Aktionstag „Kultur braucht kein TTIP“ 21.05.2015
Am 21.05.2015 findet der Tag gegen TTIP unter dem Motto „Kultur braucht kein TTIP“ statt. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, ruft dazu auf, sich an diesem Tag, dem internationalen Tag der kulturellen Vielfalt, mit Veranstaltungen, Diskussionen und anderen Aktionen mit den Freihandelsabkommen TTIP, CETA und Co. auseinanderzusetzen. Die Europäische Kommission verhandelt mit der US-amerikanischen Regierung über die größte Freihandelszone der Welt (TTIP). Ziel ist es, alle vermeintlichen Handelshemmnisse zwischen beiden Wirtschaftsräumen abzubauen. Kulturelle Vielfalt, so scheint es, ist geschäftsschädigend!
In Europa besteht eine große Vielfalt an Sprachen und kulturellen Ausdrucksformen, an Kulturunternehmen unterschiedlicher Größe, an differenzierten öffentlichen Förderinstrumenten für die Kultur. TTIP gefährdet diese kulturelle Vielfalt, weil Kultur bei den TTIP-Verhandlungen nur als Ware betrachtet wird, Bildung nur als Dienstleistung unter Marktgesichtspunkten gesehen wird.
Kulturelle Güter und Dienstleistungen sind einzigartig und individuell. Wir brauchen in Europa keinen einheitlichen Kulturmarkt, sondern adäquate Förderungen für das, was es schwer hat! Wir brauchen in Europa keinen Einheitsbrei, sondern Chancen für Vielfalt!
Der Deutsche Kulturrat hat Materialen (Postkarten, Poster und Aufkleber) für die Veranstaltungen vor Ort mit dem Slogan „Kultur braucht kein TTIP“ erstellt. Die Materialien können unter http://www.tag-gegen-ttip.de/Shop bestellt werden.
Weitere Infos: www.tag-gegen-ttip.de
Resolutionen zu internationalen Freihandels- und Dienstleistungsabkommen TTIP, CETA UND TISA
Die Mitgliederversammlung 2014 des Deutschen Musikrates hat am 18. Oktober 2014 im Berliner Abgeordnetenhaus einstimmig die Resolution „Veränderung braucht den Dialog. Aufruf für den Schutz und die Förderung der Kulturellen Vielfalt in Deutschland“ verabschiedet. Diese enthält einen 10-Punkte-Forderungskatalog an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel zu den internationalen Freihandels- und Dienstleistungsabkommen TTIP, CETA und TiSA. Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Die Mitglieder des Deutschen Musikrates sind tief besorgt um den Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland. Insbesondere TiSA rüttelt an der identitätsbildenden Aufgabe von Bildung und Kultur. Es kann nicht sein, dass sämtliche öffentlich geförderten Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, darunter Orchester, öffentliche Musikschulen, Universitäten, Hochschulen, Theater, Ensembles des Laienmusizierens sowie der öffentlich-rechtliche Rundfunk aufgrund der marktradikalen Liberalisierungspolitik der EU-Kommission in ihrer Existenz bedroht sind. Mit dem 10-Punkte-Forderungskatalog ruft der Deutsche Musikrat Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel auf, eine Kurskorrektur in den Europäischen Rat einzubringen. Kulturelle Vielfalt und Gemeinwohl sind nicht verhandelbar.“ Auch der Bayrische Musikrat wendet sich gegen Geheimniskrämerei am Verhandlungstisch und fordert Klarheit über eventuelle Vereinbarungen in Sachen Kunst, Kultur und Kulturwirtschaft: transparente Verhandlungsführung, Anlehnung an die UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen.
Weitere Infos: http://www.musikrat.de, http://www.bayerischer-musikrat.de/