Brasiliens neuer Staatspräsident Lula macht Margareth Menezes zur Kulturministerin

Die Sängerin Margareth Menezes soll unter dem neuen Staatspräsidenten Lula da Silva Kulturministerin Brasiliens werden. Die 60-jährige Musikerin ist eine der prominentesten Künstler*innen der afro-brasilianischen Musik Bahias. Menezes hat seit den späten 1980ern zehn Alben veröffentlicht, einige davon mit dem „Latin Grammy“ dekoriert, hat internationale Tourneen absolviert und wurde als „brasilianische Aretha Franklin“ bezeichnet. Ihr größter Hit ist die Samba Reggae-Hymne „Ellegibô“. Lula will durch die Berufung ein Zeichen setzen, in dem er eine Persönlichkeit ausgewählt hat, die als Frau und Afrobrasilianerin hohe Symbolkraft hat und für eine Abkehr vom Bolsonaro-System steht, gegen das sich Menezes öffentlich positioniert hatte. Absolut spruchreif ist die Ernennung nach aktuellem Stand allerdings noch nicht.

13.12.2022

„Geschlechtergerechtigkeit in Kultur & Medien Europas“

Eine digitale Konferenz des Deutschen Kulturrats im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat letzte Woche in Vorträgen, Diskussionen und Workshops das Thema Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien zum Thema gemacht. Videos von verschiedenen Programmpunkten können auf der Website der Veranstaltung noch abgerufen werden. Das Thema steht erstmals überhaupt auf der kulturpolitische Agenda der EU-Kulturminister*innen. Eine 2019 initiierte Expertengruppe, die sich mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten und auf EU-Ebene befasst hat, wird in Kürze einen Abschlussbericht vorlegen. Auf der Konferenz gab Kulturstaatsministerin Monika Grütters bekannt, dass die im Zuge der #MeToo-Debatte gegründete Themis-Vertrauensstelle für BEtroffene sexueller BElästigung und Gewalt auch über die dreijährige Anschubfinanzierung hinaus mit Bundesmitteln unterstützt wird. Die branchenübergreifende Vertrauensstelle bietet Betroffenen insbesondere aus der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterbranche juristische und psychologische Beratung an. Zudem können sich Arbeitgeber aus Kultur und Medien hier über wirksame Präventionsmaßnahmen informieren.

14.12.2020