hr2-kultur: „Ein Tag für die Musik“ – jetzt anmelden
2017/18 startete der Hessische Rundfunk das Projekt Musikland Hessen. Ähnlich wie bei dem bereits viele Jahre etablierten Projekt „Literaturland Hessen“ soll hierbei die große Vielfalt der musikalischen Vergangenheit und Gegenwart Hessens erfahrbar werden. Alle zwei Jahre findet im Zuge dessen „Ein Tag für die Musik“ statt: hr2-kultur lädt ein, auf musikalische Entdeckungsreisen in Hessen zu gehen. Ab sofort können sich Musikerinnen und Musiker, Ensembles, Institutionen, Vereine und Initiativen mit ihren Veranstaltungsideen für „Ein Tag für die Musik“ am Sonntag, 10. Mai 2020, anmelden. Wie schon bei der erfolgreichen Premiere 2018 mit rund 50 Projekten wird der Tag im Radio und online ausführlich begleitet und damit einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Anmelden können sich alle, die mit einer eigenen Veranstaltung zum Aktionstag beitragen möchten: Musiker*innen Ensembles oder Orchester – ob klassisch, Weltmusik oder Jazz; Institutionen, Universitäten und Hochschulen mit ihren Ensembles, die Kulturämter von Städten und Gemeinden, Vereine, Verbände, Archive, Museen, Bibliotheken und musikalische Gesellschaften, aber auch Schulen und Kirchengemeinden sowie private Initiativen, die sich mit dem Thema „Musikalische Entdeckungsreisen in Hessen“ auseinandersetzen.
Die Anmeldung über das Online-Formular wird bis zum 31.01.2020 erbeten.
Petition unterschreiben: hr 2 Kultur darf nicht sterben!
Der Hessische Rundfunk möchte kein „Minderheitenprogramm“ mehr sein und möchte aus Gründen einer besseren „Durchhörbarkeit“ seinen Kulturradiosender hr2 umgestalten und ab April 2020 zu HR-Klassik machen. Das haben die Leitungsgremien des Hessischen Rundfunks im Juli entschieden und den Mitarbeiter*innen des Programms bei einer Betriebsversammlung vorgestellt. Bedroht sind hochwertige Magazine wie „Kulturfrühstück“, „Der Tag“ oder „Doppelkopf“. Die Qualität der Kultur-Angebote in HR2 besteht darin, dass Hintergründe zu bestimmten Werken oder Musik-Aufnahmen besprochen werden und eine Auseinandersetzung mit Literatur durch Literaturbesprechungen und Lesungen erfolgt. So werden die Hörer*innen nicht nur informiert, sondern auch inspiriert und konsumieren nicht nur – ein Anspruch, der mit kultureller Bildung verbunden wird. Außerdem ist hr2 das einzige Programm des hr mit langen Wort- und Musikangeboten und frei von kommerzieller Werbung.
Als wichtigestes Argument gibt der Sender geringe Einschaltquoten an, das Programm schalteten nicht einmal 100.000 Hörer*innen täglich ein. Das neue Format soll ein reiner Klassiksender werden, der keine Wortsendungen mehr enthält, diese sollen nur noch als Podcast eingestellt werden, was als Antwort auf den digitalen Wandel bezeichnet wird. Auch will man sich mehr am Verhalten der „jüngeren Nutzer*innen“ (35-40-jährigen) orientieren (die gern Klassik hören?). Eine Online-Petition appelliert jetzt an den Rundfunk, sich nicht von diesen hochwertigen Angeboten zu verabschieden, da sie gerade im gebührenfinanzierten Rundfunk und Fernsehen ihren Platz haben müssten. Hier könnt ihr euch der Petition anschließen. Und öfter mal hr2 einschalten hilft bestimmt auch!
hr2-kultur bekommt „Radiokulturpreis“ der GEMA
Für seine „besonderen Verdienste um die Musiklandschaft in Deutschland und sein anspruchsvolles und vielfältiges Programm jenseits des Mainstreams“ erhält hr2-kultur den „Radiokulturpreis“ der GEMA. Programmchefin Angelika Bierbaum freut sich sehr über die Auszeichnung in der Kategorie „Ernste Musik, Jazz sowie sonstige gehobene Vokal- und Instrumentalmusik“: „Die Ehrung bedeutet für uns aus zwei Gründen sehr viel: Zum einen ist sie die Anerkennung einer Programmstrategie, die konsequent die Nähe zum hessischen Musikleben pflegt. Zum anderen sehen wir den Preis auch als Auszeichnung für unser Musikrepertoire, das sich sowohl von Popularwellen als auch von rein klassikgeprägten Kulturradios unterscheidet.“ Die Preisverleihung findet am 24. Mai in München statt. Der Preis ist nicht dotiert.
Podcast: Interview mit Sophie Hunger bei hr2-kultur
Aus Freude an ihrer Musik, aber auch um bekannt zu werden, hat die Künstlerin Sophie Hunger am Anfang ihrer Karriere sehr viele Konzerte gespielt. In hr2-kultur erzählte die 1983 geborene Schweizer Sängerin jetzt kürzlich in der Sendung „Kulturcafé“, wie es zu ihrer Auszeit von eineinhalb Jahren kam: „Ich habe gemerkt, dass ich während der Konzerte meine Finger so komisch angucke. Das hab‘ ich früher nie gemacht. Und plötzlich sind mir auch so Details aufgefallen, dass ich ein Loch im Strumpf habe. Da hab‘ ich mir gedacht oh, das ist aber nicht gut, wenn Du auf der Bühne über Deine Schuhe nachdenkst.“
Die Idee für ihren neuen Song „Supermoon“ hatte Hunger beim Besuch einer Ausstellung über die Entstehung der Welt: „Ich dachte immer, der Mond wäre etwas Fremdes, ein Himmelskörper, der nichts mit uns zu tun hat. Dabei ist er ein Stück abgesprengte Erde, wie ein verlorenes Schaf, das im All rumtreibt, eigentlich unser Bruder. Der gehört zu uns, kommt aber nicht an uns ran. Wir brauchen einander, aber berühren können wir uns nicht. Das fand ich sehr lustig.“
Vielseitigkeit ist Sophie Hungers Programm. Die Tochter eines Diplomaten lernte schon früh fremde Welten kennen. Musikalisch prägte sie die Liebe ihres Vaters zu Jazz und Punk und die der Mutter zum klassischen Volkslied. In Frankfurt ist die experimentierfreudige Künstlerin beim Frankfurter „Women of the World“-Festival zu erleben: sie wird am 16.05. in der Alten Oper die Bühne betreten und ihr neues Album „Supermoon“ vorstellen.
Das komplette Gespräch war am Mittwoch, 29. April, um 17.15 Uhr in der Sendung „Kulturcafé“ zu hören und ist als Podcast unter www.hr2-kultur.de abrufbar.