Wie geht eigentlich KI-Musik?

KI-Systeme können inspirieren, sie ersetzen im kreativen Prozess aber nicht die Menschen, sondern dienen ihnen als Werkzeug, um Neues zu schaffen. KI-Systeme können auf sehr unterschiedliche Arten beim Musik machen unterstützen: Meist trainiert man Systeme auf bestimmte Genres oder bestimmte Klänge, wodurch sie dann eigene und meist unendlich viele Variationen von ihrem Trainingsmaterial generieren können, sei es drum patterns, Melodien auf einem Klavier oder Jazz Soli. Man kann KI-Systeme als Ideengeber nutzen, um über Schreibblockaden oder “Ideen-Tiefs” hinwegzukommen. Eine Taktik kann sein, wildfremde Menschen zu fragen, ob sie eine zufällige Melodie summen oder ein Thema für einen nächsten Song nennen zu können — genau so kann ein KI-System eine Melodie generieren oder ein Stichwort geben, aus dem der nächste Song wird. KI-Systeme können auch als Impro-Partner und musikalische Begleitung dienen, als Klavier, Drums oder in einem Rap-Battle, nicht nur um zu üben, sondern auch zusammen live neues erschaffen. KI-Systeme können außerdem auch Traditionen bewahren, indem sie den Klang traditioneller Instrumente generieren, und durch einen Mix mit zeitgenössischen Elementen etwas komplett Neues mit KI erschaffen. 

Beim Einsatz von KI lauern aber auch Gefahren: Urheber*innen und Kreativschaffende werden bislang nicht an bereits vorhandenen Umsätzen beteiligt, obwohl urheberrechtlich geschützte Werke als Trainingsdaten für generative KI-Modelle verwendet werden. Bis jetzt gibt es kein Vergütungssystem, welches die von KI generierte Einkommenslücke für Urheber*innen in der Musik deckt. Überhaupt die Urheber*innenschaft: die Initiator*innen des Positionspapiers „KI aber fair“ fordern eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Erzeugnisse. Um die Öffentlichkeit besser vor gefälschten Nachrichten oder Videos zu schützen, müsse klar zu erkennen sein, ob Texte, Bilder, Musikstücke oder Videos von Menschen erstellt und geprüft oder ob sie durch KI generiert wurden.

26.03.2024