Weste ermöglicht Musikerlebnis für schwerhörige/gehörlose Menschen

Gehörlose Konzertbesucher haben nur manchmal Zugang zu einer dolmetschenden Person und ihre sensorische Wahrnehmung des Klangerlebnisses beschränkt sich auf Tricks wie das Halten eines Ballons, eines Stücks PVC-Rohrs oder das Stehen in der Nähe der Lautsprecher, um die Vibrationen zu spüren. Selbst dann sind die Vibrationen stumpf, einkanalige Wellen und es mangelt ihnen an Nuancen. Das Projekt „Music Not Impossible“ möchte das Musikerlebnis dieser Menschen verbessern und hat eine tragbare Vibrationsweste entwickelt, mit der gehörlose und schwerhörige Menschen Musik über die Haut spüren können. Die Weste hat 24 vibrierende Kontaktpunkte und kann bis zu 3.900 verschiedene Frequenzen über fünf Oktaven erzeugen. Das Entwicklerteam hat dazu mit der gehörlosen Singer-/Songwriterin Mandy Harvey zusammengearbeitet, um während der gesamten Entwicklung Feedback von ihr zu bekommen. Nach Jahren kontinuierlicher Forschung und Entwicklung hat Not Impossible Labs mit der Unterstützung von Avnet bei Technologielösungen eine komplette Plattform zum Komponieren, Übersetzen und Senden von Audio als Vibrationen drahtlos an den Körper der Benutzer*innen ohne wahrnehmbare Latenz entwickelt. „Music: Not Impossible“ ist eine Kombination aus Wearables, Hardware, Software und drahtlosen Tools. Das System wurde am 21. September 2018 während eines Live-Konzerts von Greta van Fleet vor etwa 200 gehörlosen und hörenden Konzertbesucher*innen in der Innenstadt von Las Vegas uraufgeführt, Eindrücke vermittelt ein Video. Das HERE Arts Center in New York City hält als erste Location 6 Westen für Besucher*innen bereit.

30.08.2023

Kinotipp: PJ Harvey – A Dog Called Money

Der Hafen2 in Offenbach zeigt am Samstag, 16.11.2019 den Dokumentarfilm „A Dog Called Money“. Die Dokumentation zeigt die Musikerin PJ Harvey auf ihrem intimen Weg, eine eigene PJ-Harvey-Platte zu schreiben und anschließend aufzunehmen. Die Autorin und Musikerin Harvey und der preisgekrönte Fotograf Seamus Murphy schlossen sich für diese Zusammenarbeit zusammen. Auf der Suche nach Erfahrungen aus den Ländern, über die sie schreiben wollte, begleitete Harvey Murphy auf einigen seiner weltweiten Berichterstattungsreisen, etwa nach Afghanistan, Kosovo oder Washington DC. Harvey sammelte dabei Wörter, Murphy Bilder. Zu Hause wurden die Wörter dann zu Gedichten, Liedern und dann zu einem Album, das in einem beispiellosen Kunstexperiment im Somerset House in London aufgenommen wurde. In einem speziell eingerichteten Raum hinter Glas, durch das man nur von einer Seite durchschauen kann, wurde das Publikum dazu eingeladen, den fünfwöchigen Prozess als Live-Sound-Skulptur zu beobachten.

Foto: STEPHANE DE SAKUTIN/AFP/Getty Images

PJ Harvey – A Dog Called Money. Seamus Murphy, Irland/ Großbritannien 2019, 94 Min., ab 6 Jahre, OmU.

Einlass 21.45 Uhr, Beginn 22 Uhr, VVK und AK 9 Euro.

14.11.2019