Schweizer Stiftung Nico Kaufmann vergibt Nachwuchs-Stipendium
Die Stiftung Nico Kaufmann richtet jährlich ein Stipendium zugunsten von Personen des Musiklebens aus, die im Jahr der Ausschreibung das 35. Altersjahr noch nicht erreicht haben und in der Schweiz domiziliert sind. Ein hohes musikalisches Niveau, welches internationalen Standards genügt, wird vorausgesetzt. Das Stipendium 2021 in der Höhe von CHF 20‘000.– zeichnet entweder eine Frau oder ein Projekt aus, die/das die Förderung von Frauen in der Schweizer Musikszene unterstützt. Nur Einzelpersonen dürfen ein Gesuch einreichen. Die Eingaben werden von einer Jury geprüft, die für das Jahr 2021 aus Ruth Bieri, Michael Eidenbenz und Nicole Johänntgen besteht. Bewerbungen sind bis zum 31. März 2021 vorzugsweise per Mail einzusenden an: Stiftung Nico Kaufmann, Azurstrasse 2, 8050 Zürich.
NRW startet neue Exzellenzförderung
Im Januar 2020 startet der erste Jahrgang des vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft aufgelegten Förderprogramms „NICA artist development“. Das Programm fördert die künstlerische Profilierung und Professionalisierung einzelner vielversprechender Musikerinnen und Musiker in Nordrhein-Westfalen. Koordiniert wird das Exzellenzprogramm durch den Stadtgarten Köln, wo es eine der Säulen des neuen Europäischen Zentrums für Jazz und aktuelle Musik bildet. Das Programm soll eine strukturierte und langfristige Unterstützung in der Übergangsphase vom Studium in die professionelle künstlerische Karriere bieten und beinhaltet auch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen, Vernetzungsangebote und Auftrittsmöglichkeiten. Eine Besonderheit des „NICA artist development“-Programms ist dabei der langfristige Förderzeitraum von drei Jahren.
Am 17. Dezember um 20 Uhr werden sich die vier Musikerinnen und Musiker des ersten Jahrgangs bei einem Konzertabend im Stadtgarten Köln unter dem Titel „NICA presents“ musikalisch vorstellen. Dabei sind Elisabeth Coudoux (Cello/Köln) und Tamara Lukasheva (Gesang/Köln)
NRW vergibt erstmals systematische Ensembleförderung
Mit rund 1,1 Millionen Euro zusätzlichen Mitteln im Jahr 2019 fördert das Land im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur den Bereich der Freien Musik: Die in diesem Jahr bereits mit 500.000 Euro dotierte und bis 2022 auf jährlich 2,65 Mio. Euro anwachsende systematische Ensembleförderung Musik stellt einen Paradigmenwechsel in der Förderlandschaft der Freien Musikszene dar: Erstmals können professionelle Ensembles in diesem Jahr bis zum 15. April Anträge auf eine kontinuierliche dreijährige Förderung stellen. Weitere Besonderheit ist dabei, dass die Förderung unabhängig von konkreten Einzelprojekten vergeben wird und nicht nur künstlerische, sondern auch administrative Kosten umfasst. Insbesondere für jüngere Ensembles bietet das Programm wertvolle Starthilfe in einem auch international umkämpften Markt. Förderfähig sind professionelle, bereits in Nordrhein-Westfalen tätige Freie Ensembles aller Musikgenres.
Mit einer Exzellenzförderung Jazz wird ab Sommer 2019 die Karriere vielversprechender, junger Musiker*innen im Bereich Jazz und improvisierte Musik unterstützt: Das in Deutschland einzigartige Programm startet in diesem Jahr mit 120.000 Euro für einen ersten Jahrgang von zunächst vier Stipendiat*innen. In 2022 stehen insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung, mit denen dann zwölf Stipendien ermöglicht werden. Das auf jeweils dreijährige Stipendien angelegte, jährlich neu ausgeschriebene Programm begleitet die Künstler*innen in der kritischen Phase nach der Ausbildung. Im Zentrum steht die Förderung von Auftrittsmöglichkeiten, Netzwerkbildung und künstlerischer Entwicklung. Die Koordination des Programms erfolgt durch das Europäische Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik Stadtgarten Köln.
„Wir Musikerinnen und Musiker können es natürlich nur begrüßen, dass die Bedeutung der Freien Szene in unserer Kulturlandschaft erkannt wurde und dass das Land NRW seine Förderung für den Jazz ausdehnt“, sagte die freie Jazzmusikerin Ulla Oster. „Der jetzt neue Aspekt ist die kontinuierlichere Förderung von Ensembles und einzelnen Künstlerinnen und Künstlern – für diese bedeutet das freiere Gestaltungsmöglichkeiten und mehr Planungssicherheit für ein paar Jahre, mehr Zeit für musikalische Arbeit, Forschung und Proben und damit auch mehr künstlerische Qualität. Alle zukünftig Beteiligten stehen vor der Aufgabe, die Formen einer sinn- und wertvollen Förderung konkret auszugestalten – hier können richtungsweisende Modelle entstehen.“
Freie Spielstätten sind existentieller Bestandteil der Infrastruktur der Freien Musikszene. Die bereits Ende 2018 um 100.000 Euro auf insgesamt 140.000 Euro aufgestockte Spielstättenprogrammprämie unterstützt freie Einrichtungen, die oft unter großem wirtschaftlichem Druck arbeiten und dabei Auftrittsmöglichkeiten für die Freie Szene gewährleisten. Diese sind insbesondere für Nachwuchsmusikerinnen und -musiker entscheidend, um Netzwerke aufzubauen und Bühnenerfahrungen zu sammeln. Bis 2022 steigen die jährlichen Mittel hierfür auf etwa 200.000 Euro. Um 400.000 Euro in diesem Jahr, die bis 2022 auf eine Million Euro aufwachsen, erhöht das Land darüber hinaus die Förderung für herausragende Musikfestivals.
(Quelle: http://miz.org)