Bund führt Honoraruntergrenzen für die Kulturförderung ein

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat am 13.02.2024 im Bundeskanzleramt den Verbänden und Gewerkschaften ihre Pläne zur Aufnahme von Honoraruntergrenzen in den Bestimmungen der Kulturförderung der BKM vorgestellt. Demnach soll es für professionelle, freie Kreative in den Sparten Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Wort, Musik und kulturelle Bildung eine garantierte Mindestvergütung geben, wenn sie für Empfänger*innen von Fördermitteln bestimmte Tätigkeiten auf Honorarbasis ausführen. Die Verpflichtung betrifft alle Förderungen, bei denen der Finanzierungsanteil des Bundesressorts für Kultur und Medien 50 Prozent übersteigt. Sie wird ab sofort Bestandteil der zu erlassenden Bescheide und grundsätzlich zum 1. Juli 2024 verbindlich. Maßstab für die einzuhaltenden Honoraruntergrenzen sind die entsprechenden bundesweiten Empfehlungen der jeweils einschlägigen Berufs- und Fachverbände der Künstlerinnen, Künstler und Kreativen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Als Kulturstaatsministerin ist es mir ein Herzensanliegen, dass künstlerische und kreative Arbeit angesichts ihres hohen gesellschaftlichen Stellenwerts auch angemessen vergütet wird. Die öffentliche Kulturförderung steht hierbei in besonderer Verantwortung mit gutem Beispiel voranzugehen und verbindliche Mindestvergütungsstandards einzufordern.“ Mit der Einführung förderbezogener Honorarmindestanforderungen setzt die Staatsministerin ein zentrales Vorhaben im Kulturkapitel des Koalitionsvertrages um.

20.02.2024

Bund will Künstler*innen besser vergüten

Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB kündigte bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Kulturrats am 21.09.2023 an, dass die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen ab dem kommenden Jahr für Leistungen von freiberuflich arbeitenden Künstler*innen mindestens Honorare in Höhe einer Honoraruntergrenze zahlen müssen. Der Deutsche Kulturrat fordert schon seit Jahren eine deutlich höhere Entlohnung der freiberuflich arbeitenden Künstler*innen. In einigen Bundesländern (NRW, Brandenburg, Bremen und Sachsen) sind die sogenannten Basishonorare bereits in Vorbereitung. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Der Bund wird in der Zukunft die Leistungen von freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen und Künstler besser honorieren. Das ist ein sehr wichtiges Signal, denn bislang liegt ihr Durchschnittseinkommen unter 20.000 Euro brutto im Jahr. Die Zeiten, in der die schwierige wirtschaftlichen Lage der selbstständigen Kulturschaffenden nur bedauert wurde, geht glücklicherweise zu Ende. Jetzt werden tatsächlich Verbesserungen auf den Weg gebracht. Die Basishonorare oder Honoraruntergrenzen für freiberuflich arbeitende Künstlerinnen und Künstler sind ein besonders wichtiger Baustein zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von Künstlerinnen und Künstlern. Wir freuen uns, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth für die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen die Einführung von Basishonoraren im kommenden Jahr zugesagt hat.“

25.09.2023

Rektorenkonferenz verfasst Positionspapier zu Lehrbeauftragten an Musikhochschulen

Auf ihrer Winterkonferenz am 15. Januar 2023 hat die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen in der HRK (=RKM) ein Positionspapier zum Thema „Lehrbeauftragte an deutschen Musikhochschulen“ finalisiert und trotz sehr verschiedener Ausgangspunkte in den Bundesländern gemeinsame Ziele für die Verbesserung der Situation der Lehrbeauftragten formuliert. Das Papier skizziert die Bedeutung von Lehrbeauftragten für die Musikhochschulen und zeigt dringende Handlungsbedarfe auf. Dabei wird eindringlich auf die Verantwortung der Ministerien verwiesen, welche die politischen Weichen für die Umsetzung dieser Ziele stellen müssen. „Lehrbeauftragte“, so die Vorsitzende der RKM Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, „sind eine unverzichtbare Säule der Lehre an Musikhochschulen. Dass sie finanziell schlechter gestellt sind als Lehrende an Musikschulen, ist ein Zustand, auf den die Politik aufmerksam gemacht werden muss, um in allen Bundesländern zu einer verbesserten Situation dieser Lehrenden an Musikhochschulen zu kommen. Ein gemeinsames Positionspapier aller 24 Musikhochschulen ist dabei ein wichtiger Schritt.“

01.02.2023

Honorar-Umfrage „Reden wir über Geld“

Unter „SO_LOS! Die Initiative für faire Honorare“ haben sich mehr als 25 Berufsverbände, Interessenvertretungen und Zusammenschlüsse von und für Solo-Selbstständige(n) zusammengeschlossen. Initiator und organisatorisches Rückgrat der Initiative ist das „Haus der Selbstständigen“ (HDS) in Leipzig. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Einkommen von Solo-Selbstständigen zu verbessern und ihre Interessenvertretungen zu stärken – bundesweit und branchenübergreifend. Dafür erhebt er aktuelle Honorare in der Umfrage „Reden wir über Geld!“. Sie sollen der Orientierung für individuelle und kollektive Verhandlungen dienen und den beteiligten Interessenvertretungen eine fundierte Grundlage liefern, um Mitglieder zu beraten und zu unterstützen. Die Ergebnisse werden im Oktober 2022 veröffentlicht. 
01.08.2022

Koalition der Freien Szene: Honorarempfehlungen für Frankfurt

Die Koalition der Freien Szene Frankfurt setzt sich spartenübergreifend für die Interessen freier Künstler*innen ein. Der Arbeitskreis Freie Musikszene hat nun Honorar-Flyer für Unterrichts- und Konzerthonorare ausgearbeitet. Diese sollen Musiker*innen dafür sensibilisieren, die eigene Arbeit wertzuschätzen und auf ein tatsächlich auskömmliches Einkommen hinzuarbeiten. Gleichzeitig wollen sie so auch die Öffentlichkeit über die Arbeitsleistung von Musiker*innen informieren. Die Empfehlungen orientieren sich am TVÖD für festangestellte Musikschullehrkräfte und den bisher aufgestellten Honorarstandards von Ver.di, der DOV und den Empfehlungen des DTKVs Baden-Württemberg. Sie beziehen die Lebenshaltungskosten und Altersvorsorge mit ein, berücksichtigen die tatsächlich aufgewendeten Stunden der beruflichen Arbeit und setzen sich mit Fragen der Armutsschwelle auseinander. Bisher erzielen Musiker*innen in der Regel Einkommen, die unter den Lebenshaltungskosten in Frankfurt liegen. Das hat auch geringe Alterseinkünfte und damit eine langfristig prekäre Lebenssituation zur Folge. Auch die Vertragsbedingungen bei Konzerten sind oft nicht fair, so wird zum Beispiel oft kein Ausfallhonorar gezahlt. Auch solche Zusatzkosten sind in die Flyer eingearbeitet.

Die Koalition weist darauf hin, dass Berufsmusiker*innen eine lange Ausbildung und Professionalisierung mitbringen, sich während der gesamten Karriere durch tägliches Üben weiterbilden, das eigene Instrument (Anschaffungskosten meist im fünf- bis sechsstelligen Bereich) kostenlos zur Verfügung stellen, für dessen Versicherung und Unterhaltskosten selbst aufkommen und für dessen Pflege nicht vergütete Zeit aufwenden. Zudem werden sie im Fall von krankheitsbedingtem Ausfall nicht vergütet und sind bei Berufskrankheiten gänzlich sich selbst überlassen. In jedem nichtkünstlerischen Beruf werden entsprechende Faktoren selbstverständlich in die Honorarsätze einberechnet. Zwar können die angestrebten Honorarempfehlungen wahrscheinlich nicht von heute auf morgen erreicht werden, aber das Problem muss sichtbar gemacht und angegangen werden.

29.10.2021

Hamburger Gagenfonds (Deadline verlängert!)

Hier kommen gute Nachrichten: der Hamburger Gagenfonds geht in die Verlängerung! Die neue Förderrunde ist gestartet und endet am Dienstag, den 31. August 2021. RockCity freut sich auf eure neuen Anträge auf Gagenaufstockung für eure Konzerte, Streams oder DJ-Sets! 
Wichtig: Von der Aufstockung durch den Hamburger Gagenfonds ausgenommen sind Veranstaltungen, die im Rahmen des „Hamburger Kultursommers“ stattfinden und gefördert werden. 

06.07.2021

Einladung Fokus # 9 – Freie Musikszene ­Frankfurt

Die Kolition der freien Szene lädt zum nächsten Treffen der freischaffenden Musiker*innen Frankfurts ein! Themen sind Gagen und Honorare. Die Gruppe erarbeitet gerade einen Honorarschlüssen für Frankfurt, das Treffen bietet Gelegenheit zu einem Austausch zum Stand der Dinge.
Das Treffen findet online statt: Am 08.06. 20:00 – 22:00 Uhr  Für die Teilnahme sendet eine Email an:ed.mf1739571393fenez1739571393seier1739571393f-noi1739571393tlaok1739571393@ofni1739571393
Ihr erhaltet dann vorher per Mail den Zoomlink zur Onlinesitzung.

28.05.2021

Koblenzer Erklärung: Musikschulen gegen Corona-Folgen sichern

„Musikschulen gegen Corona-Folgen sichern – Strukturen und Zukunftsfähigkeit stärken!“ ist der Tenor der Koblenzer Erklärung, die der Verband deutscher Musikschulen (VdM) am 2./3. Oktober 2020 in Koblenz verabschiedet hat. Darin fordert der VdM von Bund und Ländern, in einem weiteren Digitalpakt die Musikschulen als öffentliche Bildungseinrichtungen durch angemessene Investitionsförderung in die digitale Infrastruktur ebenso zu unterstützen, wie die  allgemeinbildenden Schulen im bisherigen Digitalpakt. Von den Ländern fordert der Verband zusätzlich eine Überarbeitung der Förderung, so dass die finanzielle Verantwortung zwischen Land, Kommunen und Eltern jeweils zu einem Drittel übernommen wird; zudem einen Strukturfonds für mindestens die nächsten drei Jahre. In einem weiteren Positionspapier zu Personalentwicklung und Nachwuchsgewinnung hält der VdM fest: „Zur Qualitätsentwicklung von Musikschule gehört untrennbar die Investition in Personalentwicklung und Qualifizierung. Um das Berufsbild der Musikschullehrkraft so attraktiv zu halten, dass dem erkennbaren und spürbaren Nachwuchsmangel entgegengewirkt werden kann, ist eine angemessene Vergütung erforderlich, die der Qualifikation der Lehrkräfte und der komplexen Aufgabenstellung ihres Berufsfeldes entspricht.“ Dazu gehöre die Erhöhung der Zahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Musikschullehrkräfte und einer zeitgemäßen attraktiven tarifliche Eingruppierung.

07.10.2020

Magazin des Kultur Management Network hat „Honorar“ zum Thema

Kann man verhandeln lernen? Was ist meine Arbeit wert? Wie berechne ich als Selbständige*r einen vernünftigen Stundensatz? Das und vieles mehr diskutiert die August-Ausgabe des Magazins von Kultur Management Network mit dem Schwerpunkt „Honorar“. Darin plädiert das Online-Medium für mehr Wertschätzung der geleisteten Arbeit von freiberuflichen Kulturschaffenden, mit dem Schwerpunkt auf Kulturwissenschaftler*innen & Start-Ups. Denn nach wie vor werden im Kulturbetrieb zu geringe Honorare bezahlt, was eine fehlende soziale Absicherung nach sich zieht.

Die geleistete Arbeit von Freischaffenden im Kulturbetrieb ist schlicht mehr wert, als ein Pauschalhonorar, das zudem keine abrechenbaren Mehrstunden, zusätzliche Ausgaben oder Umsatzsteuer berücksichtigt“, so Geschäftsführer Dirk Schütz. Hierfür bedarf es vonseiten der Kultureinrichtungen mehr unternehmerisches Denken, um den Kulturbetrieb mit fairen Arbeitsbedingungen in die Zukunft zu bringen. „Aber auch die Freischaffenden selbst müssen hierbei künftig selbstbewusster für den Wert ihrer Arbeit eintreten, um ihr Honorar entsprechend zu verhandeln“, so Schütz weiter.

09.08.2018