Olga Reznichenko bekommt 1. Jutta Hipp Preis „Improvisation“

Um für wachsende Aufmerksamkeit und überregionale Sichtbarkeit für die vielfältige Jazzszene Sachsens zu sorgen, vergibt der Jazzverband Sachsen e.V. im Jahr 2023 erstmals den Jutta Hipp Preis für herausragendes Wirken in den Kategorien Komposition und Improvisation. Bis Mitte März konnten sich Jazzmusiker*innen bewerben, die Jury (in der u.a. die Saxofonistin Theresia Philipp sowie die MDR-Jazzredakteurin Heidi Eichenberg saß) gab jetzt bekannt, wer sie besonders überzeugt hat. Den mit 3.500 Euro dotierten Preis in der Kategorie „Improvisation“ bekommt die Pianistin Olga Reznichenko (Foto: Lukas Diller). „Olga Reznichenko hat als Pianistin ein einzigartiges Vokabular entwickelt, welches enorme rhythmische und harmonische Komplexität aufweist und sich durch klar erkennbare Entschlossenheit und Stringenz und hohe Risikobereitschaft auszeichnet“, heißt es in der Jury-Begründung. Den Preis in der Kategorie Komposition bekommt der Saxofonist und Komponist Matti Oehl. Mit dem Ehrenpreis wird dieses Jahr die Abteilung Popularmusik des Robert Schumann Konservatoriums in Zwickau ausgezeichnet. Preisverleihung und Preisträgerkonzert finden am 15. Juni im Dresdener Jazzclub Tonne statt. Die Namensgeberin für den Preis ist die Jazzpianistin Jutta Hipp, die 1924 in Leipzig geboren wurde, ihre Karriere in illegalen Jazzclubs begann und in den 50er Jahren zu „Europe’s First Lady in Jazz“ avancierte.

06.06.2023

Buchtipp: „Plötzlich Hip(p)“ von Ilona Haberkamp

Nicht allzu vielen dürfte die deutsche Pianistin Jutta Hipp (1925-2003) ein Begriff sein, dabei war sie Shooting Star und Ausnahmeerscheinung in der männerdominierten Welt des Jazz, bis sie zu Beginn der 60er Jahre ihre musikalische Karriere abrupt beendete. Keine hat ihre Biografie so genau unter die Lupe genommen wie die Musikerin Ilona Haberkamp, die ihr in New York noch einen Besuch abstatten konnte. Mit „Plötzlich Hip(p) – Das Leben der Jutta Hipp zwischen Jazz und Kunst“ hat sie jetzt eine ungewöhnliche Biografie veröffentlicht. Darin beleuchtet sie die Persönlichkeit und Vielseitigkeit der Künstlerin und bettet sie in die gesellschaftlichen und kulturpolitischen Geschehnisse ihrer Zeit ein. Von den Anfängen als Shooting Star und „Europe’s First Lady of Jazz“ im westlichen Nachkriegsdeutschland, bis zu ihrer Karriere in der New Yorker Jazzszene, in der sie mit den Jazzgrößen ihrer Zeit spielte und schließlich zum großen Durchbruch bei der renommierten Plattenfirma Blue Note Records, als sie als erste weiße und deutsche Jazzpianistin zwischen ausschließlich afroamerikanischen Kollegen wie Miles Davis, Thelonious Monk, Horace Silver u.v.a. unter Vertrag kam. Auf dem Zenit ihres Erfolgs beendete sie ihre Karriere und tauschte das Klavier gegen eine Nähmaschine, führte ihre Kreativität aber in der Kunst fort.

224 S., farb. Abb., pb., € 28.–, 978-3-95593-137-7

12.12.2022

Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK e.V.) stellt neue Longlist vor

Alejandra Ribera: La Boca (Jazz Village), Mahsa Vahdat: The Sun will Rise (Kirkelig Kulturverksted), Lao Xao Trio: Múa ô (Löwenzahn), Jutta Hipp: The Life and Art Of Jutta Hipp (Be!Jazz), Eleanor Friedberger: New View (Frenchkiss), Dota: Keine Gefahr (Kleingeldprinzessin), The Casey Sisters: Sibling Revelry (Old Bridge), Beyoncé: Lemonade (Columbia) u.v.m. stehen auf aktuellen Longlist, die der Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK e.V.) kürzlich vorgestellt hat. Insgesamt haben 158 Juroren aus 32 Fachjurys 288 Neuerscheinungen von Tonträgern aus dem letzten Quartal vorgeschlagen für die Auswahl der dritten Bestenliste 2017, die am 15. August veröffentlicht wird.

25.06.2017

Longlist des Preises der deutschen Schallplattenkritik veröffentlicht

Der Jahresausschuss des Preises der deutschen Schallplattenkritik (PdSK e.V.) hat getagt. Er veröffentlichte kürzlich die aktuelle Longlist für die Jahrespreise 2016, nominiert von der Gesamtjury. Die Liste umfasst 113 herausragende Produktionen aus den letzten achtzehn Monaten wie z.B. Dota’s „Keine Gefahr“, Jutta Hipp mit „The Life And Art Of Jutta Hipp“, Alejandra Ribera’s „La Boca“ oder Mahsa Vahdat mit „The Sun Will Rise“. Welche Titel davon das Rennen machen werden, wird in drei Wochen bekannt gegeben. Die Longlist kann man hier als PDF herunterladen: http://www.schallplattenkritik.de/component/docman/doc_download/163-longlist-jahrespreise-2016

30.10.2016