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NEUSTART KULTUR II – Stellungnahme der Allianz der Freien Künste

Die Allianz der Freien Künste begrüßt die Aufstockung des Programms Neustart Kultur um eine weitere Milliarde Euro und betont: Jetzt kommt es auf eine kluge Verteilung an. Die starke Überzeichnung vieler Teilprogramme sei ein Indiz dafür, dass die Programme passgenau sind, deshalb in der Kunst- und Kulturbranche angenommen werden und Wirkung entfalten können. Aber insbesondere beim Kleingedruckten bleiben viele offene Fragen, so der Verband.

22.02.2021

Nichts ist in Ordnung – Allianz der Freien Künste äußert sich zu Hilfsmaßnahmen

Die 19 in der Allianz der Freien Künste organisierten Bundesverbände sind mit großer Sorge in das neue Jahr gestartet. Noch immer gebe es keine wirksamen Hilfen für soloselbstständige Künstler*innen in der Coronakrise – mit zum Teil irreversiblen Folgen für das kulturelle Leben in Deutschland. Die für Januar 2021 angekündigte Neustarthilfe für Soloselbstständige kann immer noch nicht beantragt werden! Zudem wird für die Mehrheit der soloselbstständigen Künstler*innen der in Aussicht gestellte pauschale Betriebskostenzuschuss aufgrund ihrer verhältnismäßig niedrigen Jahresumsätze deutlich unter 500 Euro pro Monat liegen. Bei den November- und Dezemberhilfen ist eine Vielzahl der freischaffenden Künstler*innen von der Antragstellung ausgeschlossen: Sie zählen bestenfalls zu den „indirekt Betroffenen“. Unter denjenigen, die diese Hilfen dennoch in Anspruch nehmen konnten, besteht die große Sorge, Gelder zurückzahlen zu müssen: Permanent werden die Rechtsgrundlagen und FAQ zu den Corona-Hilfen geändert – zum Teil mit dramatischen Folgen für die Antragstellenden. Die Allianz der Freien Künste macht sich seit Beginn der Pandemie für einen fiktiven Unternehmer*innenlohn für Soloselbstständige stark. Im Sinne eines erweiterten Betriebskostenzuschusses würde er auch soloselbstständigen Kunstschaffenden wirksam helfen. Unterstützt wird diese Forderung von den Fachminister*innen der Länder, dem Kulturausschuss des Bundesrates, dem Deutschen Kulturrat, allen Fachverbänden der Kulturbranchen und nicht zuletzt auch von der Kulturstaatsministerin.

20.01.2021

Lina_Raül Refree & Grimes bekommen Preis der Deutschen Schallplattenkritik

Der Preis der deutschen Schallplattenkritik hat die zweite Bestenliste des Jahres 2020 veröffentlicht. Die zur Zeit 153 Kritiker-Juror*innen des PdSK, aufgeteilt in 32 Fach-Jurys, haben alle Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes aus dem letzten Quartal gesichtet und 234 Titel auf die Longlist gesetzt. Aus diesem Pool der Nominierten schafften es jetzt 27 Siegertitel auf die Bestenliste, darunter Lina_ Raül Refree, die wir im Januar als CD-Tipp vorgestellt haben. Ihr gleichnamiges Album (Glitterbeat) überzeugte die Jury der Kategorie „Weltmusik“: Fado neu zu formen, ist ein Gewaltakt oder aber Sakrileg. Die Sängerin Lina, bestens bewandert im klassischen Repertoire der Ikone Amália Rodrigues, wagt es, indem sie den Klang verändert. Für ihre Inszenierung holte sie den Produzenten Raül Refree mit ins Boot. Der hüllt die Melodien in dunkle, stehende Synthesizer-Klangwolken und getragene Piano-Arpeggios, kaum hört man Gitarrenklänge. Und nie tönt Linas Stimme mit der sonst so typischen, alles verzehrenden Inbrunst, sie singt zurückhaltend, manchmal wirkt es zerbrechlich: eine überzeugende, neue Klangwelt für ein altes Liederbuch“, schrieb die Jury begeistert.

Die Pop-Jury entschied sich für Grimes und ihr Album „Miss Anthropocene“ (4AD) und begründete dies mit folgenden Worten: Konzeptalben sind im Pop selten geworden. Auf ihrem fünften Album umkreist Grimes mehr oder weniger konsequent die Geschichte der göttlichen Superheldin „Miss Anthropocene“, die gegen den Klimawandel und das Artensterben kämpft. Musikalisch findet sie dabei die goldene Mitte zwischen dem verhuschten DIY-Spirit ihres Durchbruchalbums „Visions“ und dem hochglänzenden Futurismus der Vorgänger-CD „Art Angels“. Ein ambitionierter Entwurf, der die inzwischen einunddreißigjährige Sängerin aus Vancouver zum Popchamäleon der Stunde macht: Niemand sonst passt sich so vielschillernd dem Zeitgeist an wie sie“.

19.05.2020

VUT kritisiert GEMA-Deal mit Zebralutions

Anfang Dezember 2019 erwarb die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) für viele Akteure im Musikmarkt überraschend eine Mehrheitsbeteiligung am Digitalvertrieb Zebralution GmbH. Der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e.V. (VUT) sieht diese Übernahme kritisch: Er bemängelt vor allem mangelnde interne Transparenz bei dem Vorgang. Zudem sieht er die Gefahr der Marktverzerrung, wenn die dem Anspruch nach unabhängige GEMA selbst als Wettbewerberin im Digitalvertrieb agiert. Die Perspektiven, die die Verwertungsgesellschaft mit diesem Schritt anstrebt, bleiben ebenfalls unklar.

08.01.2020

Konzert Nachlese: Mariza beim Women Of The World Festival 09.05.14 in Frankfurt

„Ich kann zwar nicht singen, aber ich kann Euch etwas vortragen, wenn ihr wollt!“ – so äußert sich ironisch ein Lusitanier im Asterix-Band „Die Trabantenstadt“ über seine eigene Musik, nämlich den portugiesischen Fado.
Dass der Fado stark verwandt ist mit dem Sprechgesang, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Keinesfalls kann man dagegen die Behauptung teilen, Fadista müssten nicht singen können. Das Gegenteil ist der Fall, und das bewies einmal mehr die Fadista Mariza in ihrem Konzert vom 09. Mai, das im Rahmen des Musikfestivals Women of the World (WOTW) in der Alten Oper statt fand.

Mariza ist der Shooting Star unter den Fado-SängerInnen. Die 38-jährige Künstlerin wurde von der BBC mehrfach zur „Königin des Fado“ ausgerufen, erhielt zahlreiche Preise und ist als Ikone des Fado ein Kulturexportschlager ihrer Heimat Portugal. Zusammen mit Lisa Stansfield, ZAZ und 2raumwohnung bildete sie das Staraufgebot des diesjährigen, zum dritten Mal in Folge statt findenden Musikfestivals an der Mainmetropole.

Die junge Künstlerin wurde von vier Musikern begleitet, die in ihrer Virtuosität ihresgleichen suchen und sich an diesem Abend als großartiger Gegenpol zu einer hochdramatischen Sängerin erwiesen. Bereits der erste Fado begann mit einem Paukenschlag, als Mariza allein singend die Bühne betrat und nach einer für den Fado typisch ausgedehnten Einleitung die Instrumentalisten intonationsgenau einsetzten. In diesem Stil ging es weiter, sodass das Publikum bereits nach den ersten Stücken von Marizas Musik völlig gefesselt war. Ausdrucksstark präsentierte die Fadista neben vielen bekannten Fados, wie beispielsweise „Fado Primavera“, der im Publikum wahre Begeisterungsstürme auslöste, auch Stücke aus ihrer afrikanischen Heimat, die zu den stärksten Momenten des Konzertabends gehörten. Außerdem sang sie drei neue Lieder, die sie noch vom Blatt ablesen musste. Das machte die weltberühmte Sängerin noch sympathischer, die mit ihrer eigenwilligen Gestik und Gesangskraft durchaus an eine Diva erinnerte.

Dass Mariza als „Königin des Fado“ die Säle der Welt zu füllen vermag, dürfte nicht bezweifelt werden. Dennoch blieben an diesem Abend im Großen Saal der Alten Oper viele Sitzreihen leer. Das lag wohl daran, dass Marizas Auftritt zwar im Großen Saal mit zweieinhalb Tausend Sitzplätzen statt fand, aber schon um 19.00h. Hingegen war Agnes Obel im Mozart Saal um 20.30h bereits vorher ausverkauft. Das dürfte so manchen Konzertbesucher irritiert haben und wahrscheinlich auch die Sängerin selbst.

Trotz dieses organisatorischen Mankos bot Mariza den Anhängern des traditionellen Fado ein wunderbares Konzert, ebenso wie die, sich für einen jüngeren Fado mit afroamerikanischen Rhythmen begeistern.

Sandra Müller-Berg

26.05.2014

Konzert-Nachlese: Samantha Fish live im Hirsch/Nürnberg 12.11.2013

Die Gitarristin und Sängerin Samantha Fish war am 12. November 2013 im Hirsch in Nürnberg als Support für die Royal Southern Brotherhood eingeladen und unsere Rezensentin Fee Kuhn war dabei. Hier könnt Ihr ihre begeisterte Konzertkritik lesen: http://schwabach-madders.de/matthews-rock-n-roll-heisse-rsb-obels-jan-g/#.UpNPUItwLZ9

24.11.2013