DJU startet Kampagne „Jazz ist Vielfalt. Investiert in Kultur!“

Die Deutsche Jazzunion hat gemeinsam mit allen Jazz-Interessenvertretungen der Bundesländer einen Appell verfasst, in welchem sie sich gegen die geplanten Kürzungen im Bund und zahlreichen Bundesländern und Städten stark machen, die auch massiv die freie Szenen betreffen werden. „Es drohen auf allen Ebenen massive Kürzungen und damit der Wegfall wichtiger Förderungen für unsere Szene. Und das wird auch diejenigen von euch betreffen, die aktuell keine direkte Förderung bekommen, denn in dem Ökosystem Jazz- und Improvisationsszene droht der Wegfall von Spielstätten, von Proberäumen und anderen Strukturen“, schreiben die Initiator*innen in ihrem Text. Deshalb rufen sie Jazzmusiker*innen, Lehrende, Veranstaltende und weitere Akteur*innen zum Protest auf. Auf der neuen Website „Jazz ist Vielfalt“ erfahrt ihr, wie ihr die Kampagne unterstützen und verbreiten könnt. Share Pics stehen zum Download bereit, außerdem könnt ihr Plakate und Postkarten kostenlos bestellen.

14.01.2025

Digitale Akademie „Insight Out“ geht weiter (Start: 07.04.2022)

Die Digitale Akademie der Deutschen Jazzunion „Insight Out” geht weiter: sie bietet bis Mitte 2022 digitale Workshops, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen, die sich gezielt an professionelle und angehende Jazzmusiker*innen und Jazzpädagog*innen richten. Das Sommersemester bietet vom 07.04.-30.06. wöchentliche Online-Veranstaltungen, die ein breites Spektrum zu Diversität, Nachhaltigkeit, Bildung und weiteren Themenkomplexen abdecken. Die Workshop-Formate und hochkarätig besetzten Panels sind kostenlos und sollen dazu beitragen, berufspolitische und gesellschaftliche Herausforderungen nicht länger isoliert voneinander zu betrachten. „Mit der Digitalen Akademie ‚Insight Out‘ wollen wir Jazzmusiker*innen und -pädagog*innen Einblicke in bestehende Strukturen mit ihren Privilegierungen und Diskriminierungen ermöglichen. Dabei wollen wir unseren Fokus mehr und mehr darauf richten, wie genau verschiedene Formen der Ausgrenzung miteinander verbunden sind,“ sagt DJU-Vorstandsmitglied Anette von Eichel. Los geht es am 07.04. mit „Eine intersektionale Perspektive auf den Jazz“ mit Prof. Dr. Rosa Reitsamer, alle Events könnt ihr hier einsehen.

22.03.2022

Deutsche Jazzunion e.V. sucht Mitarbeiter*in Öffentlichkeitsarbeit & Dokumentation

 Die Deutsche Jazzunion e.V. sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt, zunächst befristet bis zum 31.12.2022 (Verlängerung beabsichtigt) eine*n Mitarbeiter*in Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation zur Unterstützung der Geschäftsstelle und der Projektbereiche im Umfang von 50–100 % in Berlin (Homeoffice möglich). Gesucht wird eine engagierte Person mit abgeschlossenem Studium im Bereich Kulturmanagement oder mit vergleichbarem akademischem Hintergrund sowie mit praktischen Erfahrungen in Öffentlichkeits- und Pressearbeit sowie interner und externer Unternehmenskommunikation, Interesse an Kulturpolitik sowie natürlich einer hohen Affinität zu Jazz. Geboten wird ein dynamisches und flexibles Arbeitsumfeld in vielfältigen und spannenden Projektbereichen, Einblicke und Kontakte in die Jazz- und Kulturszene Deutschlands und Europas, die Gelegenheit, bei der Ausgestaltung spannender Arbeitsfelder mit eigenen Ideen dabei zu sein sowie eine der Qualifikation angemessene Entlohnung nach Vereinbarung. 
Bitte schicke deine Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, tabellarischer Lebenslauf, Zeugnisse und Referenzen) spätestens bis zum 25. März 2022 per Mail. Die vollständige Stellenausschreibung findest du hier.
18.03.2022

Albert Mangelsdorff Preis 2021 geht an Aki Takase

Seit 1993 verleiht die Deutsche Jazzunion (DJU) alle zwei Jahre ihren mit 15.000 Euro dotierten „Albert Mangelsdorff Preis“. In diesem Jahr bekommt die Pianistin Aki Takase diesen renommierten deutschen Jazzpreis für ihr Lebenswerk. Die 1948 geborene japanische Musikerin ist seit den 80er Jahren fest in der deutschen und internationalen Jazzszene verwurzelt und lebt seit 1987 in Berlin. „Ihr beeindruckendes vielfältiges Œuvre hat internationale Strahlkraft, ihre kraftvolle expressive Spielweise ist einzigartig und klar erkennbar – meist beim ersten Ton“, heißt es in der Begründung der unter anderem mit Nadin Deventer (Jazzfest Berlin), Arndt Weidler (Jazzinstitut Darmstadt) und Nils Wogram (Posaunist) besetzten Jury. „Aki Takase ist kompromisslos und freigeistig ihren Weg gegangen und hat sich dabei immer wieder mit der Jazztradition auseinandergesetzt, ihre Wurzeln neu interpretiert. In ihrer Zusammenarbeit mit jungen Musiker*innen hat Aki Takase stets ihren eigenen pionierhaften Ansatz weitergetragen, den Jazz-Nachwuchs unterstützt und ihre eigene Musik damit erfrischend verwoben.“ Die Preisverleihung mit Konzert der Preisträgerin findet am 5. November 2021 im Rahmen des Jazzfest Berlin statt (Foto: Žiga Koritnik).

21.09.2021

Parteien antworten auf Wahlprüfsteine der Deutschen Jazzunion

Nur noch wenige Tage, dann ist wieder Bundestagswahl. Die Deutsche Jazzunion (DJU) hat das zum Anlass genommen, acht Fragen zu sozialer Absicherung, Förderinstrumenten, langfristige Kulturfinanzierung, Mindestgagen, Gleichstellung u.a. an die ParteienBündnis 90/Die Grünen, Die Linke, CDU/CSU, SPD und FDP zu richten. Ihre Antworten auf diese Wahlprüfsteine hat sie jetzt veröffentlicht. Diese zeigen, dass die Parteien im Großen und Ganzen die Positionen der DJU teilen, aber wenn es konkret wird und ans Eingemachte geht, gibt es doch deutliche Unterschiede.
Bei der Sicherstellung der langfristigen Kulturfinanzierung zeigt sich z.B. ein breites Spektrum. Grüne, Linke und FDP fordern ein „Staatsziel Kultur“, die Grünen darüber hinaus eine Reform des Zuwendungsrechts, langfristige Förderperspektiven, mehr Kreative in Jurys und die Einrichtung neuer Förderinstrumente. Die Linke fordert eine umfassende Steuerreform und die Einführung einer Vermögenssteuer zur Finanzierung von Förderprogrammen. Die CDU setzt auf Wirtschaftswachstum im Kreativbereich und sieht die Lösung in einer Verlängerung der Neustart-Hilfen. Die SPD nennt Mindestgagen und stellt die Verantwortung der Bundespolitik in der Unterstützung der Kommunen bei der Kulturfinanzierung heraus. Die FDP fordert eine Erhöhung des Bundeshaushalts für die Kulturförderung. Grüne, Linke und SPD unterstützen außerdem Mindestgagen. Die CDU setzt dagegen auf Tarifautonomie, die FDP auf freie Verhandlungen der Beteiligten. „In der Gesamtschau der Antworten zeigt sich erfreulicherweise ein wachsendes Verständnis für die Erfordernisse der Kunst- und Kulturschaffenden über die Parteigrenzen hinweg“, sagt der Geschäftsführer der DJU, Urs Johnen. „Konkrete und ausreichende Vorhaben etwa für die Verbesserung der sozialen Absicherung freier Künstler*innen, für die langfristige Kulturfinanzierung oder zur Förderung von Gleichstellung und Diversität sind jedoch nicht überall zu erkennen.“ Die Antworten der Parteien findet ihr als Zusammenfassung und in einer tabellarischen Übersicht hier.

21.09.2021

Deutsche Jazzunion fordert Anerkennung von Lebenshaltungskosten bei Corona-Soforthilfen

Die Deutsche Jazzunion richtet einen dringenden Appell an die Politik auf Bundes- und Landesebene und drängt auf Vereinheitlichung der Regularien für die Corona-Soforthilfen. Die Vorgaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) lassen den Bundesländern Spielraum bei der Frage, ob betrieblich relevante Lebenshaltungskosten bei Selbstständigen für die Inanspruchnahme von staatlicher Soforthilfe anerkannt werden. In der Folge wird dies von den für die Antragsbearbeitung und Auszahlung zuständigen Landesbehörden bislang unterschiedlich gehandhabt. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg etwa zählt zu den Verbindlichkeiten einen „kalkulatorischen Pauschalbetrag von 1.180 € pro Monat für den Lebensunterhalt“ auch bei Soloselbstständigen hinzu. Laut den entsprechenden Ministerien etwa in Hessen oder Mecklenburg-Vorpommern dagegen werden Lebenshaltungskosten dort generell ausgeschlossen. Nikolaus Neuser, Vorsitzender der Deutschen Jazzunion, meint dazu:„Kunst- und Kulturschaffende dürfen nicht nach Zufallsprinzip – je nach Bundesland, in dem sie gemeldet sind – bei den Soforthilfen der Bundes- und Landesregierungen übergangen und in die Grundsicherung geschoben werden! Genau wie andere unternehmerisch tätige Selbstständige ist auch etwa bei Jazzmusiker*innen ein erheblicher Teil der Lebenshaltungskosten betrieblich relevant – so zum Beispiel Kosten für Arbeits- und Probenräume, die häufig Teil der eigenen Wohnung sind, wie auch viele andere laufende Verbindlichkeiten.“

Mit Unterstützung vieler anderer Bundesverbände selbstständiger und freiberuflicher Kunst- und Kulturschaffender aller Sparten weist die Deutsche Jazzunion auf dringenden Handlungsbedarf bei der Ausgestaltung der Hilfsprogramme hin. Diese sind zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenzen hunderttausender Selbstständiger im Kulturbereich angesichts der staatlichen Beschränkungen ihrer beruflichen Tätigkeiten unerlässlich.

06.04.2020