboren und ging zum Studium nach Chicago. Schnell konnte sie sich in der dortigen Musikszene etablieren und gab als Mitglied so renommierter Bands wie dem Art Ensemble Of Chicago und Antony Braxtons ZIM Sextet weltweit Konzerte. Aber Reid ist nicht nur im Jazz, sondern auch in der zeitgenössischen klassischen Musik zu Hause. Auch hier ist die Chicagoer Szene ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Cellistin. Bei aller Experimentierfreude sind ihr aber auch die Wurzeln und die Traditionen der afroamerikanischen Musik ein Herzensanliegen. Als waschechte Kosmopolitin spricht Reid fünf Sprachen, arbeitet aktuell an Projekten mit äthiopischen Künstlerinnen und wurde vor zwei Jahren zur Darius-Milhaud-Gastprofessorin am Mills College im kalifornischen Oakland berufen. Für ihr Residenzjahr in Moers kündigte Reid bereits zahlreiche Ideen an.
JJA Jazz Awards ehrt so viele Musikerinnen wie noch nie
Seit 25 Jahren vergibt die amerikanische Jazz Journalists Association (JJA) in insgesamt 29 Kategorien ihre „JJA Jazz Awards“, doch noch nie kam es laut Jazz Thing vor, dass in so vielen Kategorien Frauen geehrt wurden wie in diesem Jahr. Der wohl wichtigste Award: die mittlerweile 84jährige Komponistin und Pianistin Carla Bley (Foto: Mark Marnie) bekommt als zweite Musikerin überhaupt den „Lifetime Achievement Award In Jazz“. Die Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington, die das Institut „Jazz And Gender Justice“ am Berklee College Of Music in Boston leitet, wird zur „Musician Of The Year“ gekrönt. Die Pianistin Kris Davis darf sich über einen Award als „Composer Of The Year“ freuen. Carrington und Davis sind auch mit einem „JJA Jazz Award“ in ihren Instrumentalkategorien Schlagzeug und Piano prämiert worden. Als „Up And Coming Musician Of The Year“ wird die junge New Yorker Saxofonistin Lakecia Benjamin geehrt. „Female Vocalist Of The Year“ wurde Cécile McLorin Salvant, unter den Mid-Size Ensembles des Jahres wurde Allison Miller’s Boom Tic Boom als Beste prämiert. Andere konnten die internationale Jury der Jazzjournalist*innen schon früher überzeugen: Jane Ira Bloom als beste Sopransaxofonistin, Nicole Mitchell als beste Flötistin und Anat Cohen als beste Klarinettistin sind schon alte Häsinnen bei diesen Awards. Linda May Han Oh geht als beste Bassistin und Tomeka Reid (Cello) als beste Streicherin aus der Liste hervor. Zur „Baritone Saxophonist of the Year“ wurde Lauren Sevian geehrt. In der Kategorie „Player of Instruments Rare in Jazz“ bekam die Harfinistin Brandee Younger einen Preis. Wegen der Corona-Pandemie mit dem Veranstaltungsverbot werden die Preise zum ersten Mal nicht öffentlich auf einer Galaveranstaltung vergeben.