Erfolgreicher Auftakt des Jugendfolkorchesters – neue Bewerbungsrunde

Gänsehaut! Folkmusik sei die ideale Musik für Kinder und Jugendliche, weil das Miteinander Musikmachen im Vordergrund stehe und es nicht um Virtuosität oder „höher-schneller-weiter“ gehe, sagt einer der Leiter im Dokufilm zum neu gegründeten 40köpfigen Jugendfolkorchester, das mit Dudelsäcken, Gitarren, Geigen, Akkordeons und vielem mehr beim diesjährigen Rudolstadt-Festival (06.-07.08.2024) einen gewaltigen Sound auf die Bühne brachte. Und es zeigt: es geht auch ohne Drill und Hierarchien! Das Referent*innen-Team – Gudrun Walther, Jürgen Treyz, Sabrina Palm und Alex Frotzheim – setzte mehr auf Gemeinschaftssinn und das Verantwortungsbewusstsein der Musiker*innen zwischen 12-25 Jahren. Die gemeinsame Probenphase des Orchesters fand im Evangelischen Allianzhaus Bad Blankenburg statt und begann lediglich fünf Tage vor den Auftritten; die rund zwanzig Lieder, die einstudiert werden sollten, wurden nach einem digitalen Auftakttreffen vorab zugeschickt. Die Jugendlichen wurden ermutigt, nach Gehör zu lernen,um mehr Kapazität für das Hören und Fühlen zu haben – ein Punkt, den die Teilnehmenden beim Abschlussfeedback mehrfach als positiv angemerkt haben. „Im Probencamp haben wir mit den Jugendlichen ab dem allerersten Tag so gearbeitet, wie wir normalerweise mit den Bands arbeiten, in denen wir spielen“, erklärt Gudrun Walther. „Es klingt einfach ganz anders als in einem klassischen Orchester, wenn man erst einmal Freiraum gibt (…)  das hat alle motiviert, ihr Bestes zu geben“, so die Projektleiterin. So übernahmen die Mitwirkenden automatisch Verantwortung für sich und ihre Mitspieler*innen, übten in den Pausen in Kleingruppen weiter. Tagsüber wurde viel geprobt, abends gejammt oder getanzt. Sowohl auf als auch abseits der Bühne war der Auftakt des Jugendfolkorchesters also ein voller Erfolg – und es geht weiter! Das Orchester soll sich in jedem Jahr neu zusammensetzen. Vom 1. Oktober 2024 können sich interessierte junge Musiker*innen ab zwölf Jahren für eine Teilnahme 2025 bewerben.

 

29.08.2024

Junge Musiker*innen für Zirkus-Jugendensemble in Frankfurt gesucht

Für den Kinder- und Jugendzirkus Zarakali stellen die Kulturwerkstatt und VirusMusik ein Musikensemble zusammen, das die vier geplanten Zirkusshows im Mai/Juni 2025 musikalisch live begleitet. Dafür werden ab sofort junge Musiker*innen zwischen 16-20 Jahren gesucht, die Zeit und Lust haben, bei einem Ensemble-Workshop von Oktober bis Juni 2025 mitzumachen. Unter professioneller Anleitung werden die Musiker*innen Musik für die Zirkusshow entwickeln und in Probenphasen von Januar bis Mai 2025 mit den jungen Artist*innen, ebenfalls unter professioneller Anleitung, an der Zirkusshow arbeiten, die Ende Mai und Anfang Juni im Zirkus Zarakali in Frankfurt am Main aufgeführt wird. Die Proben finden ab Oktober 2024 einmal im Monat mittwochs von 18-20 Uhr statt, ab Januar 2025 fallen pro Monat 1-2 Proben an.

Anmeldung: Online-Formular oder per Mail an Waggong oder VirusMusik | Infos

28.08.2024

Musikhochschule Lübeck startet Forschungsprojekt zu Musik im Jugendarrest

Die Musikhochschule Lübeck (MHL) hat zum Wintersemester 2023/24 ein neues Projekt gestartet, das die Wirkung musikalischer Betätigung im Jugendarrest erforscht. Damit wird erstmalig aus musikpädagogischer Perspektive eine gesellschaftliche Gruppe in den Blick genommen, die überwiegend einem bildungsfernen Milieu entstammt und laut Studien kaum Zugang zu kulturellen Bildungsangeboten erhält. Bereits 2022 hat die MHL, vertreten durch Musikpädagogik-Professorin Annette Ziegenmeyer, eine Kooperation mit der Jugendarrestanstalt (JAA) Moltsfelde initiiert. Studierende eines ihrer musikpädagogischen Seminare entwickeln dabei jedes Semester musizierpraktische Angebote im Bereich der „Community Music“, die sie im Rahmen einer Projektwoche mit einer Gruppe straffällig gewordener Jugendlicher in Moltsfelde umsetzen. So sind unter anderem Songs entstanden, die die Jugendlichen unter Anleitung der Studierenden selber konzipierten, texteten, sangen und sogar instrumental begleiteten. „Die Jugendlichen können Musik als ein Mittel erleben, durch schwierige Lebensphasen hindurchzukommen. Sie lernen dabei eigene Grenzen zu überwinden und wieder positive Selbstwirksamkeit zu erleben“, fasst Annette Ziegenmeyer ihre durchweg positiven Erfahrungen zusammen. Durch die Förderung der Possehl-Stiftung mit 180.000 Euro kann nun ein dreijähriges Forschungsprojekt starten, das diese musikpädagogische Arbeit begleiten soll. Es befasst sich mit der Frage, inwieweit der Jugendarrest ein Ort kultureller Bildung darstellen und damit in die kulturelle Infrastruktur des Landes Schleswig-Holstein integriert werden kann. Jugendlichen und Heranwachsenden, die durch kulturelle Bildung bisher kaum erreicht wurden, können so möglicherweise neue Zugangsmöglichkeiten eröffnet und Musik als Teilaspekt in ihrer Resozialisierung verankert werden. Als weiterer Projektpartner konnte Dr. Andreas Heye von der Hochschule Bielefeld gewonnen werden, der in Bielefeld zeitgleich musikpädagogische Projekte im Jugendstrafvollzug durchführt und das Lübecker Projekt unterstützen und mitgestalten wird. Video

29.11.2023

KULTDING 2020: Preis für beispielhafte soziokulturelle Kinder- und Jugendprojekte

Nach der erfolgreichen Premiere 2018 schreibt die Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz auch 2020 KULTDING, den Preis für beispielhafte soziokulturelle Projekte mit Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz, aus. Dabei gibt es für die drei Sieger*innen ein Preisgeld von insgesamt 7500.-€ zu gewinnen. Kooperationspartnerin von KULTDING 2020 ist die LAG Soziokultur & Kulturpädagogik Rheinland-Pfalz e.V. Prämiert werden Kulturprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Medien, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Zirkus u.a., die sich an Kinder und Jugendliche bis einschließlich 19 Jahre zum Zeitpunkt des Projektes richten. Es können Projekte von Kulturinitiativen, Kultureinrichtungen, Jugendkunstschulen, soziokulturellen Zentren und freien Kulturakteur*innen aller Sparten eingereicht werden. Das Projekt kann bereits 2019 oder 2020 umgesetzt worden sein, es muss aber nicht bis zum Bewerbungsschluss abgeschlossen sein.

Neben dem Preisgeld für die drei Gewinner*innen (3500.-€ / 2500.-€ / 1500.-€) ist beabsichtigt, einen Imagefilm für die drei Preisträger*innen zu erstellen. Bewerbungsschluss ist der 30. April 2020. Die Preisverleihung findet am 6. November 2020 in der Kulturfabrik Koblenz statt.

25.02.2020

Der Deutsche Klang.ForscherInnen-Preis 2018 – Ausschreibung gestartet

Selbstportraits mit dem Handy, kurz Selfies, sind für Kinder und Jugendliche allgegenwärtig; die fotografische Selbst-Darstellung ist ein Zeichen unserer Zeit und Gesellschaft. Doch wie klingt es, wenn wir uns akustisch portraitieren? Dafür hören wir in unser Leben hinein. Horchen auf die Klänge, Töne und Sounds unseres Lebens. Wir schreiben unsere Klang-Biographie. Wen oder was hören wir da? Wir alle spielen Rollen, täglich. Ob in der Klasse, unter Freunden, in der Familie, in der Freizeit usw. – wir vereinen unterschiedliche Haltungen, Verhaltensweisen und Eigenschaften in uns. Je nach Umgebung und Situation zeigen wir uns von verschiedenen Seiten. Geht es dabei nur um uns selbst? Sind wir Egoisten oder haben unsere Rollen auch etwas mit dem eigenen Umfeld zu tun, so bunt wie es ist?

Die Klang.Forscherinnen! und Klang.Forscher! 2018 sollen akustisch der Frage nachgehen, wie sie in den verschiedenen Interaktionen, wie ihre „Ichs“ und ihr „Wir“ klingen. Welche Seiten können sie an sich entdecken? Welche Freiheit gibt es für das Finden des Eigenen und für das Aufspüren des Andersseins? Welche Herausforderungen stecken im Spannungsfeld von Individualität und Gruppenzugehörigkeit, zwischen Außenseiter und Clique? Die VeranstalterInnen suchen den kreativen Umgang mit diesem Thema. Das muss nicht biographisch-authentisch sein, sondern kann mit viel Fantasie geschehen. Hier ein paar Anregungen:

– Stellt euch vor, es gäbe keine Schule. Oder ihr hättet keine Freunde. Oder wärt heimatlos. Was wäre, wenn es keine Medien oder modernen Kommunikationsmittel gäbe?
– Was wäre, wenn wir obdachlos oder körperlich eingeschränkt wären? Wir unser Zuhause verlassen müssten? Wir eine andere sexuelle Identität oder Hautfarbe hätten?
– Was wäre, wenn… wir aus unserem bisherigen Leben ausstiegen: Wie klänge unser neues Leben? Wo würden wir leben, mit wem und wie? Was wäre der Sound unseres Lebens? Wie klänge unser AudioSelfie?

Die Jugendlichen sollen nach charakteristischen Klängen des Lebens forschen, nach Sprache und Sprechweisen, Umgebungsgeräuschen, die uns beeinflussen, nach Menschen und Musik. Gesucht werden Hörstücke, die die Vielfalt von Identität hörbar machen. Bewerbungsfrist ist der 30. November 2017.

25.09.2017