Kinotipp: „Aretha Franklin: Amazing Grace“ im Mal Seh’n (Frankfurt)
Die Frankfurtpremiere dieses Films hatten wir im Oktober bereits angekündigt – wer diese Gelegenheit verpasst hat, hat diesen Monat noch Chancen!
„Amazing Grace“, 1972 aufgenommen, ist Aretha Franklins größter Erfolg und das am meisten verkaufte Gospelalbum der Musikgeschichte. Für die Aufnahme entschied sich Aretha Franklin gegen die sterile Atmosphäre eines Studios; die großartige Musik für das Album wurde live in der Missionary Baptist Church des bekannten Reverend James Cleveland in Los Angeles vor einem ergriffenen und begeisterten Publikum aufgezeichnet. Unter der Regie von Sidney Pollack wurde das Ereignis zudem von einem Filmteam festgehalten. Doch erst jetzt, 47 Jahre später, erstrahlt „Amazing Grace“ (USA 2018, 89 Min. Om dt.UT) auf der Leinwand, technische und rechtliche Schwierigkeiten standen dem bislang im Weg.
Nicht vertraut mit den speziellen Anforderungen für die Aufnahme von Livekonzerten, setzte Sidney Pollack keine Marken, um dann Bild und Ton synchron für den Schnitt anlegen zu können. Selbst Versuche der Chormitglieder, Lippen zu lesen, blieben erfolglos: Es war nicht möglich, den Film zu schneiden. 2012 kaufte Allan Elliott die Rechte an dem Film, ohne über das technische Problem informiert zu werden. Mit Unterstützung von Jerry Wexler (Atlantic) und dem Produzenten Joe Boyd, der ursprünglich den Film hätte drehen sollte, und den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung, gelang es schließlich, Ton und Bild zu synchronisieren und den Film endlich zu schneiden.
„Amazing Grace“ ist weit mehr als ein Konzertfilm. Er ist die Manifestation eines der größten Talente des 20. Jahrhunderts, ein Erlebnis purer Soul-Energie, ein mitreißender musikalischer Gottesdienst und ein faszinierendes Zeitdokument. Noch nie hat man die begnadete Sängerin Aretha Franklin so hautnah, so konzentriert und so intensiv erlebt. Ein einmaliges, Kinoerlebnis, fast so als säße man 1972 in der Kirche in Watts.
Der Film läuft an folgenden Terminen im Mal Seh’n Kino als OmU:
28.11.-3.12. jeweils 19.15h
5.12.-10.12. jeweils 21.30h
11.12. um 22.15h
Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6 Hh, 60318 Frankfurt, Tel: 069/5970854, ed.on1739887670iknhe1739887670slam@1739887670ofni1739887670
Kinotipp: „Nico, 1988“ @ Mal Seh’n Kino Frankfurt
Nico war eine deutsche Sängerin und Modeikone mit dem bürgerlichen Namen Christa Päffgen. Sie galt als eine Muse Andy Warhols, schauspielerte für Fellini und sang unter anderem auf dem Debütalbum der legendären experimentellen Rockmusikgruppe The Velvet Underground. Der Film „Nico, 1988“ (IT/BE 2017, 93 min.) von Susanna Nicciarelli, den das Mal Seh’n Kino in Frankfurt am Mi 18.07. um 22 Uhr anlässlich ihres 30. Todestages zeigt, zeichnet die letzten Jahre im Leben der in Köln geborenen deutschen Sängerin nach. Im Mittelpunkt stehen die finalen Auftritte Nicos, die die von ihrer Heroinsucht gezeichnete Musikerin in den 1980er-Jahren über die Bühnen der Welt nach Paris, Manchester, Prag und Nürnberg führten. Außerdem stellt der Film die Beziehung zu ihrem entfremdeten Sohn, der aus einem Verhältnis mit Schauspieler Alain Delon entstand, in den Vordergrund. Die Hauptdarstellerin Trine Dyrholm („Das Fest“) singt selbst. Hier könnt ihr den Trailer sehen.
Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstraße 6, 60318 Frankfurt
Kinotipp: „Auf der Suche nach Oum Kulthum“ @ Mal Seh’n Kino Frankfurt
Von der „Maria Callas des Orients“, der legendären arabischen Sängerin Oum Kulthum handelt der neue Film von Shirin Neshat und Shoja Azari „Auf der Suche nach Oum Kulthum“, den das Frankfurter Mal Seh’n Kino vom 28. Juni bis 04. Juli jeweils um 19:45 Uhr zeigt (D/AT/IT/MA, OmU, 91 min.). Über den Inhalt heißt es: „Die iranische Künstlerin und Filmemacherin Mitra lebt seit Jahren im Exil, doch nun bekommt sie endlich die Gelegenheit, ihren Traum wahrzumachen und einen Film über ihr Idol, die legendärische arabische Sängerin Oum Kulthum, zu drehen. Darin soll es um den hohen Preis gehen, den Oum Kulthum zahlen musste, um sich als Frau in einer konservativen und von Männern dominierten Gesellschaft durchzusetzen. Doch Mitra muss bald feststellen, dass sie mit ähnlichen Problemen wie einst schon die Sängerin zu kämpfen hat, einzig ihre Hauptdarstellerin Ghada gibt der Filmemacherin Kraft. Als dann aber mitten in den schwierigen Dreharbeiten auch noch ihr jugendlicher Sohn verschwindet, gelangt Mitra an ihre Grenzen und nähert sich zunehmend einem kompletten Zusammenbruch“. Hier geht es zum Trailer.
Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstraße 6, 60318 Frankfurt
Filmtipp: „Lilien im Winter – La Bohème am Kap der Guten Hoffnung“
„Lilien im Winter – La Bohème am Kap der Guten Hoffnung“ (ZA/GB/D 2015, 90 Min.) heißt ein Spielfilm von Mark Dornford-May, der in Kürze im Frankfurter Mal Seh’n Kino anläuft. Der Film basiert auf der Oper „La Bohème“, verlegt die Handlung jedoch vom Paris des 19. Jahrhunderts ins gegenwärtige Südafrika. MusikerInnen des renommierten Isango Ensembles spielen und singen darin in der Sprache Xhosa (OmU). Zum Inhalt: Mimi und Lungelo verlieben sich während ihres Studiums ineinander und träumen schnell von einer gemeinsamen Zukunft. Doch das Leben in Südafrika ist für sie nicht einfach, jeden Tag aufs Neue müssen sie um Essen und ein Dach über dem Kopf kämpfen. Noch schlimmer wird die Situation, als Mimi überraschend an Tuberkulose erkrankt, zumal sich die junge Frau eine medizinische Behandlung nicht ansatzweise leisten kann. Um Lungelo nicht zur Last zu fallen, hält sie ihre Krankheit vor ihm geheim – und beendet die Beziehung. Mimis einziger Halt in dieser schweren Zeit ist ihre Freundin Zoleka, die sich um die junge Studentin kümmert.
Spieltermine: Do. 03. – Di. 08.09. um 20.00 Uhr | Mi. 09.09. um 18.00 Uhr | So. 13. & 20.09. um 12.00 Uhr
Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt, Tel.: 069 / 597 08 45, ed.on1739887670iknhe1739887670slam@1739887670ofni1739887670, www.malsehnkino.de
Infos & Trailer: https://www.arsenalfilm.de/lilien-im-winter/index.htm
Filmtipps: „Mittsommernachtstango“, „Journey To Jah“ & „Transmitting“ im Mal Seh’n Kino
Gleich drei unterschiedliche Musikfilme bietet das Mal Sehn Kino in Frankfurt im Monat März:
„Mittsommernachtstango“ (D/ARG/FIN, 2013, OmU) geht der Frage nach, wer eigentlich den Tango erfunden hat. Der finnische Regisseur Aki Kaurismäki sieht im nordeuropäischen Finnland den Ursprung und nicht in Argentinien. Der Dokumentarfilm von Viviane Blumenschein begleitet drei Argentinier, quer durch „das Land der tausend Seen“, um sich einen Eindruck von den angeblich wahren Ursprüngen des Tanzes zu machen. Zunächst treffen sie auf viel Wald, wenige Menschen und fahrbare Ein-Mann-Saunen. Dann lernen sie jedoch finnische Tango-Tänzer und deren nordeuropäische Interpretation des Tanzes kennen. Termine: Do. 13.03.- Mi. 19.03. jeweils 20.00 Uhr, Do. 20.03. – Di. 25.03. jeweils 20.00 Uhr. Infos: http://www.gebrueder-beetz.de/produktionen/mittsommernachtstango
In der Reihe MusikErleben zeigt das Kino den Dokumentarfilm „journey to jah“ (D/CH, 2014, OmU). Die Dokumentarfilmer Noël Dernesch und Moritz Springer begleiteten die bekannten Reggae-Stars Gentleman und Alborosie sieben Jahre lange auf Reisen nach Jamaika, der Heimat von Reggae und Rastafari. Dabei treffen der Deutsche und der Italiener auf Künstler der Szene – wie das Reggea-Urgestein Jack Radics -, werfen darüber hinaus jedoch nicht nur einen Blick auf das karibische Idyll, das sich den Touristen darbietet, sondern auch auf die Schattenseiten, die Armut, Perspektivlosigkeit, aber auch Umweltverschmutzung und Gewalt mit sich bringen. Sie treffen jedoch auch die aufstrebende Sängerin Terry Lynn, lassen sich von ihr neben ihrer Musik auch einen Einblick in das Leben Kingstons geben und begleiten sie in die Berliner Club-Szene. Bei allen bestehenden Problemen spielen Reggea und Spiritualität in Jamaika immer eine wichtige Rolle und geben den Menschen Halt und Hoffnung. Termine: Do. 20.03. – Di. 25.03. jeweils 21.45 Uhr, Mi. 26.03. um 22.15 Uhr. Infos: http://www.journeytojah-film.com/
Im Rahmen der gleichen Reihe ist am Mittwoch, den 26.03. um 18 Uhr der Film „Transmitting“ zu sehen (D, 2013). In dem Film von Christoph Hübner verbringen drei bekannte Jazzmusiker vier Wochen in einem Musikstudio in Marokko und erfüllen sich damit einen Traum. Mit anderen Gastmusikern zusammen und einer traditionellen Trommlergruppe machen sie gemeinsame Aufnahmen. Doch durch das Aufeinandertreffen der Kulturen entstehen auch einige Probleme. Infos: http://festival-des-deutschen-films.de/index.php?id=88&film=Transmitting
Veranstaltungsort: Mal Seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, 60318 Frankfurt, http://www.malsehnkino.de