Buchtipp: „“Sounds like a real man to me“ – Populäre Kultur, Musik und Männlichkeit“
In populärer Kultur ist Männlichkeit ein vielschichtiges Thema – hörbar und sichtbar in Sounds, Performances, Medien, Moden, Biographien, Szenen und (Selbst-)Inszenierungen. Was ist Männlichkeit? Zu dieser nicht (mehr) eindeutig zu beantwortenden Frage liefern populäre Musiken, Medien und Szenen diverse Aussagen und Darstellungen, mal eher traditionell, mal eher transgressiv, wobei sich durch Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Herkunft oder Behinderung jeweils Bedeutungsverschiebungen ergeben. Anhand vielfältiger populärkultureller Phänomene bietet der Sammelband „„Sounds like a real man to me“ – Populäre Kultur, Musik und Männlichkeit“ (hrsg. von Laura P. Fleischer und Florian Heesch) aus der Reihe Geschlecht und Gesellschaft (Bd. 69) facettenreiche Einblicke in die aktuelle Männlichkeitsforschung der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften. Da gibt es z.B. einen Beitrag von Rosa Reitsamer und Rainer Prokop über Authentizität und Männlichkeit im österreichischen Hip Hop. Marion Gerards schreibt über Männlichkeitsinszenierungen von Musikern mit Behinderung, Katrin Losleben beleuchtet (Auto-)Biografien von Musiker_innen. Sarah Schauberger unternimmt eine ethnografische Erkundung zu Courtney Barnett. Der Sammelband richtet sich vor allem an Studierende und Dozierende der Gender Studies, Soziologie, Musikwissenschaft sowie der Kultur- und Medienwissenschaften.
i-Portenus fördert projektbezogene Reisen von Künstler*innen (Performative/Bildende Kunst)
i-Portunus ist ein Pilotprojekt, das durch die Ausschreibung „Mobility scheme for artists and/or culture professionals“ der Europäischen Kommission gefördert wird. Ziel ist es, möglichst effektive Förderinstrumente für die grenzüberschreitende Mobilität von Künstler*innen aus den Bereichen der Performativen und Bildenden Kunst zu entwickeln (Visual & Graphic arts sowie Performing arts (Zirkus, Tanz, Oper, Performance, Puppenkunst, Street Art und Theater). Insgesamt werden 350-500 Kurzaufenthalte (15-85 Tage) für einzelne Künstler*innen gefördert. Kulturschaffende aus den Bereichen der Performativen und Bildenden Kunst (ausgenommen ist der audiovisuelle Sektor) und aus allen am Programm KREATIVES EUROPA KULTUR beteiligten Ländern sind antragsberechtigt. Die zweite Ausschreibung wurde am 03. Juni veröffentlicht und gilt für projektbezogene Reisen zwischen dem 25. Juli und dem 31. Dezember 2019.
Bewerbungsschluss: 24. Juni 2019 (14:00 Uhr MEZ)
Ethnomusikalische Tagung „Gender – Performance – Activism“ 13.-16.07.2016
Das Berner Institut für Musikwissenschaft veranstaltet vom 13.-16.07.2016 die ethnomusikologische Tagung „Gender – Performance – Activism: Transcultural Conversations“. Die Konferenz findet im Rahmen des zweimal im Jahr veranstalteten Treffens der Music & Gender Study Group of the International Council for Traditional Music (ICTM) statt und wird in Kooperation mit dem Center for Global Studies der Universität Bern ausgerichtet. ICTM gilt als der weltweit größte und international am besten vernetzte wissenschaftliche Verbund für Ethnomusikologie (www.ictmusic.org). Die Study Group wude von Barbara L. Hampton 1985 ins Leben gerufen, um die Rollen und Funktionen von Gender in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften durch die Auseinandersetzung mit Musik und Tanz besser zu verstehen.
Inhaltlicher Schwerpunkt der Tagung ist die Auseinandersetzung mit den Gender Studies angesichts gegenwärtiger globaler Prozesse wie Migration, Transnationalismus, Diaspora und Fusion. Zu den SpeakerInnen gehört die Finnin Pirkko Moisala, Pionierin der ethnomusikologischen Genderforschung und Mitherausgeberin des 2000 veröffentlichten Bands „Music & Gender“, das zentral für die Entwicklung einer umfassenden interkulturellen Wahrnehmungsperspektive gesehen wird. Das Programm der Tagung ist abwechslungsreich; es gibt Führungen, Konzerte, einen Workshop und fast 40 Vorträge über vielfältige Themen, über Aufführungspraktiken chinesischer Rockmusikerinnen oder Sikh-Musikerinnen, über Ansätze der Queer Studies, Gender-Konstruktionen in der finnischen Roma-Musik, die spezifischen Herausforderungen von Flamenco-Gitarristinnen, männliche Gender-Konstruktionen im Glam-Rock u.v.m. Gäste sind herzlich willkommen (Tagesgäste können kostenlos vorbeischauen), wer am gesamten Programm teilnehmen möchte, kann sich unter http://www.musik.unibe.ch/forschung/tagungen/musicgendersymposium/index_ger.html anmelden.
Internationales Festival zu Feminismus und öffentlichem Raum 04.–07. Mai 2016
Stadtkuratorin Hamburg lädt ein zu einem internationalen Festival zu Feminismus und öffentlichem Raum:
WHAT TIME IS IT ON THE CLOCK OF THE WORLD* mit Performances, Vorträgen, Workshops und Konzerten. Beim
Eröffnungskonzert am 4. Mai tritt die französische Rapperin Casey auf. Sie greift in ihren Texten strukturellen Rassismus, wie die Folgen von sexueller Gewalt und vergesellschafteter Armut an. Sie gilt als radikale Stimme der Creoles of color, die sich mit Beats und scharfer Verlan-Lyrik aus den Banlieus erheben und bezeichnet ihre Musik selbst als „Rap der Immigrantenkinder“. Ein weiteres Konzert & Party am 6. Mai bringt Tami T (Queer-Elektro-Pop, Berlin) & Zhala (Futuristic-Cosmic-Pop, Stockholm), sowie DJ: kos_mic q’andi (Hip-Hop-Oriental, Berlin) auf die Bühne. Zuerst spielt die in Berlin lebende Tami T. aka Tami Tamaki und wagt einen Frontalangriff auf die Hetero-Liebeshudelei der Mainstream-Popmusik. Ihr eindringlicher Sound zelebriert die Lust am Queering von elektronischen Musikgenres, sexualisierter Körpersprache und der eigenen Stimme. Dabei bestreitet sie ihre hoch emotionalen Auftritte mit zelebrierter Einfachheit und einem Musical-Strap-On (instrumentalen Dildo).
Die in Schweden ansässige Künstlerin Zhala mixt in ihren Elektrodance-Songs Rhythmen und Instrumentation ihrer kurdischen Herkunft mit dem Sound des Stockholmer Scandi-Pop. Bubblegum-Pop-Melodien stoßen auf traditionelle Drums und elektrifizierende Synthesizer. Das Genre ›World Music‹ spielt Zhala mit ihren feministischen Sounds locker an die Wand und schuf 2015 mit »Holy Bubbles« nebenbei einen waschechten Dance-Hit.
Veranstaltungsort: Kampnagel, Jarrestr. 20, 22303 Hamburg
Das gesamte Festivalprogramm (4.– 7. Mai) gibt es auf www.stadtkuratorin-hamburg.de.
Festival „Krieg singen“ 14.-17.01.2016 Berlin
Wie gehen Krieg und Musik zusammen? Beziehungsweise: Wieso gehen Krieg und Musik so gut zusammen? Bei Kriegspropaganda und Kriegshetze und – ganz aktuell – im Soundtrack von bestialischen Mordvideos kommt Musik eine entscheidende Rolle zu. Dem gegenüber steht eine Vielzahl von Musiken, die Frieden und Gewaltlosigkeit beschwört, und so etwas wie musikalische Trauerarbeit. Diese beiden Erzählstränge greift das Festival Krieg singen auf und setzen sie zueinander in Beziehung. In Anknüpfung an die HKW-Programme Krieg erzählen (Februar 2014) und Böse Musik (Oktober 2013) wird in Performances, Konzerten, Installationen, Workshops und Expert*innengesprächen die emotionale Besetzung der Themen Krieg und Frieden mit Mitteln der Musik dargestellt und erforscht. Und: Es geht darum, wie kriegerisch die Musik heutzutage ist, wo doch substanzielle Bestandteile der Aufnahme-, Widergabe- und Übertragungstechnologie – vom Radio über das Magnetband bis zum Vocoder – ursprünglich für militärische Zwecke entwickelt wurden.
Mit Laibach, Milo Rau, Songhoy Blues, Tobago Crusoe and The Kalypso Katz, zeitkratzer mit Svetlana Spajić & Friends, Doan Tri Minh, Victor Gama, FM Einheit mit Andreas Ammer und Alexander Hacke, wittmann/zeitblom, dem Chor der Kulturen der Welt feat. Ari Benjamin Meyers & Hauschka u.a.
Veranstaltungsort: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin, ed.wk1758272753h@ofn1758272753i1758272753.
Save the date: „Dare the im_possible / Wage das Un_mögliche“ 15.-18.10.2015
Feminismus ist aktueller denn je. Trotzdem kommen mediale Debatten von Krise bis Pegida meist ohne feministische Perspektiven und Kritik aus. Kein Wunder, dass weite Teile der Öffentlichkeit meinen, feministische Ideen erschöpften sich in Twitter-Hashtags wie #Aufschrei und Quotenforderungen. Dabei ist Feminismus viel mehr: Feminismus bedeutet Kritik am gesellschaftlichen System und an Ungerechtigkeit, Diskriminierung und Ausgrenzung. Er zeigt gesellschaftliche Alternativen auf und formuliert politische Forderungen. Deshalb steht die Heinrich-Böll-Stiftung vom 15.-18. Oktober 2015 im Zeichen von Feminismen. „Dare the im_possible / Wage das Un_mögliche“ heißt das Event in Kooperation mit dem Missy Magazine. Es wird aktuelle Themen feministisch unter die Lupe nehmen, zum Streit herausfordern, Raum geben für verschiedene Positionen, nach innen und außen schauen, Utopien benennen und kritisieren. „Dare the im_possible“ ist Konferenz und Labor; ein Ort zum Kennenlernen und Vernetzen. Eingeladen sind Aina Iiyambo (UN Women), Roxane Gay (us-amerikanische Autorin), Sahar Rahimi (Monster Truck), Gloria Atiba-Davies (Internationaler Strafgerichtshof), Stefanie Lohaus (Missy Magazine), Simone Dede Ayivi (Performancekünstlerin), Sookee (Rapperin), Hildegard Bode (ehem. stellv. Chefredakteurin ‚Brigitte‘) und Angela Mc Robbie (britische Kulturwissenschaftlerin). Die Veranstaltung wird überwiegend auf Deutsch abgehalten, einzelne Veranstaltungen werden simultan übersetzt. Eine Anmeldung ist ab Mitte August möglich. Was bisher geplant ist: https://calendar.boell.de/sites/default/files/programm_dare_the_im_possible_stand_juli_2015_1_1.pdf
Veranstaltungsort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, 10117 Berlin.
Infos: Henning von Bargen, Leitung Gunda-Werner-Institut, E-Mail ed.ll1758272753eob@n1758272753egrab1758272753nov1758272753, Tel: 030-285 34 -180.
„INSTANT ACTS against violence and racism“ sucht junge KünstlerInnen
Interkunst e.V. stellt jährlich internationale Gruppen junger KünstlerInnen verschiedener Länder und kultureller Hintergründe zusammen, die Bühnenkünste wie Theater, Tanz, Musik, Zirkus etc. vereinen. Im Rahmen des internationalen Theater-, Musik-, Zirkus- und Tanzprojekts „INSTANT ACTS against violence and racism“, das zwischen dem 27.09. und dem 21.11.2014 touren soll, sucht Interkunst e.V. (Berlin) kreative und offene junge darstellende KünstlerInnen zwischen 17 und 30 Jahren, die ihre Ansichten zu Gewalt und Rassismus in einer Bühnenperformance zusammenbringen möchten. Für Reisekosten, Unterkunft und Honorar der KünstlerInnen kommt Interkunst e.V. auf. Bewerbungsfrist: 31. Mai 2014
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