Jetzt mitmachen beim Video „War is not a woman’s game“
Die israelisch-kanadische Singer-/Songwriterin und Aktivistin Yael Deckelbaum initiiert schon seit einigen Jahren Friedensprojekte wie den „March of Hope“ (2016), einen Marsch jüdischer und arabischer Frauen für Frieden vom Norden Israels nach Jerusalem. Mit ihren Songs ruft sie weltweit zu Einheit und Frieden auf, denn sie ist überzeugt: ohne uns Frauen* wird es keinen Frieden geben. Mit ihrem Bandprojekt „Yael And The Mothers“ und insgesamt über 40 Sängerinnen, Chören, Sprecher*innen und Musiker*innen aus aller Welt hat sie 2020 das Album „Women Of The World Unite” veröffentlicht. Es ist ein „call for women everywhere to unite with each other and embrace our differences, step into our power, and be at peace with who we truly are“. Jetzt plant sie ein neues Video, an dem ihr teilnehmen könnt! „War is not a Woman’s Game“ ist ein Ruf an ihre „Schwestern“ weltweit, sich zu beteiligen: den Song mitzusingen und Teil des Videos zu werden. Wer mitmachen möchte, kann sich hier registrieren und bekommt weitere Infos.
Music Women* Tag @ Reeperbahn Festival 22.09.2022
Am 22. September wird wieder der Music Women* Tag auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg gefeiert. Music Women* Germany, der 2020 gegründete Dachverband der Musikfrauen* in Deutschland, lädt hierfür ab 13 Uhr in den Sommersalon ein, wo dich Folgendes erwartet:
13:00 – 14:30 Uhr: Reception der Music Women* Germany mit Fokus auf den Landesverband Sachsen
14:30 – 17:00 Uhr: Showcase der MaLisa-Stiftung
Eine Anmeldung per Mail genügt, du kannst auch ohne Festivalticket vorbeischauen.
Bühnenmütter e.V. präsentiert Pilotstudie zu Arbeitsbedingungen
Fast jede zweite Bühnenkünstlerin mit Kindern hat schon einmal negative Erfahrungen im Beruf aufgrund ihrer Mutterschaft gemacht, jede vierte verlor sogar einen Job. Das ist der Befund einer kürzlich veröffentlichen Pilotstudie unter mehr als 120 Bühnenkünstlerinnen aus allen Sparten (Oper, Schauspiel, Musical, Ballett). Der neugegründete Verein Bühnenmütter e.V. hat erstmals die Lebenssituation von Bühnenkünstlerinnen, die gleichzeitig Kinder haben, schwanger sind oder in naher Zukunft Mutter werden möchten, untersucht. Dabei wurde der Fokus auf die finanzielle, künstlerische, emotionale und alltägliche Situation der Frauen gelegt, um die erlebte Realität abzubilden. Die Ergebnisse der qualitativen Befragung sind eindeutig: Künstlerinnen mit Kindern haben große Probleme ihren beruflichen und familiären Lebensalltag zu vereinen. „Wir dürfen es als Gesellschaft nicht länger dulden, dass Frauen mit Kindern automatisch in die Mütterolle gedrängt werden, während der Partner seine berufliche Karriere voranbringen kann. Es ist Aufgabe der Arbeitgeber dafür zu sorgen, dass Mitarbeitende mit Kindern vielfältig unterstützt werden. Das muss in der öffentlich geförderten Kulturbranche genauso gelten, wie in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes“, sagt Annika Mendrala, Gründerin und Vorstand Bühnenmütter e.V. Ihre Kollegin Verena Usemann ergänzt: „Die aktuelle Lage für viele Mütter im Kunst- und Kulturbetrieb hat zum einem mit über Jahrhunderte hinweg etablierten und hierarchischen Strukturen an den deutschen Bühnen und Konzertsälen zu tun, zum anderen aber auch an der Haltung vieler künstlerischen Einrichtungen. Es gilt noch immer die Maxime: Kinderbetreuung sei ausschließlich Privatangelegenheit der Mitarbeitenden. Eine betriebliche Infrastruktur, die eine Vereinbarkeit von Familie und dem künstlerischem Beruf fördert oder ermöglicht ist jedenfalls die Ausnahme. Das muss sich ändern.“
Der Verein fordert daher eine echte Teilhabe und Gleichberechtigung, bessere Arbeitsbedingungen, vor allem familienfreundlichere Arbeitszeiten, früher kommunizierte Arbeitspläne, Kinderbetreuung vor Ort an den Theatern wie Betriebskindergärten und mehr Unterstützung, Lohngerechtigkeit und ausreichende Bezahlung, bzw. Erstattung oder Beteiligung von entstehende Babysitterkosten, die durch die gültigen Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen entstehen, mehr Wertschätzung und Achtung von Care-Arbeit statt Benachteiligung und Abwertung als Künstlerin durch den Mutter-Status.
Music Women* Germany Tagung schließt mit Forderungskatalog

#MelodivaSpotlight: Neue FOLKER-Ausgabe „Reichlich Luft nach oben“
Folk-, Lied- und Worldmusikfans konnten aufatmen: nach über einem Jahr Zwangspause konnte im Dezember eine neue Ausgabe des FOLKER erscheinen, denn das engagierte Team hatte in dieser schwierigen Zeit nicht aufgegeben und konnte auf treue Leser*innen zählen. Jetzt wartet die Zeitschrift mit einer besonderen ersten Ausgabe 2022 auf, denn am 2. März geht es nach dem neuen Schwerpunkt-Konzept weiter mit „Reichlich Luft nach oben“, einer Ausgabe zum Thema GLEICHBERECHTIGUNG. Dota Kehr, Sarah Lesch, Fjarill, Vivian Zeller und Yilian Cañizares erzählen, wie sie Ungleichbehandlung persönlich erleben, Porträts von Grace Petrie, Mariaa Siga, Savana Soul, Ganes, Aoife O’Donovan u.a. sowie ein Feature über MELODIVA (Herzlichen Dank an Folker und Hans-Jürgen Lenhart!) u.v.m. gehören ebenfalls zum reichhaltigen Content. Wir empfehlen ein Jahres-Abo für 38 Euro – es lohnt sich!
Podcasttipp zur Gleichstellung in Orchestern @ Dlf

Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz (Foto: Nikolaij Lund)
Ein Radiobeitrag im Deutschlandfunk bezieht sich auf die im Frühjahr veröffentlichte Studie des Deutschen Musikinformationszentrums (MIZ) über die Geschlechterverteilung in 129 öffentlich finanzierten Berufsorchestern. Der Beitrag „Musikwelt und Gleichstellung – Frauen haben oft das Nachsehen“ beleuchtet die systematische Benachteiligung von Frauen in den öffentlich finanzierten Orchesterbetrieben, vor allem in höheren Positionen. Siegfried Ressel spricht u.a. mit Juliane Färber, festes Mitglied des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, die sich für eine Quote in Orchestern ausspricht. Zu hören ist auch Anke Steinbeck, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Musikrat, die 2010 eine Dissertation über Dirigentinnen geschrieben hat und den Mythos „Maestro“ unter die Lupe nimmt. Sie stellt fest, dass sich in den letzten 11 Jahren wenig verändert hat und Frauen gern als „bunte Hunde“ und aus Gründen der political correctness eingeladen werden, damit aber eine Art zweite Liga kreiert wird. Renate Matthei versucht seit 35 Jahren, mit ihrem Furore Musikverlag Komponistinnen aus dem Schatten ins Licht zu holen; Komponistinnen, die zu ihrer Zeit sogar viel gespielt wurden, aber dann in der Versenkung verschwunden sind. Sie fordert, dass wenigstens bei den öffentlichen, also von uns Steuerzahler*innen finanzierten Festakten zu 50 Prozent Werke von Frauen gespielt werden. Zum häufig angeführten Grund, man achte bei einem Festakt auf „Qualität“, sagt sie: „Wie wird Qualität bemessen? (…) jemand, der sagen kann, ich habe schon Aufführungen hier und da gehabt, steht natürlich ganz anders da, als wenn sie sagt: Nein, ich habe mich da und da beworben. Und ist immer abgelehnt worden. Und an den Verhältnissen muss man eben etwas ändern“. Manos Tsangeris von der Akademie der Künste und der Dramaturg des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters Berlin Steffen Georgi merken an, dass neue Musik von zeitgenössischen Komponist*innen generell einen schweren Stand hätte.
Panel „Gleichstellung und Diversity in der Berliner Jazzszene“ zum Nachschauen
Wie schaut es aus mit der Gleichstellung der Geschlechter im Jazz? Die „Gender. Macht. Musik“-Studie, welche die Deutsche Jazzunion 2020 veröffentlicht hat, zeigt in Zahlen, was wir längst wissen: Der deutsche Jazz ist weit davon entfernt divers zu sein, und bestehende Machtstrukturen halten das daraus entstehende Ungleichgewicht aufrecht. Die aus der Jazzstudie 2016 abgeleitete Meta-Studie beleuchtet die Unterschiede zwischen cis-Frauen und cis-Männern. Aber es ist ja eigentlich klar: Diskriminierung bezieht sich nicht alleine aufs Geschlecht. Wenn wir über Sexismus sprechen, müssen wir auch über Rassismus, Klassismus und andere Formen der Diskriminierung, die sich in Ausbeutung, Ausschluss und Machtmissbrauch äußern, sprechen. Und wenn wir das getan haben, was dann? Banden bilden und ran an die Buletten! Es gibt bereits einige Initiativen, die sich des Abbaus diskriminierender Strukturen angenommen haben und Institutionen im Prozess der Demokratiebildung unterstützen. Diese Initiativen vorzustellen und gemeinsam zu erschließen, was es noch braucht, war Sinn und Anliegen eines Panels inklusive Workshop am 12. Juni 2021 im Rahmen der Jazzwoche Berlin, der hier nachgeschaut werden kann. Mit dabei war Mirca Lotz (Music Women Germany, Forward Like Waves), Laura Block (Deutsche Jazzunion, Projektleitung Gleichstellung im Jazz), Julia Kadel (Musikerin), Saskia Lauvaux (Musikerin*), Moderation Friede Merz (Musikerin, Vorständin der IG Jazz Berlin) & Johanna Schneider (Musikerin).
Female Music auf Spotify: EQUAL & New Music Friday Female Edition
Im April 2021 verkündete Spotify mit „EQUAL“ den Start eines internationalen Musikprogramms, mit dem der Audio-Streaming-Service zukünftig die Gleichberechtigung von Frauen in der Musikbranche noch stärker fördern möchte. Ausgewählte Musikerinnen werden in monatlichen nationalen und globalen Playlists präsentiert und gleichzeitig mit umfangreichen Marketing-Kampagnen unterstützt. Hier geht es zur EQUAL-Playlist Deutschland, Österreich und der Schweiz. Oder ihr schaut mal bei der sorgfältig ausgewählten NEW MUSIC FRIDAY -FEMALE EDITION von unserer Nachwuchsredaktion Melodita vorbei, die jeden Freitag erscheint. Dort stellen wir unsere neuen Lieblingsreleases, Empfehlungen und Songs von starken Frauen, die uns umhauen, vor.
Online-Kino-Tipp: „WOMAN – 2000 Frauen. 50 Länder. 1 Stimme.“

Mit dem Kauf eines Tickets für 10 Euro unterstützt ihr die teilnehmenden Kinos, die 50% der Erlöse des Kartenverkaufs erhalten. Hier kommt ihr direkt in den Online Kinosaal: https://vimeo.com/ondemand/womanonlinekino
Tony Sender Preis 2021
Bereits zum vierzehnten Mal verleiht die Stadt Frankfurt den Tony Sender Preis, mit dem alle zwei Jahre hervorragende und innovative Leistungen von Frankfurter Frauen oder Institutionen ausgezeichnet werden, die der Gleichberechtigung von Frau und Mann dienen und der Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen entgegenwirken. Insbesondere Engagement und bedeutende Leistungen auf gesellschaftspolitischem, sozialem oder kulturellem Gebiet werden gewürdigt. Bewerbungen für den mit 10.000 Euro dotierten Preis können bis zum 07. Mai 2021 beim Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main eingereicht werden. Die Bewerbungsunterlagen werden in diesem Jahr ausschließlich digital entgegengenommen und können per Mail eingeschickt werden. Grundlage für die Entscheidung der Jury ist die schriftliche Begründung oder die visuelle Darstellung der besonderen Leistung. Mit dem Tony Sender Preis wird an die engagierte Politikerin Tony Sender (1888 – 1964) erinnert. Die Preisverleihung ist für den 26. November 2021 im Kaisersaal geplant.
Ausschreibung „The Power of the Arts“
Der Kunst- und Kulturförderpreis „The Power of the Arts“ richtet sich an herausragende Initiativen und Institutionen, die sich mit Hilfe der Kultur für die Gleichberechtigung aller Menschen und deren Verständigung einsetzen sowie strukturelle, soziale und kulturelle Barrieren abbauen. Um Kunst- und Kulturschaffenden und kulturellen Organisationen eine wirkungsvolle und nachhaltige Unterstützung zu bieten, fördert „The Power of the Arts“ 2021 wieder vier Projekte mit jeweils 50.000 Euro, die sich an Menschen ab 18 Jahren richten. Eingereicht werden können sowohl Projektvorhaben in Planung als auch Projekte, deren Umsetzung bereits begonnen hat. Bewerbungsfrist: 15. Juni 2021.
Popakademie-Studentinnen publizieren Artikel über Umfrage zu Gender Equality
In ihrem Artikel, der das Ergebnis des Studienmoduls „Methoden“ innerhalb des Master of Arts Music and Creative Industries ist, untersuchen Laurena und Désirée mithilfe einer Umfrage die Wahrnehmung von Gender Equality bei den Akteurinnen und Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft in Mannheim und der Region. Sie kommen u.a. zu dem Ergebnis, dass eklatante Unterschiede in der Wahrnehmung von Studierenden im Vergleich zu Kernerwerbstätigen in Bezug auf die Gleichberechtigung in der Musikindustrie vorliegen. Ebenfalls ließen sich Wahrnehmungsunterschiede zwischen Männern und Frauen – insbesondere in Bezug auf das Bruttojahreseinkommen – feststellen. So liefert die nicht-repräsentative Studie Tendenzen, die Grundlagen für weitere Forschungen bieten kann. Hier findet sich ein Einblick in den Artikel.
Die beiden Studentinnen haben sich bereits vor der Publikation mit der Thematik von Gender und Diversity in der Musikwirtschaft auseinandergesetzt. Neben ihrem Masterstudium haben die beiden gemeinsam mit weiteren Kommilitoninnen im Jahr 2018 das Netzwerk MusicBWwomen ins Leben gerufen. MusicBWwomen hat es sich zum Ziel gesetzt, Frauen* beim Gründen sowie Arbeiten in der Musikbranche zu unterstützen und ihnen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. Infos zu den Angeboten und aktuellen Events des Netzwerks finden sich auf der Facebook-Seite oder der Webseite der MusicBWwomen.