Musikinformationszentrum gibt Überblick über Klimaschutzmaßnahmen im Musikleben
Bis zum Jahr 2045 möchte Deutschland die Treibhausgasneutralität erreichen. Was tun Clubs und Musikfestivals, Orchester und Opernhäuser, Veranstalter*innen und Musikverbände, um diese Zielsetzung zu unterstützen? Das erfahrt ihr im neuen Online-Fokus des Deutschen Musikinformationszentrums (miz) – entstanden in Kooperation mit der Kulturpolitischen Gesellschaft (KuPoGe). Unter dem Titel „Zukunftsmusik Klimaschutz“ stellt das miz klima- und kulturpolitische Hintergründe vor und benennt aktuelle Handlungsfelder. Darüber hinaus geben Kurzporträts Einblick in laufende Aktivitäten beispielhafter Initiativen und Projekte im Musikleben.
MIZ-Wissensportal präsentiert neue Musikschulstudie „Wege zur Musik“
Bundesweit bieten öffentliche und private Musikschulen ein wohnortnahes Angebot. Wie weit sind die Wege zwischen ihren Unterrichtsstätten und wie hoch ist der Musikschüler*innen-Anteil an der Bevölkerung? Das zeigt die neue Musikschul-Studie, die das Musikinformationszentrum (MIZ) kürzlich veröffentlicht hat. Sie zeigt, dass die Zahl der öffentlichen Musikschüler*innen von Jahr zu Jahr steigt und 2019 bei 1,5 Millionen lag. Fünf von sechs Musikschüler*innen sind Kinder und Jugendliche, wobei Kinder im Alter von 6-9 Jahren mit 32,5 % die größte Gruppe stellen (0-6 Jahre: 17 %, 10-14‑Jahre: 25 %, 15-18 Jahre: 9%). Deutliche Zuwächse erfuhren Angebote wie das Instrumentenkarussell, Klassenmusizieren mit Instrumental- oder Chorklassen sowie Bandklassen, die zuletzt rund 250.000 Kinder und Jugendliche erreichten – fast 75.000 mehr als noch 2014.
Die Freien Musikschulen zählten 2016 rund 127.000 Schüler*innen, weitere 31.000 Schüler*innen wurden durch Kooperationen erreicht. Hier wurde auch nach Geschlecht unterschieden: der Anteil der Mädchen und Frauen (nach „divers“/non-binary wird nicht unterschieden) ist insgesamt erfreulich hoch. Bei den Schülerinnen unter 26 Jahren liegt er bei 51,9%, bei den 26-65-Jährigen bei 57,4% und bei den über 65-Jährigen bei 55%. Zupf- und Tasteninstrumente sind dabei die häufigsten Instrumente.
Eine ausgeklügelte Infografik zeigt außerdem, wie sich die Musikschüler*innen auf die 16 Bundesländer verteilen und welche Infrastruktur vorliegt: Wie weit liegen die Unterrichtsstätten auseinander? Wie unterscheidet sich die Musikschullandschaft in Regionen mit dichter, mittlerer und niedriger Bevölkerungsdichte? Baden-Württemberg ist klarer Spitzenreiter, es hat nicht nur die höchsten Schüler*innenzahlen, sondern auch die meisten Unterrichtsstätten und somit auch die kürzesten Wege zur Musikschule.
Die Studie steht als pdf zum Download bereit; ein Blick lohnt sich auch auf das neu gestaltete Informationsportal MIZ.
MIZ veröffentlicht neue Daten zu Anteil weiblicher Studierender für Musikberufe
Die Nachfrage nach einem Musikstudium in Deutschland ist erneut gestiegen und der Anteil der weiblichen Studierenden hat sich in vielen Studiengängen erhöht. Das stellt das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) in seinen neusten Statistiken fest.
Rund 33.500 Studentinnen und Studenten waren im Wintersemester 2015/16 in einem künstlerischen, künstlerisch-pädagogischen oder musikwissenschaftlichen Studiengang an Hochschulen in Deutschland eingeschrieben, über die Hälfte davon an einer der 24 staatlichen Musikhochschulen. Insgesamt hat sich die Anzahl der Studierenden damit im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,5 Prozent weiter erhöht. Ausschlaggebend für den Anstieg ist vor allem ein Zuwachs bei den Studiengängen im Bereich Musikerziehung im freien Beruf und an Musikschulen, deren Belegungszahlen um über 11 Prozent auf rund 4.300 Studierende gestiegen sind. Mit rund 9.000 Studierenden führen die Fächer Instrumental- und Orchestermusik die Beliebtheitsskala weiterhin mit Abstand an, gefolgt von Lehramtsstudiengängen für Musik an allgemein bildenden Schulen und der Musikwissenschaft.
Deutliche Unterschiede innerhalb der einzelnen Studiengänge konnten bei den Anteilen weiblicher Studierender festgestellt werden, deren Entwicklung das MIZ erstmalig in Zeitreihen untersucht hat. Demnach wurden sechs der insgesamt elf ausgewerteten Musikstudiengänge zu teilweise weit über 50 Prozent von weiblichen Studierenden belegt. Insgesamt lag hier ihr Anteil bei 54 Prozent und damit um sechs Prozentpunkte höher als im Durchschnitt aller Studienrichtungen zusammen. In einigen Fächern – Dirigieren, Komposition, Kirchenmusik sowie Jazz und Popularmusik – sind sie jedoch nach wie vor unterrepräsentiert, auch wenn in den letzten Jahren auch hier steigende Tendenzen zu beobachten seien. So verzeichneten vor allem die Studiengänge Dirigieren, Komposition sowie Jazz und Popularmusik deutliche Zuwächse (allerdings wird hier nicht nach Instrumenten/Gesang differenziert). Im Studiengang Tonmeister hat sich der Frauenanteil nach einem zwischenzeitlichen Anstieg erkennbar nach unten entwickelt.
Einen kontinuierlichen Aufwärtstrend erlebte hingegen der Frauenanteil am Lehrpersonal der Musikstudiengänge. Lag dieser im Jahr 2000 insgesamt noch bei rund 33 Prozent, so sind aktuell über 37 Prozent der Dozenten an den Ausbildungsinstitutionen weiblich. In den Musikstudiengängen an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen lag der Frauenanteil nach einigen Schwankungen zuletzt mit knapp 47 Prozent sogar deutlich höher. Hier wäre eine Differenzierung nach Positionen hilfreich, z.B. im Zusammenhang mit der nächsten Aussage:
Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um die Vergütung von Lehrbeauftragten hat das MIZ neben genderspezifischen Entwicklungen erstmals auch das Verhältnis zwischen haupt- und nebenberuflichem Hochschulpersonal beleuchtet. Demnach werden an Hochschulen immer mehr Lehrbeautragte, Honorarprofessoren und Privatdozenten beschäftigt. Ihre Zahl ist seit der Jahrtausendwende von rund 5.000 kontinuierlich auf zuletzt über 6.500 Personen gestiegen. Verglichen mit dem hauptangestellten Personal liegt ihr Anteil aktuell bei 66 Prozent. Sie stellen damit den personenmäßig größten Teil der Lehrenden an deutschen Hochschulen. Aktuellen Umfrageergebnissen zufolge erteilen sie zwischen 40 und 60 Prozent des Unterrichts.
Hier geht es zu den Statistiken: http://miz.org/suche_1502.html#5
MIZ baut neues Informationsangebot zum Thema „Musik und Integration“ auf
Im Rahmen eines Sonderprojektes plant das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) den Aufbau eines neuen Informationsportals zum Thema „Musik und Integration“ (Arbeitstitel). Das neue Angebot, das durch finanzielle Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ermöglicht wird, soll insbesondere den Erfahrungsaustausch zwischen Akteuren und Veranstaltern musikbezogener Integrationsprojekte intensivieren und damit die Vielfalt und Qualität der angebotenen Maßnahmen nachhaltig stärken. Das MIZ baut dabei auf seinen Erfahrungen mit der im Oktober 2015 bereitgestellten Plattform „Musik macht Heimat“ auf, die als spontane Reaktion auf die vielfältigen und aus dem Stegreif organisierten Hilfsprojekte für Geflüchtete das große Engagement des Musikbereichs sichtbar machte. So sollen als Grundlage für das neue Projekt umfassende Informationen über die gesamte Bandbreite an Initiativen, Projekten und Veranstaltungen rund um das Thema „Musik und Integration“ zusammengetragen und vorgestellt werden. In einem Mitgliederbereich erhalten Akteure und Interessierte der Szene ein Forum, um sich untereinander zu vernetzen, auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Mit dem neuen Angebot nimmt das MIZ die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart auf, in der bereits ein Wandel von Projekten und Initiativen der „Willkommenskultur“ hin zu nachhaltigen und langfristig angelegten Integrationsangeboten zu beobachten ist. Die neue Informationsplattform soll im Laufe des nächsten Jahres online gehen.
Infos: http://www.miz.org
Neuer Ausschreibungskalender beim Deutschen Musikinformationszentrum (MIZ)
Ob für Studierende, Profis oder AmateurmusikerInnen: Musikwettbewerbe, Preise und Stipendien haben für die Förderung des künstlerischen Nachwuchses nach wie vor eine ungebrochene Bedeutung. Um Musikerinnen und Musiker bei der Suche nach geeigneten Förderungsmaßnahmen zu unterstützen, hat das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ), ein Projekt des Deutschen Musikrats, nun eine neue Ausgabe seines Ausschreibungskalenders vorgestellt. In 17 Kategorien können Bewerbungsschlüsse und Durchführungszeiträume verschiedenster Förderungsmöglichkeiten in Deutschland und im europäischen Ausland durchsucht werden – von einzelnen Instrumentengattungen und Gesang über Komposition und Dirigieren bis hin zur Kammermusik oder einzelnen musikalischen Genres. Rund 350 Ausschreibungen sowohl zu bundes- und landesweiten als auch wichtigen international ausgerichteten Fördermaßnahmen hat das MIZ für das Jahr 2015 zusammengetragen. Über seinen Ausschreibungskalender hinaus informiert das MIZ über zahlreiche weitere Musikförderungsangebote. So vermittelt das Informationssystem zur musikalischen Fort- und Weiterbildung des MIZ aktuell mehr als 180 Meisterkurse renommierter KünstlerInnen sowie zahlreiche weitere Qualifizierungsmöglichkeiten für Laien und semiprofessionelle Musikerinnen und Musiker. Mit seinem umfassenden Verzeichnis in Deutschland ansässiger Stiftungen stellt das MIZ außerdem zentrale Einrichtungen vor, die speziell auf dem Gebiet der Musik aktiv sind. Hier geht es zum Ausschreibungskalender: www.miz.org/ausschreibungen.html
Informationssystem zur musikalischen Fort- und Weiterbildung: www.miz.org/schlagwortsuche.html
Über das MIZ:
Unter dem Dach des Deutschen Musikrats erfasst und dokumentiert das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) Strukturen und Entwicklungen der Musikkultur. Das Spektrum reicht dabei von der musikalischen Bildung und Ausbildung über das Laienmusizieren, die Musikförderung und die professionelle Musikausübung bis zu den Medien und der Musikwirtschaft. Gefördert wird das MIZ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Kulturstiftung der Länder, die Stadt Bonn sowie von privater Seite durch die GEMA und die GVL.
Musikinformationszentrum (miz) veröffentlicht neuen Festival-Guide
Über 500 Musikfestivals und Musikfestspiele existieren gegenwärtig in Deutschland. Das sind fast viermal so viele wie noch vor 20 Jahren. Die Bandbreite der Veranstaltungen ist dabei außergewöhnlich weit gefächert und bedient alle musikalischen Genres vom „Klassikfestival“ über Spezialfestivals für Alte und Zeitgenössische Musik bis hin zu Szenefestivals für die zahlreichen Strömungen der populären Musik. Trotz hoher Zuwachszahlen vermittelt die Festivallandschaft jedoch gegenwärtig ein disparates Bild voll gegenläufiger Tendenzen: Beeindruckende Höhenflüge stehen harten Abstürzen gegenüber. Sparmaßnahmen zwingen viele Festivals, mit zum Teil stark gekürzten Budgets auszukommen, einige stehen bzw. standen gar vor dem Aus. Andere vermelden hingegen neue Rekordergebnisse, gestiegene Besucherzahlen oder erweiterte Programme. Das Musikinformationszentrum, eine Einrichtung des Deutschen Musikrats, nimmt sich dieser Thematik in seinem neuen Schwerpunktthema Musikfestivals an, das jetzt in Form eines neuen Festivalguides mit umfangreichen Suchfunktionen auf seiner Website zu finden ist. Durch die fortlaufende Aktualisierung des Angebots lassen sich die Festivals ganzjährig nach Terminen, geographischer Lage oder inhaltlichen Schwerpunkten gezielt recherchieren. Dazu stehen allein 15 Genrekategorien zur Verfügung – von geistlicher Musik und Kammermusik bis zu Techno und Punk. Neben aktuellen Terminen führt der MIZ-Festivalguide auch Mottos der Festivals auf und vermittelt Informationen über Leitungsstrukturen, programmatische Ausrichtungen und Gründungsdaten der einzelnen Festivals. Bildergalerien geben darüber hinaus erste atmosphärische Eindrücke. Hier geht es direkt zum Festivalguide: http://www.miz.org/index.php?seite=festivals.
Neuer Schwerpunkt des MIZ: Musikalische Fort- und Weiterbildung
Über 2.500 musikalische Fort- und Weiterbildungskurse finden in Deutschland jährlich statt. Das Spektrum an Veranstaltungen reicht dabei von Meisterkursen, Lehrgängen für Ensembleleiter und musikpädagogischen Fortbildungen über Seminare für Managementqualifikationen bis hin zu Workshops für Studio- und Veranstaltungstechnik. Dies teilte das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) anlässlich der Vorstellung seines neuen Fokusthemas „Musikalische Fort- und Weiterbildung“ in Bonn mit. Besondere Schwerpunkte verzeichnet das Zentrum bei künstlerischen Fortbildungen, wie Gesang und Stimmbildung, Kammermusik und den verschiedenen Instrumentengattungen, sowie bei musikpädagogischen Weiterbildungsprogrammen. Elementare Musikerziehung, Singen mit Kindern und Lehrgänge zur Instrumental- und Vokalpädagogik sind darunter ebenso vertreten wie Qualifizierungsangebote für Lehrkräfte an allgemein bildenden Schulen. Wachsende Bedeutung kommt den Bereichen Musikvermittlung, Musikgeragogik und Musik mit Behinderten sowie Kulturmanagement und Öffentlichkeitsarbeit zu. Um der wachsenden Bedeutung des lebenslangen Lernens ebenso wie dem großen Bedarf und der Nachfrage nach entsprechenden Angeboten gerecht zu werden, stellt das MIZ in Zusammenarbeit mit den Trägern der musikalischen Fort- und Weiterbildung in Deutschland ein zentrales Informationssystem über Kurse, Kongresse, Fort- und Weiterbildungsangebote bereit, das Informationen über überregional ausgeschriebene Veranstaltungen zusammenführt, systematisch aufbereitet und unter verschiedenen Gesichtspunkten verfügbar macht. Das Angebot ist online zu erreichen unter: http://www.miz.org/kurse-kongresse.html. Um die passgenaue Suche nach einem Fort- und Weiterbildungsangebot zu ermöglichen, stehen vielfältige Suchoptionen zur Verfügung, darunter eine ausdifferenzierte Schlagwortsuche.