#SchlussMitPause: Tag der Musik 21.06.2021

Vorfreude liegt in der Luft: Nach über einem Jahr der pausierenden Live-Klänge kehrt die Musikszene allmählich zurück. Und so wird am diesjährigen Tag der Musik, dem 21. Juni 2021, Musik endlich wieder hör- und erlebbar. Die Musikszene ist mehr als bereit und hat die Pause zur kreativen Weiterentwicklung genutzt: Musikmachende ebenso wie Zuhörer*innen und Musikbegeisterte. Positive Zeichen des Aufbruchs gibt es zahlreich, denn endlich können die Proben in der Amateurmusik in einigen Ländern wieder beginnen, die Musikfachhandlungen noch unter Einschränkungen das nötige Equipment liefern und die Musikschulen schrittweise wieder in Präsenz unterrichten. Deshalb rufen der Deutsche Musikrat, die Society Of Music Merchants, der Verband deutscher Musikschulen und der Bundesverband der freien Musikschulen erstmals gemeinsam dazu auf, den ersten Tag der Musik nach der Live-Pause zu nutzen und Musik wieder live erklingen zu lassen: #SchlussMitPause. Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „#SchlussMitPause: (…) der ‘Tag der Musik‘ signalisiert den Neustart der Live-Musik und richtet den Blick auf die kulturelle Vielfalt in unserem Land, die es zu erhalten gilt. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den pandemiegerechten Möglichkeiten gemeinsamen Musizierens und Hörens ermöglichen mehr analoges Musikerleben, als derzeit praktiziert wird.“ Laut Prof. Ulrich Rademacher, dem Bundesvorsitzenden des Verbandes deutscher Musikschulen, musizieren über 14 Millionen Menschen in Deutschland aktiv, öffentliche Musikschulen schaffen mit jährlich rund 1,5 Millionen Schüler*innen Zugänge zum Musizieren und zum Musik-Erleben – in Musikschulen, Kitas, allgemeinbildenden Schulen, Amateurmusik-Vereinen oder Fördereinrichtungen. „Die Musik war in der Zeit der Pandemie und in der Gegenwart ihrer Folgen nie verstummt. Sie hat vielen Menschen viel Kraft gegeben. Jetzt gilt es aber, das aktive Musikmachen wieder in den Alltag zu holen (…). Der ‘Tag der Musik‘ soll uns allen ins Bewusstsein rufen, wie wichtig Musik für menschliches Leben ist,“ so Rademacher.

Der Tag der Musik findet auf Initiative des Deutschen Musikrates seit 2009 jährlich statt, seit 2019 immer am 21. Juni. Die Initiative Tag der Musik wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten gefördert. Als Medienpartner begleiten die ARD und Deutschlandfunk Kultur den Tag der Musik. (Foto: Pornpak Khunatorn)

01.06.2021

„Amateurmusizieren in Deutschland“ – Studie des Deutschen Musikinformationszentrums

„Amateurmusizieren in Deutschland“ ist der Titel einer neuen Studie des Deutschen Musikinformationszentrums (miz). Grundlage ist eine bevölkerungsrepräsentative Befragung, die als erste ihrer Art einen differenzierten Überblick über Altersgruppen, schichtspezifische oder regionale Unterschiede im Amateurmusizieren bietet, und über die Wege, wie Musizierende in engeren Kontakt mit der Musik kommen. Die Zahlen zeigen, dass knapp die Hälfte der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 15 Jahren in Deutschland ein Instrument spielt oder gemeinschaftlich singt, während es bei den über 30-Jährigen nur noch etwa 13 Prozent sind. Insgesamt musizieren 14,3 Millionen Menschen in Deutschland in ihrer Freizeit. Mit durchschnittlich 11 Jahren liegt das Einstiegsalter für das Musikmachen niedrig. Aktiv sind die Amateurmusikerinnen und -musiker in verschiedensten Kontexten: Acht von zehn spielen zu Hause bzw. im privaten Umfeld; ein Viertel musiziert in einem Chor, knapp ein Fünftel in der Kirche; ebenso sind die Menschen in Bands, Blaskapellen und Spielmannszügen, Orchestern und Ensembles, bei Freizeiten oder Brauchtumsveranstaltungen engagiert. Aus den Ergebnissen geht unter anderem hervor, dass bei Kindern und Jugendlichen beim Instrumentalspiel die Geschlechterverteilung paritätisch ist, jedoch singen mehr Mädchen als Jungen. Bei den Erwachsenen hingegen ist der Anteil der Männer, die ein Intrument spielen, deutlich höher, während anteilig noch mehr Frauen singen. Die große Mehrheit macht regelmäßig Musik, mindestens einmal pro Woche. Daran hat auch die Corona-Pandemie nur zum Teil etwas geändert: Lediglich ein Viertel der musizierenden Kinder und Jugendlichen (25 %) sowie rund ein Drittel der Amateurmusiker*innen ab 16 Jahre (34 %) schätzt, dass das Musikmachen seit Corona seltener geworden ist. Unter den Singenden fällt die Bilanz deutlicher aus: Hier geht etwa die Hälfte der Amateurmusizierenden (48 %) davon aus, dass sie selbst oder ihre Kinder dadurch seltener musizieren.

25.03.2021

Aerosolausstoßtest: Geringe Infektionsgefahr beim Musikmachen

Wie groß ist die Gefahr, sich in einem Orchester mit Corona anzustecken? Das wollten die Wiener Philharmoniker genauer wissen und ließen beim Spielen ihren Aerosolausstoß messen. Mit kleinen Sonden in den Nasenöffnungen wurde den Musiker*innen ein Kochsalz-Nebel kontinuierlich zusätzlich zum Atmen verabreicht. In einem schwarz ausgekleideten Raum befanden sich hinter der/dem jeweiligen Musiker*in besonders starke Scheinwerfer, um das Ausströmen der Aerosole sichtbar zu machen. Dadurch war es möglich, die Verteilung der Ausatmungsluft im Gegenlicht zu visualisieren und fotographisch zu dokumentieren. Das Ergebnis: von der Atemluft von spielenden Musiker*innen geht keine hohe Infektionsgefahr aus. Aus den Öffnungen der Instrumente entweicht kaum (sichtbares) Aerosol, einzige Ausnahme war die Querflöte, die eine Atemwolke mit bis zu 75 Zentimetern ausblies. Bei den Streichern blieb die Atemwolke beim Spielen gegenüber dem Atmen im Ruhezustand unverändert. Fritz Sterz, der ärztliche Leiter der Untersuchung, kommt daher zum Schluss: „Eine Ausdehnung der Ausatemluft eines Künstlers von mehr als 80 cm ist daher nicht zu erwarten!“

26.05.2020

Studie zu Musikverhalten in Corona-Zeiten

Das internationale Forschungsprojekt „Music Use in the Time of Corona“ hat am 20. April eine Online-Umfrage gestartet. Melanie Wald-Fuhrmann und Lauren Fink vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt, Niels Chr. Hansen (Aarhus), Lindsay Warrenburg (Boston), Claire Howlin (Dublin) und Will Randall (Jyväskylä) möchten die Veränderungen des Musikverhaltens während der Coronakrise dokumentieren und auswerten. Die Umfrage fragt nach dem persönlichen Musizieren und Musikhören vor und nach der Krise. Es geht um die technischen Formate, die genutzt werden, um die Gründe und Motivationen für das Musikhören und -machen u.v.m. Unter diesem Link könnt ihr an der Studie teilnehmen (Dauer: ca. 25 Min., Teilnehmer*innen müssen mindestens 18 Jahre alt sein).

04.05.2020