Studie beweist positive Auswirkungen von Online-Singangeboten
Vor rund drei Jahren, am 16. März 2020 trat der erste Corona-Lockdown in Kraft. Einsamkeit, Depression, der Griff zu Suchtmitteln waren Nebenwirkungen der sozialen Isolation. Um diese Auswirkungen zu bekämpfen und den Menschen einen musikalischen Wohlfühlort anzubieten, startete Sängerin, Stimmcoach und systemischer Business-Coach Ariane Roth während des Lockdowns wöchentliche Online Singtermine. Dass das gemeinsame Singen sich heilsam und wohltuend auf sie und ihre Kund*innen auswirkte, merkte sie recht schnell, obwohl die Teilnehmer*innen sich nicht im gleichen Raum befanden. Um die Auswirkungen genauer zu untersuchen, startete sie mit Prof. Dr. Thomas Schäfer von der Medical School Berlin eine Feldstudie, die untersuchte, welche Effekte die vierwöchige Teilnahme beim Online-Singen mit Ariane Roth auf die Teilnehmenden hatte. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Teilnehmenden erlebten sich durch die Teilnahme am Online-Singen als selbstwirksamer. In der Studie heißt es: „Da Selbstwirksamkeit eine zentrale persönliche Ressource zur Anpassung an belastende Umstände und Lebensereignisse darstellt, kann sie als Resilienzfaktor angesehen werden. Dies ist wohl das wichtigste Ergebnis der vorliegenden Studie. In diesem Ergebnis liegt ein großes Potential nicht nur für Angebote im Amateurbereich, sondern auch für musiktherapeutische Interventionen. Eine qualitative Untersuchung zeigte, dass intensive emotionale Erlebnisse beim bloßen Hören von Musik als Ressourcen in schwierigen Lebenssituationen genutzt werden (Schäfer et al., 2014). Aber auch jenseits von Krisen oder Stress ist eine hohe Selbstwirksamkeitsfähigkeit nachweislich ein Schlüssel zur Persönlichkeitsentwicklung und unterstützt die Verwirklichung persönlicher Ziele.“ Zusätzlich fühlten sich die Teilnehmenden weniger gestresst und weniger einsam. Die Ergebnisse der Studie können hier nachgelesen werden.
Jetzt beteiligen: Studie zur Arbeitsweise & Wirksamkeit von FLINTA*-Netzwerken
Eine wissenschaftliche Studie der TU-Braunschweig rückt erstmalig Netzwerke von Frauen und FLINTA*-Personen in den Fokus der Forschung und untersucht ihre gesellschaftspolitisch notwendige Funktion in seiner Wirksamkeit und speziellen Arbeitsweise. Um die Studie möglichst aussagekräftig zu machen, werden alle FLINTA*-Netzwerke/Gruppierungen (es müssen keine eingetragenen Vereine sein) aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Teilnehmen kann jede berufstätige Person, die in mindestens einem Netzwerk aktiv ist, zu dem cis-Männer keinen Zugang haben. Das betrachtete Netzwerk sollte mindestens aus 10 Mitgliedern bestehen, es benötigt keine formelle Gründung. Ideal wäre eine Beteiligung von rund 10 Teilnehmer*innen aus eurem Netzwerk, damit die Rückmeldung anonymisiert erfolgen kann. Trotzdem gilt: je mehr Mitglieder teilnehmen, desto aussagekräftiger die Ergebnisse. Der Zeitumfang beträgt ca. eine Stunde, die Umfrage läuft in den Monaten August/September. Alle Netzwerke erhalten, wenn gewünscht, eine eigene Auswertung. Interessierte wenden sich per Mail an Cornelie Kunkat oder Frau Dr. Wittner.
Universität Regensburg untersucht Lebenssituation von Musiker*innen während der Corona-Pandemie
Forscher*innen der Universität Regensburg untersuchen mit einem Online-Fragebogen die psychologischen Aspekte der gegenwärtigen Lebenssituation von Musikerinnen und Musikern. Seit Beginn der Pandemie sind Musiker*innen von den tiefgreifenden gesellschaftlichen Auswirkungen beruflich, und in den meisten Fällen auch finanziell, in hohem Grad betroffen. Die damit einhergehenden psychologischen und gesundheitlichen Auswirkungen auf die Künstler*innen selbst, aber auch auf die von Live-Kulturangeboten überwiegend abgeschnittene Gesamtbevölkerung, sind noch weitestgehend unerforscht. Die Wissenschaftler*innen führen eine Online-Umfrage durch, deren Ergebnisse zum Diskurs über Gegenwart und Zukunft der Kulturbranche in Deutschland beitragen sollen.