Baden-Württemberg vergibt ersten POPLÄND Award
Zum ersten Mal verleiht das Land Baden-Württemberg einen Preis für Popkultur, den POPLÄND Award. In der Kategorie Live-Act gewinnt NIKRA (Foto), eine FLINTA*-Künstlerin mit queerer Punk-Energie und beeindruckender Bühnenpräsenz aus Mannheim. Mit klarer Haltung und kompromisslosem Sound habe sie sich mit ihrer Band in kurzer Zeit einen Namen gemacht und stehe nun vor dem entscheidenden Durchbruch. Das Kulturzentrum franz.K überzeugte in der Kategorie Livemusik-Spielstätte die Jury. Das Programm würde von einem engagierten Team kuratiert und organisiert und setzt mit Formaten wie dem interkulturellen Open-Air-Festival „inter:Komm!” zudem wichtige Impulse für Vielfalt und kulturelle Teilhabe in Baden-Württemberg. In der Kategorie Producing konnte der Musikproduzent Jules Kalmbacher punkten. Die Verleihung der mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preise findet am 16. November 2025 in der Alten Feuerwache in Mannheim statt.
Jahrespreise des Preises der Deutschen Schallplattenkritik
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) hat seine Jahrespreise 2025 veröffentlicht. 100 Titel waren von der Gesamtjury vorgeschlagen worden und schafften es auf die Longlist, 11 wählte der Jahresausschuss für einen Preis aus. Die Preise werden den Preisträger*innen in den nächsten Wochen und Monaten individuell überreicht. Termine und Orte der zehn Preisverleihungen werden zeitnahe bekannt gegeben. Ein Jahrespreis geht an Maria Faust und Sacrum Facere „für ihre verstörend-betörenden und zugleich befreienden Marches Rewound And Rewritten“. Ein weiterer Preis geht an die Filmkomponistin Dascha Dauenhauer, die den Soundtrack für „No Beast. So Fierce (Kein Tier. So Wild)“ komponiert hat. Für die Geschichte zweier verfeindeter Clans in Berlin-Neukölln habe sie Musik geschrieben, die das Drama vorantreibe, es sei „Filmmusik, für die man einen Waffenschein bräuchte“, so die 9-köpfige Jury. Jenn Butterworth wird mit ihrem Album „Her By Design“ ebenfalls mit einem Preis bedacht. Ihre Lieder der Folk-Tradition, in denen Frauen im Mittelpunkt stehen, sei „wie eine wunderbare warme weiche Welle“ und brilliant, schwärmen die Preisrichter*innen. Weitere Preise gingen an „Wo die Mango wächst“ der Hamburgerin Älice, das Reggae, R’n’B, ein wenig Chanson, Electronics und Latin Pop zu einer süßen Mischung vereine sowie Fuffifufzichs „Feel zu spät“, für ihre „Musik für den Heim- oder Hinweg, den großen Moment, davor, danach; für Vercrusht-sein und für Liebeskummer“.
Female* Producer Prize 2025 vergeben
Die Gewinnerinnen des vierten Female* Producer Prize stehen fest! Dieses Jahr wurden erstmalig nicht nur Produzent*innen, sondern auch Songwriter*innen ausgezeichnet. Aus knapp 280 Bewerbungen hat die Jury sechs Preisträgerinnen ausgewählt: In der Kategorie ‚Music Production‘ haben Ylva Brandtsegg, Hanna Leess und Nini Nutsubidze gewonnen, in der Kategorie ‚Songwriting‘ haben sich DEVADO, VAVUNETTHA und Morea durchgesetzt. Die Gewinnerinnen wurden von einer hochkarätigen Jury, bestehend aus diversen Repräsentant*innen der Musikindustrie, ausgewählt und im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Ballsaal des Fotografiska Berlin ausgezeichnet. Der Female* Producer Prize ist ein Kooperationsprojekt der Strukturförderung der @initiativemusik und wird mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert (Quelle).
Preis der Deutschen Schallplattenkritik: Neue Longlist ist da!
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat die aktuelle Longlist 4/2025 vorgestellt. 152 Kritiker-Juror*innen haben in 32 Kategorien insgesamt 260 Neuerscheinungen des letzten Quartals nominiert, die für die nächste Bestenliste in Frage kommen. Besonders freut uns, dass Werke von zwei Netzwerk-Mitgliedern ausgewählt wurden: „The Bright And The Dark“ des Maria Baptist Orchestras (Foto) im Bereich Jazz und „A Slender Thread“ von Sophie Tassignon, das wir im Juli empfohlen haben (Electronic & Experimental). Weitere Alben findet ihr auch in unseren CD-Tipps wie z.B. „In.Sight“ des Fabia Mantwill Orchestras (CD Tipp August), das in den Kategorien Grenzgänge und Jazz nominiert wurde, Tania Salehs „Fragile“ (CD Tipp Juli) und „Vie Kaz“ von Votia (CD Tipp August) im Genre Weltmusik. In letzterem gibt es weitere Künstlerinnen zu entdecken wie Elena Baklava, Kokoroko, Fadosängerin Lina_ & Jules Maxwell, das estnische Duo Ruut, die Flötistin Virginia Nicoli und die Violinistinnen Lucia Micarelli und Phoebe Violet. Bei den Liedermacher*innen wurden Mara Aranda, Dota, Karl die Große u.a. nominiert, in Pop finden sich die Sängerin und Songwriterin Lorde und Big Thief um Adrienne Lenker. Wet Leg und Haim haben in den Genres Rock & Alternative eine Chance. Die Hard’n’Heavy Jury entschied sich u.a. drei female fronted Bands: Halestorm, Wucan und Gaupa. Weitere Nominierte sind CMAT, Saint Etienne, Amina Claudine Myers, Brittany Davis u.v.m. In der Kategorie Filmmusik wird es spannend: Dascha Dauenhauers Soundtrack zum Film „22 Bahnen“, Freya Ardes Musik für „Mädchen, Mädchen“ und Holly Amber Church, die die Musik für den Thriller „The Other“ geschrieben hat, kämpfen gegen Hans Zimmers Musik für den Formel 1 Film „F1“! Die Bestenliste 4/2025 wird am 14. November veröffentlicht. Wir drücken allen ganz fest die Daumen!
QuattroPole-Musikpreis 2026
QuattroPole ist ein Städtenetz, in dem sich die Städte Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier zusammengefunden haben, um die grenzübergreifende Zusammenarbeit durch Projekte in Bereichen wie Kultur, Tourismus oder Wirtschaftsförderung zu stärken. In diesem Zusammenhang wird seit 2019 alle zwei Jahre der QuattroPole-Musikpreis an Musiker*innen bzw. Komponist*innen verliehen, die innovative Techniken aus dem Bereich des Digitalen anwenden. Die Bewerber*innen müssen in einer der Städte bzw. in deren Umkreis (50 km) geboren worden sein, dort leben, arbeiten oder studieren oder in der Vergangenheit dort ihren Lebensmittelpunkt gehabt haben. Ausdrückliches Ziel des mit 10.000 € dotierten Musikpreises ist die Förderung lokaler Talente, die stärkere grenzüberschreitende Vernetzung der lokalen Kulturszenen der Städte sowie die Steigerung der Sichtbarkeit des Städtenetzes QuattroPole in der Großregion und darüber hinaus. Bewerbungsfrist: 03. November 2025
Listen to Berlin Compilation: jetzt bewerben
Ein Platz auf dieser Compilation kann Türen öffnen – Acts wie Kat Frankie und Alin Coen waren bereits dabei: Die Berlin Music Commission sucht aktuell nach neuen Sounds für die 18. LISTEN TO BERLIN: COMPILATION – und gibt aufstrebenden Musiker*innen die Bühne, die sie verdienen. Gesucht wird nichts Geringeres als der Sound der Stadt: mutige, unkonventionelle Tracks aus allen Genres, die die Vielfalt der Berliner Musikszene widerspiegeln. Cover- und bereits veröffentlichte Songs sind nicht zugelassen (Einreichungskriterien). 3 von 21 Plätzen sind für junge Talente (14–21 Jahre) reserviert! Listen To Berlin boostert deine Musikkarriere außerdem mit dem neuen Konzertformat “LISTEN TO BERLIN: LIVE” sowie den gleichnamigen Awards, die im November 2025 verliehen werden. Wer sich für die Compilation bewirbt, kommt automatisch auch in die Auswahl der beiden anderen Kategorien. Hier kannst du dich bis 09.05.2025 bewerben.
Bestenliste 1/2025 erschienen
Die Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik hat ihre erste Bestenliste in diesem Jahr veröffentlicht. Damit zeichnet sie vierteljährlich die Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate aus, die sie für die besten und interessantesten hält. Bewertungskriterien sind künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. In der Kategorie Weltmusik wurde das Album „Kan Ya Makan/Once Upon A Time“ ausgezeichnet. Das Album der französischen Cellistin und Songschreiberin Nesrine (Foto: Nerea Coll) macht Erfahrungen aus der eigenen Familiengeschichte zum Thema und enthalte „geschmeidige Chansons mit arabischem Seidenschal und mediterranem Parfüm“. Die R’n’B-, Soul- und HipHop Jury entschied sich für Allysha Joys Album „The Making Of Silk“, das sie im Alleingang produziert hat. Die Alternative-Jury überzeugte Soap&Skin aka Anja Plaschg, die auf „Torso“ grandiose Coverversionenen versammelt. Als bestes Folk-& Singer-/Songwriteralbum befand sie das zweite Weihnachtsalbum der Sängerin und Harfenistin Nadia Birkenstock „A Light So Bright“, das sie als „ausbalanciertes Werk(…) das tänzerische Leichtigkeit und besinnliche Ruhe verbindet“, bezeichnet.
Hamburg Music Award KRACH+GETÖSE: Bewerbung startet am 06.03.
Vom 06.-31. März 2025 kannst du dich als Musiker*in, Band oder DJ auf den Hamburg Music Award KRACH+GETÖSE bewerben. Die fünf Preisträger*innen dürfen sich über ein erhöhtes Preisgeld von je 2.000 € der Haspa Musik Stiftung freuen und erhalten über 12 Monate individuellen Support in Form von Bookingslots, Netzwerkkontakten und individuellen Beratungen durch RockCity und sein breit aufgestelltes Partner*innen-Netzwerk. Gesucht werden die hoffnungsvollsten Acts aus dem Bereich Popularmusik, deren Musik eigenständig, mutig, relevant und originell ist! Bereite jetzt schon das Bewerbungsmaterial vor, dann geht’s im März ruckizucki! Tickets für die Award Show am 24.06. im Imperial Theater gibt es hier.
Grammy Awards 2025
Am 2. Februar wurden in Los Angeles die „Grammy Awards“ 2025 in insgesamt 94 Kategorien vergeben. Als „Album Of The Year“ und bestes Countryalbum wurde „Cowboy Carter“ von Beyoncé gleich zweimal ausgezeichnet, sie war sage und schreibe in elf Kategorien nominiert worden. Sie ist die erste Schwarze, die den Preis für das beste Countryalbum gewann. Chappell Roan gewann den Preis als „Best New Artist“ und sagte in ihrer Dankesrede: „Ich habe mir gesagt, dass ich, falls ich jemals einen Grammy gewinne und vor den einflussreichsten Menschen der Musikindustrie stehe, dafür eintreten werde, dass Labels und die Branche, die Millionen mit Künstlern verdienen, den Künstlern ein existenzsicherndes Gehalt und Gesundheitsversorgung bieten – insbesondere den aufstrebenden Künstlern“. Dass sich Lady Gaga & Bruno Mars bei „Die With A Smile“ zusammengetan haben, wurde mit dem Preis Best Pop Duo/Group Performance belohnt. Lady Gaga nutzte ihre Dankesrede für einen Seitenhieb Richtung Trump:„Trans-Menschen sind nicht unsichtbar, sie verdienen Liebe“. Auch Shakira, die den Preis für das beste „Latin-Pop-Album“ des Jahres gewonnen hat, fand deutliche Worte: „Ich möchte diese Auszeichnung all meinen Immigranten-Brüdern und -Schwestern in diesem Land widmen. Ihr werdet geliebt, ihr seid etwas wert und ich werde immer mit euch kämpfen“, sagte die Kolumbianerin. Für Sabrina Carpenter, die zwei Grammys im Bereich Pop gewann, und Charli xcx, die in der Kategorie Dance geehrt wurde, waren es die ersten Grammys. Die Jazzsängerin Samara Joy gewann ebenfalls zwei Grammys: in der Kategorie „Best Jazz Performance“ und „Best Jazz Vocal Album“. Sierra Ferrell gewann gleich vier Grammys im Bereich Americana. Als bester Rocksong wurde „Broken Man“ geehrt, der von Annie Clark geschrieben und von St. Vincent performt wurde. Letztere bekam auch zwei Grammys im Bereich Alternative Music. Für die beste R’n’B-Performance wurde Muni Long ausgezeichnet, für das beste Rap-Album Doechii. Der Grammy für „Best Alternative Jazz Album“ ging an Meshell Ndegeocello, Norah Jones gewann mit „Visions“ in der Kategorie „Best Traditional Pop Vocal Album“. Für „Mileage“ wurde die Bluesmusikerin Ruthie Foster geehrt. Weitere Gewinner*innen waren Rapsody Featuring Erykah Badu, Avery Sunshine, Tank and The Bangas, Shakira, Sheila E. Featuring Gloria Estefan & Mimy Succar, Tems, Amy Allen, Gillian Welch & David Rawlings u.v.w.
PdSK e.V. veröffentlicht neue Longlist für Bestenliste
Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat seine aktuelle Longlist 4/2024 vorgestellt. Die zurzeit 156 Kritiker-Juror*innen haben in 31 Kategorien insgesamt 229 Neuerscheinungen des letzten Quartals nominiert, die für die nächste Bestenliste in Frage kommen. Erfreulicherweise sind auch Musikerinnen* aus unserem Netzwerk dabei: In der Kategorie Grenzgänge findet sich Maria Baptist mit ihrem neuen Piano Soloalbum „Hopes & Fears“ (Foto). Die Jazz Jury II listet u.a. das Album „Anima“ von Tamara Lukasheva & INSO Lviv Orchestra. Weitere Künstlerinnen sind Norma Winstone, Dobet Gnahoré, Flavia Coelho, Meike Koester, Namoli Brennet, Bonny Light Horseman, Catherine Russell, Charli XCX, Goat Girl, Mary Ocher, Joanne Shaw Taylor, Hiatus Kaiyote, Rosie Lowe, Zara McFarlane u.v.w. Die Bestenliste 4/2024 wird am 15. November veröffentlicht.
Nominierung für POLYTON stehen fest
Nach einem erfolgreichen Debüt im letzten November, bei dem u.a. Künstler*innen wie CÉLINE & Paula Hartmann, Blumengarten, Peter Fox und Deichkind ausgezeichnet wurden, wird der Popmusik-Preis POLYTON, initiiert von der Akademie für Populäre Musik, am 23.10.2024 erneut im Atelier Gardens, Berlin, stattfinden. Damit veranstaltet die Akademie für Populäre Musik auch dieses Jahr wieder ein mehrtägiges Event, das kreative, wirtschaftliche und gesellschaftlich relevante Facetten der Popmusik in den Fokus rückt und Popmusik nicht als bloße Unterhaltung, sondern als Reflektor, Katalysator, Generator und Motor sozialer Prozesse begreift. Der Preis ist weder ein Branchen-, noch ein Publikumspreis, sondern ein Preis von Musiker*innen für Musiker*innen. Schaut mal auf die Seite der 41 nominierten Werke in acht Kategorien, dann werdet ihr jede Menge grandiose Musik mit wichtigen Statements und mehr von Nichtseattle, Marianne Rosenberg, Didem Özek, SOFFIE, Philine Sonny und Miya Folick, Kabeaushé, Ibadet Ramadani, Lary, B O D I E S, Nina Chuba, Philo Tsoungui, Mine, Paula Hartmann u.v.m. entdecken. Wie bei der Erstausgabe im vergangenen Jahr stellt die Preisverleihung eines der Highlights in einem dreitägigen Programm dar. Vom 21. bis 23.10. finden Diskursformate zu gesellschaftlich-politischen Themen an Schnittstellen zu Popmusik statt. Think Tanks, Panels und Keynotes zu Themen wie: Green Culture, Mental Health, Zugänge zu Pop, KI, aber auch Antisemitismus im Pop sollen Impulse für geladene Gäste aus Popmusik, Musikwirtschaft, Politik, Medien und Wissenschaft setzen.
Weltmusikpreis RUTH geht an „Silent Tears – The Last Yiddish Tango“
Der deutsche Weltmusikpreis wird seit 2002 jährlich am ersten Juliwochenende während des Rudolstadt Festivals vergeben. Seit dem Jahr 2020 entscheidet das zehnköpfige Organisationsteam des Festivals über diese mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung. In diesem Jahr geht der Musikpreis an das Projekt „Silent Tears – The Last Yiddish Tango“. Auf dem Album sind vertonte Gedichte von Frauen aus Osteuropa, die den Holocaust überlebt haben und in diesem Projekt erstmals veröffentlicht und vom vom Payadora Tango Ensemble eingespielt wurden. Die Musik basiert auf der Tangotradition der Zwischenkriegszeit in den jüdischen Gemeinden Mitteleuropas. Sie wurde von Rebekah Wolkstein komponiert und teilweise aus dem Werk von Komponisten entnommen, die wie Artur Gold in den Lagern getötet wurden. Es gibt auch einen Roma-Walzer, der von dem moldawischen Virtuosen Sergiu Popa auf dem Akkordeon gespielt wird und uns daran erinnert, dass auch die Roma Opfer des Nazi-Genozids waren. „Silent Tears ist Mahnung und Hoffnung zugleich und ein beeindruckendes Zeugnis jüdischer Kultur sowie deutscher Vergangenheit und Schuld,“ sagt Bernhard Hanneken, der künstlerische Leiter des Festivals.

