WDR COSMO startet Iranischen Musikkanal „Zan Zendegi Azadî“

Angesichts der dramatischen politischen Situation im Iran hat WDR COSMO einen neuen Musikkanal eingerichtet, der die Protestbewegung würdigt. „Zan Zendegi Azadî“ ist nach dem Motto der Protestbewegung benannt: „Frau, Leben; Freiheit“ und ist im Radio immer freitags von 0-2 Uhr zu hören. Der Kanal trägt der großen Bedeutung der Musik für die Proteste Rechnung und stellt sich durch die Verbreitung der aktuellen Songs an die Seite der Demonstrierenden. COSMO-Musikchef Francis Gay: „Wir machen diesen Channel, weil wir uns bei COSMO immer vornehmen, die Welt auch immer durch Botschaften in der Musik zu erklären. Damit können wir auf wunderbare Art und Weise die Realität, die Emotionen und die Poesie von Artists zeigen, die wirklich für ein besseres Leben kämpfen.“ Der Kanal hat nicht nur iranische Songs auf seiner Playlist, sondern greift auch in die Nachbarregionen aus. Gemeinsam ist den Songs die Botschaft von Gleichberechtigung, weiblicher Selbstbestimmung, ein Eintreten für Demokratie und Freiheit, gegen Gewalt und Diskriminierung.

05.12.2022

Brüsseler Erklärung für die Freiheit der Kunst

Gegen die Vereinnahmung der Kunst durch rechtsnationale Regierungen und konservative Parteien sprechen sich  Erhard Grundl MdB, Sprecher für Kulturpolitik, Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion und Claudia Roth MdB, Sprecherin für Auswärtige Kulturpolitik, Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion und viele Mitunterzeichner*innen in der sog. Brüsseler Erklärung für die Freiheit der Kunst aus. Ein Auszug:

„Das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Vielfalt und die Freiheit der Kunst in Europa sind in Gefahr. Die rechtsnationalen Regierungen in Österreich, Ungarn und Polen versuchen bereits, mit einer Politik der nationalen Abschottung die Kreativszene für ihre Zwecke einzuspannen. Aber auch in Deutschland sprechen die Rechtsnationalen davon, „die Entsiffung des Kulturbetriebes in Angriff“ nehmen[i] oder „linksliberalen Vielfaltsideologien“ im Theater die öffentlichen Subventionen streichen zu wollen[ii]. Ungarn, Polen und Österreich werden so zu warnenden Beispielen für eine nationalistische Kulturpolitik, die auch in Deutschland für Restriktion und Rollback steht. Der ideologische Kampf gegen die Freiheit der Kunst bedroht unsere Kulturlandschaft – und damit eine Grundfeste unserer Gesellschaft (…) Politik sollte Kunst nicht beurteilen oder sie gar durch Vorgaben versuchen zu instrumentalisieren. Politik muss der Kunst den Rücken freihalten. Wir vertrauen auf die Stärke der Kunst und die kulturelle Vielfalt in Europa. Kultur entsteht durch Austausch, nicht durch Abschottung. Sie muss verteidigt, kulturelle Teilhabe gefördert und die soziale Absicherung von Künstler*innen verbessert werden. Kunst ist frei, sie muss nicht gefallen und sie darf nicht dienen. Nur so kann sie ihre innovative Kraft entwickeln und uns immer wieder neue Perspektiven eröffnen“.

Die Erklärung kann hier unterzeichnet werden.

01.08.2018