Bewerbungsphase für das Frankfurter Jazzstipendium verlängert

Das Frankfurter Arbeitsstipendium Jazz wurde erstmals im Jahr 1991 vergeben, um die künstlerische Weiterentwicklung der lokalen Jazzszene zu fördern. In diesem Jahr sind insbesondere Bewerbungen mit Projektvorschlägen erwünscht, die sich auf künstlerische Weise mit dem Werk des Frankfurter Jazzposaunisten Albert Mangelsdorff (1928-2005) auseinandersetzen. Hierbei legt die Jury ein offenes, an den aktuellen Strömungen und Tendenzen der Gattung Jazz orientiertes Verständnis zu Grunde.

Mögliche Formate könnten u.a. sein:
– Eigenkompositionen, die sich als „Hommage an Albert“ mit einer Abstraktion von dessen Spielweise / dessen Individualsounds beschäftigen oder
– Neuinterpretation seiner Kompositionen (auf der Basis von bestehendem Material)

Für die Ausarbeitung können auch technisch-kreative Herangehensweisen wie Sampling oder die Verwendung von bereitgestellten O-Tönen eingesetzt werden. Zu diesem Zweck stellt das Musikreferat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtgeschichte Materialien (Noten, Tonaufnahmen, O-Töne) aus dem Albert-Mangelsdorff-Archiv zur Verfügung und unterstützt den/die ausgewählte*n Stipendiat*in auch bei der Nutzung des übrigen Nachlasses (Bestellung, Einsicht der Materialien im Lesesaal des Instituts usw.).

Die Bewerbung für das Frankfurter Jazzstipendium ist bis 14.02.2025 möglich und erfolgt in zwei Stufen. Sendet zunächst den ausgefüllten Bewerbungsbogen und drei ausgewählte Referenzaufnahmen aus dem bisherigen künstlerischen Schaffen an das Musikreferat im Kulturamt. Hiermit erklärt ihr das Interesse an einer Bewerbung. Nach Eingang des Bewerbungsbogens erhaltet ihr Zugang zu ausgewählten Materialien aus dem Albert-Mangelsdorff-Archiv, die für die Ausarbeitung der Ideenskizze genutzt werden können. Die Einsendefrist für die einzureichende Projektskizze endet am 31.03.2025. Diese muss auf digitalem Wege über einen bereitgestellten Uploadlink fristgerecht an das Kulturamt übermittelt werden.

Voraussetzungen für eine Bewerbung sind
• eine musikalische Ausbildung / entsprechende Qualifikation(en) im Bereich des Jazz,
• der Nachweis einer entsprechenden musikalischen Praxis,
• eine künstlerisch erkennbare und an den musikalischen Spielarten des Jazz orientierte Ausdrucksweise,
• die Dokumentation des Arbeitsschwerpunktes in Frankfurt (Wohnort / Probenort, Referenzen zu Kooperationen mit der Frankfurter Jazzszene, Nachweis entsprechender Konzerte u.ä.)
• die unter „Zur Projekteinreichung“ genannten Materialien

Für das Stipendium können sich Einzelpersonen und Gruppen bewerben, eine Altersbegrenzung ist nicht vorgesehen. Die Stadt Frankfurt strebt eine Erhöhung des Frauenanteils bei den geförderten Stipendiatinnen und Stipendiaten an und fordert deshalb Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf. Auch bisherige Stipendiat*innen können sich erneut für das Frankfurter Jazzstipendiums bewerben.

Für weitere Informationen und Fragen steht der Musikreferent Sascha Wild unter der Telefonnummer 069 – 212 3 84 24 oder per E-Mail unter: [email]ed.tr1739553662ufkna1739553662rf-td1739553662ats@z1739553662zaj.m1739553662uidne1739553662pitss1739553662tiebr1739553662a1739553662[/email] zur Verfügung.

05.02.2025

Kinotipp: „Unterwegs in der Musik“ über die Komponistin Barbara Heller

Ab November 2016 läuft „Unterwegs in der Musik“ (Deutschland 2016 | 83 Minuten) in ausgewählten Kinos. Der Dokumentarfilm von Lilo Mangelsdorff zeichnet ein sehr persönliches Porträt der Komponistin Barbara Heller. Unverstellt und hellwach blättert sich die heute fast 80-Jährige durch ihr eigenes Werk und private Fotoalben. Erinnerungsstücke aus ihrem facettenreichen Leben machen ihr soziales Engagement in der Musik deutlich, das stark durch die Frauenbewegung geprägt wurde. Fast nebenbei blitzen dabei die gesellschaftlichen Barrieren auf, vor denen Frauen, die sich in der Musik frei ausdrücken wollten, noch im 20. Jahrhundert standen: Erst spät konnte sich Barbara Heller ihre Berufung zum Komponieren eingestehen. Ihre vielversprechende Karriere als Musikerin stellte sie lange hinter Ehe und Familie zurück.

Im Mittelpunkt des Films steht Barbara Hellers kreativer Schaffensprozess: Wie aus sehr persönlichen Ausgangspunkten Kompositionen wachsen, in denen sich Klänge und Phänomene aus ihrem unmittelbaren Umfeld mit ihrer jeweiligen inneren Verfassung verbinden. Diesen Prozess versucht der Film in kongenialen Bildern einzufangen und sinnlich erfahrbar zu machen. Ein Film, der Lust auf das Hören macht.

Barbara Heller wurde 1936 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sie lebt und arbeitet in Darmstadt und Hammelbach im Odenwald sowie auf La Gomera. Ihre Kompositionen zählen zur sogenannten „Neuen Musik“, sprengen das Genre jedoch mit großer sinnlicher Qualität und herber Schönheit. Ihr breites Werk umfasst sowohl Kompositionen der Klassischen Moderne wie auch grafische Notationen und experimentelle akustische Installationen.

Zu Ihrem 80. Geburtstag am 6. November 2016 wird Barbara Heller mit mehreren Konzerten geehrt.

Spieltermine: 6. Nov. 2016, 17.30, Programmkino Rex, Darmstadt | 13. Nov. 2016, Matinée 11.30 Uhr – Tübingen, Kino Arsenal, mit Filmgespräch Regisseurin | 20. Nov. 2016, Matinée 12.00 Uhr – Frankfurt, Mal Seh’n Kino mit Filmgespräch Regisseurin | 27. Nov. 2016, Matinée 12.00 Uhr – Frankfurt, Mal Sehn’n Kino | 27. Nov. 2016, Matinée 13.00 Uhr – Karlsruhe, Schauburg mit Filmgespräch, Protagonistin und Regisseurin sind anwesend u.v.w.

24.10.2016

Filmtipp: „Unterwegs in der Musik – Die Komponistin Barbara Heller“

„Unterwegs in der Musik – Die Komponistin Barbara Heller“ heißt ein Dokumentarfilm von Lilo Mangelsdorff (D 2016, 84 Min.), den das Mal Seh’n Kino in Frankfurt am Sa. 02. April um 20.00 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin Lilo Mangelsdorff und der Komponistin Barbara Heller zeigt. Der Film läuft im Rahmen des Lichter Filmfestes.

Zum Inhalt: „In kleinen Momenten der Hingabe wird aus den Wellen vor La Gomera Musik. Aus einer Kinderzeichnung, den Palmenblättern oder dem Beet vor ihrem Haus fließende Melodien. Die in Darmstadt lebende Pianistin, Komponistin und Musikwissenschaftlerin Barbara Heller verleiht dem Begriff der Klangmalerei eine ganze eigene Bedeutung. Als Klavierstudentin in den 1950er Jahren wird sie auf Empfehlung ihres Lehrers in Komposition gefördert und begründet später das „Archiv Frau und Musik“ mit, das die vergessenen Werke von Komponistinnen der Öffentlichkeit zugänglich macht. Neben dem Blick auf das künstlerische Schaffen seiner Protagonistin verweist der Film so auch auf die Restriktionen, denen musizierende Frauen noch im 20. Jahrhundert unterworfen waren. Mit Unterstützung der Frankfurter maecenia-Stiftung zur Förderung von Frauen in Wissenschaft und Kunst sowie der Hessischen Filmförderung zeichnet die Frankfurter Filmemacherin Lilo Mangelsdorff in beeindruckend klaren und ruhigen Bildern das lebendige Porträt einer außergewöhnlichen Frau, die am liebsten selbst Musik wäre„.

Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt

30.03.2016