Pandemiegerechter Club100 startet in Bremen mit Livestreams

CLUB100 ist ein solidarisches Clubkonzept in Bremen, das es sich zum Ziel gemacht hat, unter pandemiegerechten Bedingungen Veranstaltungen durchzuführen. Es ist ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt, um der Kultur- und Veranstaltungsszene und deren Akteur*innen – Veranstaltungsorten, Beschäftigten, Künstler*innen – eine Perspektive zu geben und das auch über die Bremer Stadtgrenzen hinaus wirken soll. Der temporäre Club ist für den gesamten Projektzeitraum bis Ende Mai 2021 in den Räumlichkeiten des Pier2 in Bremen beheimatet und nimmt 19 Veranstalter*innen mit ins Boot. Alle Gewerke, die für die professionelle Durchführung einer Live-Veranstaltung benötigt werden, sind unter dem Aspekt der Solidarität eingebunden – und werden entsprechend finanziell unterstützt. Parallel zum Konzert-Erlebnis vor Ort bietet der CLUB100 ein innovatives Streaming-Konzept an. Mit einem flexibel auf das jeweils aktuelle Infektionsgeschehen anwendbaren Hygienekonzept sind ab Mitte Januar bis Ende Mai 2021 insgesamt 40 Veranstaltungen u.a. mit Catt (Foto: Max Hartmann), Sofia Portanet, Miss Allie, Dota und Ducks on Drugs geplant. Vorerst gibt es nur Tickets für einen Livestream im Netz, denn die Shows finden noch ohne Publikum statt. Erst wenn die Inzidenz-Werte sinken, können dann zwischen 100-500 Gäste im Saal Platz nehmen.
Das Projekt CLUB100 wird finanziert durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa und die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, u.a. über ein im November gestartetes Förderprogramm in Gesamthöhe von 2,8 Millionen Euro, das die Corona-bedingten Einnahmeausfälle der Branche abmildern soll. Hier geht es zu einem TV-Beitrag aus den Tagesthemen.
22.01.2021

Aerosolstudie im Konzerthaus Dortmund lässt hoffen

Im Auftrag des Konzerthaus Dortmund haben das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut am Standort Goslar und die Messtechnik-Firma ParteQ die räumliche Ausbreitung von Aerosolen und CO2 in einem Konzertsaal experimentell untersucht. Dazu wurde ein Dummy in den Saal des Konzerthauses Dortmund gesetzt und die ausgeatmeten Aerosole in verschiedenen Situationen gemessen. Das Ergebnis überrascht und lässt hoffen. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass eine Besetzung des Konzerthauses mit vielen Personen den Luftaustausch nach oben nicht stört, sondern im Gegenteil sogar durch zusätzliche thermische Effekte fördert. In einem Saal dieser Größe (er fasst bis zu 1500 Gäste), mit zentraler Lüftungsanlage und Tragen eines Mund-Nasenschutzes könne die Gefahr der Übertragung von Infektionen durch Aerosolübertragung nahezu ausgeschlossen werden. Theoretisch wäre sogar eine Vollbesetzung im Saal denkbar, unter Einbezug der Zuwege und Foyers wird jedoch eine Saalbelegung im Schachbrettmuster und damit 50 % der Saalkapazität empfohlen.

„Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Politik wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen benötigt“, sagt der Intendant des Konzerthaus Dortmund, Raphael von Hoensbroech. „Mit unserer Studie wollen wir dazu beitragen, dass die Konzerthäuser und Theater bei Öffnung wieder hinreichend Publikum zulassen können.“ Nordrhein-Westfalens Kultur- und Wirtschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen begrüßt die Studie ebenfalls und informiert: „Mit Blick auf die große Relevanz der Belüftung hat die Landesregierung eine gemeinsame Arbeitsgruppe unter anderem mit Vertreterinnen und Vertretern von Kultureinrichtungen eingesetzt, die auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen derzeit eine differenzierte Öffnungsstrategie erarbeitet. Teil dessen ist eine breit angelegte Analyse der Wirksamkeit von Belüftungssystemen in nordrhein-westfälischen Kultureinrichtungen, deren Durchführung Ende letzten Jahres begonnen hat.“ An Häusern, die die oben genannten Voraussetzungen nicht erfüllen, könnten durch das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut zusätzliche Studien mit relativ wenig Aufwand durchgeführt werden. Video

20.01.2021

Jetzt bewerben beim Förderprogramm Kulturzeiter*in

Die Crowdfunding-Initiative Kulturzeiter*in unterstützt schnell und unbürokratisch Kulturschaffende aus Frankfurt und – neu: aus der Rhein-Main-Region – während der Corona Krise. Ab sofort können sich  Soloselbstständige aus dem Kunst- und Kulturbereich, die in finanzielle Not geraten sind, wieder für eine Förderung über einen Einmalbetrag in Höhe von 500.-€ (nochmalige Bewerbung im Folgemonat ist möglich) bewerben. Bevorzugt sollen Künstler*innen gefördert werden, die durch andere Raster fallen und keine anderen Möglichkeiten haben. Hier geht es zum Bewerbungsformular.

19.12.2020

Alarmstufe Rot Hessen lädt zur Online-Veranstaltung 13.12.2020

Die Macher*innen des Hessenteams von Alarmstufe Rot haben sich entschieden, ihre geplante Kundgebung am Sonntag, 13.12.2020 ab 16 Uhr online zu machen. Damit wollen sie ein Zeichen setzen, dass sie die gegenwärtige Situation ernst nehmen. Die Einwahldaten werden rechtzeitig hier bekannt gegeben.
11.12.2020

Hamburger Gagenfonds: 2. Förderrunde gestartet (Antragsfrist: 20.12.2020)

Die 2. Förderrunde ist bereits gestartet: beim Hamburger Gagenfonds von RockCity e.V. können Musiker*innen, Bands, Musikprojekte, Kollektive oder künstlerische DJs aus Hamburg Anträge für Konzerte & Livestreams stellen, die keine oder nur eine geringe Gage einbringen. Der Gagenfonds stockt diese Gagen auf, damit Musiker*innen und DJs in Zeiten von COVID-19 weiter kreativ und innovativ sein können. Noch bis 20.12.2020 könnt ihr eure Anträge einreichen, berücksichtigt werden auch Spenden- und Benefizkonzerte. Hier hat RockCity e.V. professionell kuratierte Livestream-Formate zusammengestellt, wo ihr eure Konzerte veranstalten und streamen könnt. Durch die vielen Anträge liegt die Bearbeitungszeit aktuell bei ca. 30 Tagen.

07.12.2020

Musikerinnen für Weihnachtskonzerte in Frankfurt gesucht

Für ein vorweihnachtliches Projekt sucht das GFFB „Musikerinnen, die als Duo oder Trio im Dezember kurze traditionelle Weihnachtskonzerte vor Seniorenwohnanlagen im Frankfurter Stadtgebiet geben möchten. Das Projekt wird durchgeführt von den Teilnehmern der AGH-Maßnahme „Seniorenagentur“ der GFFB gGmbH. In dieser Maßnahme bieten wir weitreichende Informationen für Senioren auf einer speziellen Website an und bis zum ersten Lockdown organisierten wir regelmäßige Seniorennachmittage. Da nun die Weihnachtszeit vor der Tür steht haben wir uns überlegt, wie wir den Senioren eine Freude bereiten und etwas weihnachtliche Stimmung verbreiten können. Gerade auch weil es dieses Jahr keine Weihnachmärkte und auch keine weihnachtlichen Veranstaltungen für die Senioren gibt.

Wir stellen uns es so vor, dass 2-3 Musiker (eventuell Bläser, da sie keinen Verstärker benötigen und räumlich flexibel sind) vor dem Haus oder im Hof spielen und die Senioren an den Fenstern oder Balkonen ihrer Wohnungen zuhören und vielleicht mitsingen können. Der jeweilige Zeitpunkt sollte an Wochentagen, am Nachmittag in etwa zwischen 15 – 17 Uhr sein. Dauer jeder Veranstaltung soll in etwa 30-45 Minuten sein. Sie sagen uns, wann Sie verfügbar sind und wir organisieren die Veranstaltungen und  übernehmen die Terminabstimmungen mit den Seniorenwohnanlagen“.

Interessierte können sich hier melden.

Ansprechpartnerin: Kerstin Theilen, Tel: 063-951097 300

01.12.2020

Antrag auf Novemberhilfe endlich freigeschaltet

Endlich: die Corona-Novemberhilfe kann ab sofort beantragt werden! Der Zuschuss beträgt 75 Prozent des jeweiligen durchschnittlichen Umsatzes im November 2019, tageweise anteilig für die Dauer der Corona-bedingten Schließungen. Soloselbstständige können als Vergleichsumsatz alternativ den durchschnittlichen Monatsumsatz im Jahre 2019 zugrunde legen. Bei Antragsberechtigten, die nach dem 31. Oktober 2019 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen haben, kann als Vergleichsumsatz der Monatsumsatz im Oktober 2020 oder der monatliche Durchschnittsumsatz seit Gründung gewählt werden. Anträge auf Novemberhilfe können bis zum 31.01.2021 gestellt werden.

Soloselbständige sind bis zu einem Förderhöchstsatz von 5.000 Euro unter besonderen Identifizierungspflichten direkt antragsberechtigt, sofern sie bisher noch keinen Antrag auf Überbrückungshilfe gestellt haben. Hier geht es zur Anmeldung zum Direktantrag. Als Voraussetzung hierfür benötiget ihr ein ELSTER-Zertifikat – Infos zur Erstellung eines Benutzerkontos für ELSTER und zur Zertifikatsdatei findet ihr auf dem ELSTER-Portal.

26.11.2020

Porgy & Bess zeigt Streamkonzert-Serie „The Show must go on(line) again“

Das Porgy & Bess in Wien lässt sich die Stimmung vom zweiten Lockdown nicht vermiesen und lädt im November und Dezember in seinen virtuellen Club ein. Der bietet allen Ensembles, die engagiert wurden, auch weiterhin die Bühne im leeren Club und aktiviert seinen bereits erprobten und bewährten Jazzzustellservice „The show must go on(line)“, um eine gewisse musikalische Grundversorgung zu garantieren. An Tagen, an denen internationale Bands, die nun nicht reisen können, ein Gastspiel gehabt hätten, streamt das Porgy & Bess-Team aus dem Archiv, das dato über 150 Konzerte umfasst. Es zahlt auftretenden Musiker*innen ihr vereinbartes Honorar und engagiert Ton-, Licht- und Streamtechniker*innen. Klar, dass das Publikum das honoriert, indem es den Pay-as-you-wish-Button möglichst häufig drückt und ein Hutgeld hinterlässt. Die nächsten Konzerte kommen u.a. von österreichischen Acts wie dem Kollektiv Mamma Fatale feat Milly Groz (Foto), außerdem stehen Anna Anderluh, SWANtje, Johanna Orsini-Rosenberg sowie internationale Künstler*innen wie The International Gospel Society w/Big John Whitfield (A/USA) und Chanda Rule (USA/A/CZ) auf der Bühne. Am 11.12. präsentiert der Österreichische Komponistenbund die Composers’ Lounge #17 mit Ankathie Koi, Elis Noa, Kathi Kallauch, Momo’s Marrow, Sinikka Monte u.a. Das Publikum und die Fachjury entscheiden gemeinsam, wer an diesem Abend mit dem „ÖKB Songwriter Award“ ausgezeichnet wird.

26.11.2020

Verlängerte Hilfsprogramme

Verschiedene Akteure haben auf den zweiten Lockdown reagiert und ihre Hilfsprogramme in die Verlängerung geschickt oder neue Initiativen auf den Weg gebracht. Bayern verlängert und erweitert seine bestehende Hilfe für Kulturveranstalter*innen bis 31.06.2021. Neu ist, dass jetzt auch Kulturveranstalter*innen ohne eigene Spielstätte Anträge stellen können. Die Antragsfrist ist der 31.12.2020. Infos gibt es hier.

Die Dorit & Alexander Otto Stiftung unterstützt Hamburgs Künstler*innen und Künstler in Kooperation mit der Hamburgischen Kulturstiftung mit der Aktion „Kultur hält zusammen“. In einer ersten Förderrunde können sich einzelne Künstler*innen um 2.000 Euro und Gruppen um 4.000 Euro bewerben. Die Antragstellung ist vom 13. bis zum 20. November 2020 ausschließlich online möglich. Infos findet ihr hier. Für die erste Jahreshälfte 2021 ist eine weitere Förderrunde geplant.

Der Bremer Senat beschloss am 10.11. ein neues Stipendienprogramm sowie die Sicherstellung von Komplementärmitteln für Bundesprogramme. Das Stipendienprogramm gewährt freischaffenden, professionell arbeitenden Künstler*innen aller Sparten Einzelstipendien bis zu 7.000 € und fördert somit direkt die künstlerische Produktion. Zugang haben solo-selbstständige Kulturakteure aus Bremen und Bremerhaven. Nachfragen zum Stipendienprogramm können telefonisch gerichtet werden an (0421) 361-17398 oder (0421) 361-16173.

18.11.2020

Kultur-Notfallfonds in Frankfurt wird aufgestockt: Antragsfrist 30.11.2020

Die erneute Schließung von Kultureinrichtungen und Absagen von Veranstaltungen ist ein harter Schlag für die Frankfurter Kulturszene. Der von der Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig im März initiierte Notfallfonds unterstützt die Arbeit von Kulturschaffenden und Vereinen auch im zweiten Lockdown finanziell und konnte nun um weitere 60.000 Euro aufgestockt werden. 25.000 Euro kommen dabei von privaten Spendern um den Unternehmer Claus Wisser sowie rund 10.000 Euro aus der Spendenaktion „Kräuter für Künstler“, um weitere 25.000 Euro aus eigenen Mitteln stockt die Kulturdezernentin den Notfallfonds auf. Seit 04.11. ist die Einreichung von Zweitanträgen möglich, d.h. Künstler*innen, die bereits eine Förderung durch den Härtefall- und Notfallfonds der Stadt Frankfurt erhalten haben, können erneut einen Antrag stellen. Die Höhe der maximalen Förderung je Antragsteller*in wird ab sofort in Abhängigkeit von der Anzahl der bis zum Stichtag eingegangenen Anträge festgelegt; Antragsteller*innen wird daher empfohlen, die Höhe der tatsächlichen Kosten eines Projektes anzugeben und nicht, wie häufig geschehen, pauschal 1.000 € zu beantragen. Für nicht-rückzahlbare Zuschüsse sind im Rahmen der Projektförderung wie bisher folgende Unterlagen vorzulegen: ein formloses Antragsschreiben, der Nachweis der hauptberuflichen künstlerischen Tätigkeit, der Nachweis des Wohnortes oder Arbeitsmittelpunktes in Frankfurt am Main, Anschrift und Bankverbindung (sowie idealerweise eine Telefonnummer für Rückfragen), eine Projektbeschreibung sowie ein Kostenplan (im Falle von weiteren Drittmittelgebern ein KFP). Die Prüfung der Anträge erfolgt Anfang bis Mitte Dezember, der Härtefall- und Notfallfonds wird voraussichtlich auch im kommenden Jahr in reduziertem Umfang weitergeführt.

Das Frankfurter Kulturamt prüft die Anträge in individueller Rücksprache mit den Künstler*innen und unterstützt bei der Antragsstellung. Anträge auf Mittel des Notfallfonds zwischen 500 und 5.000 Euro können in diesem Jahr noch bis zum 30. November eingereicht werden. Alle Informationen zum Antragsverfahren sind auf der Seite des Kulturportals der Stadt Frankfurt zu finden sowie über diesen Link.   

17.11.2020

Radiotipp: JazzFacts – Jazzclubs in Zeiten von Corona 19.11.2020

Kaum hatten sie nach langer Durststrecke vorsichtig öffnen dürfen, ist es schon wieder vorbei: Für Clubs und Bühnen kommt der zweite Lockdown als schwerer Schlag. Nicht zuletzt die Jazzszene hat darunter zu leiden. Wie es nun weitergeht, fragt Anja Buchmann in ihrer Folge „Improvisation mit Abstand“ in der Sendereihe „JazzFacts“ am 19.11.2020 um 21:05 Uhr im Deutschlandfunk. Die Sendung geht auf eine Stippvisite bei Jazzclubs in Berlin, Köln und Nürnberg. 

16.11.2020

Filmtipp: Corona – Aufschrei der Einzelkämpfer (phoenix plus)

Die Kultur-, Kreativ- und Veranstaltungsbranche trägt 100 Milliarden zum Bruttosozialprodukt bei und ist damit die zweitgrößte Branche nach der Autoindustrie. In dieser Branche arbeiten über 2 Millionen Soloselbstständige, die oft durch Selbstausbeutung überleben und in der Coronakrise mit dem zweiten Lockdown besonders betroffen sind. Die beiden phoenix-Reporter*innen Mona Heck und Klaus Weidmann haben sich mit Künstler*innen und anderen Soloselbstständigen getroffen und mit ihnen über ihre desaströse Situation gesprochen.
 
12.11.2020