Kinotipp: „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ @IFFF 21.01.2024
Im Rahmen des Internationalen Frauen Film Festes Dortmund und Köln könnt ihr euch am 21.01.2024 ab 15 Uhr den Spielfilm „Divertimento – Ein Orchester für Alle“ von Marie-Castille Mention-Schaar (FR 2022, 114 min., OmU) anschauen. Die 17-jährigen Zwillingsschwestern Zahia und Fettouma Ziouani aus einer Pariser Vorstadt wollen Profimusikerinnen werden und stoßen auf große Widerstände. Besonders Zahia, die unbedingt Dirigentin werden will, muss als Migrantin aus dem Maghreb gegen viele Vorurteile kämpfen. Daher beschließen die beiden Schwestern ein eigenes Orchester, das Divertimento, zu gründen, das Musiker*innen aus allen Kulturen offen steht. Ein ermutigender Film über zwei Musikerinnen, die sich gegen Rassismus und Antifeminismus erfolgreich auflehnen. Nach einer wahren Geschichte, empfohlen ab 12 J.
Die Filmreihe „Kino Weltsichten“ richtet sich vor allem an Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, ist aber auch offen für alle, die gerne gute Filme schauen. Die Gespräche im Anschluss an die Filmvorführungen – mit und ohne Gäste – sind meist leidenschaftlich und engagiert, aber immer geprägt vom gegenseitigen Respekt.
Veranstaltungsort: Kino im U / Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund (Eintritt frei!)
Filmtipp: TÁR (Start: 02.03.2023)
In Kürze kommt ein fiktives Musikdrama in die Kinos, das bereits für sechs Oscars nominiert wurde: Mit TÁR erzählt Regisseur, Autor und Produzent Todd Field die faszinierende Geschichte von Lydia Tár (Cate Blanchett), die als erste weibliche Chefdirigentin ein großes deutsches Orchester leitet. Sie hat es geschafft. Die begnadete Dirigentin hat sich in der von Männern dominierten klassischen Musikszene durchgesetzt und befindet sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Mit ihrem Orchester plant sie eine mit Spannung erwartete Einspielung von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie. Doch während der Proben gerät die Welt der Star-Dirigentin immer mehr ins Wanken… TÁR ist ein elektrisierendes und provokantes Meisterwerk über Musik, Obsession und Macht und gleichzeitig die tiefgehende Charakterstudie einer hochkomplexen Frau, die an der zerstörerischen Kraft ihres eigenen Ehrgeizes in den betonierten Machtstrukturen der von Männern dominierten Arbeitswelt zerbricht. Die Musik stammt von der Komponistin und Cellistin Hildur Guðnadóttir. In ihrer ersten Rolle glänzt die Cellistin Sophie Kauer, die ihr Debüt als Schauspielerin gibt. Am 02.03. feiert „TÁR“ seinen Kinostart in Deutschland.
Der Ton macht die Musik: Workshop für Musical-Dirigentinnen*
Mehr Frauen* ans Pult! Stage Entertainment veranstaltet in diesem Frühjahr in Berlin einen 6-teiligen Workshop zum Dirigieren von Musicals speziell für Frauen*. Der Workshop findet vom 28.03.-09.05.2022 an Montagen von 12-16 Uhr statt und wird von Shay Cohen geleitet. Während des Workshops begegnest du den verschiedenen Stilrichtungen wie Pop, Rock oder klassisches Musical und lernst ihre speziellen Anforderungen für das Dirigat kennen. Das Abschlusskonzert findet am 16.05.2022 von 12-14 Uhr im Stage Operettenhaus in Hamburg statt. Das solltest du mitbringen: sehr gute pianistische Fähigkeiten (Erfahrung in Klassik und Pop), gute Kenntnisse des Musical-Repertoires & Dirigiererfahrungen sind wünschenswert, Deutschkenntnisse von Vorteil. Schicke deinen Lebenslauf und ein kurzes Motivationsschreiben bis 13.03. per Mail. Der Workshop ist für die ausgewählten Teilnehmerinnen* kostenfrei!
10. Internationales Kompositionsseminar (jetzt bewerben)
Unter der Leitung von Ensemble Modern, der Komponistin Lucia Ronchetti und dem Dirigenten Stefan Asbury findet 2021/22 zum zehnten Mal das Internationale Kompositionsseminar statt. Auf europäischer Ebene einmalig, ist dieses Seminar mit seiner mehrteiligen Konzeption seit seiner Gründung 2004 für verschiedene Komponist*innen eine Ausgangsplattform ihrer internationalen Karriere geworden. Das 10. Internationale Kompositionsseminar, einschließlich des Abschlusskonzerts, findet im Rahmen der vom 25. Februar bis 5. März 2022 in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet stattfindenden 6. Ausgabe des Festivals cresc… – Biennale für aktuelle Musik statt. Das Festivalthema 2022 „ME WE“ geht zurück auf ein Gespräch zwischen dem Boxer und Menschenrechtsaktivisten Muhammad Ali und einer Gruppe von Harvard-Studierenden im Jahr 1975. Einer aus der Gruppe hatte Ali mit den Worten „Give us a poem!“ aufgefordert, spontan etwas zu dichten. Heraus kam eines der kürzesten Gedichte der Welt, „ME WE“. Während die anderen Festivalkonzerte das Verhältnis von Individuum (ME) und Gesellschaft (WE) beleuchten, soll im Kompositionsseminar das Thema „Give me a poem“ reflektiert werden. Interessierte Komponist*innen und Dirigent*innen sind eingeladen, sich bis zum 30. April 2021 zu bewerben.
Studie zum Gender Gap in deutschen Berufsorchestern erschienen
Das Archiv Frau und Musik und musica femina münchen haben einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht, der die Diskrepanz zwischen männlicher und weiblicher Repräsentation in deutschen Berufsorchestern weiter verdeutlicht. Die von Melissa Panlasigui durchgeführte Studie untersuchte den Gender Gap in Berufsorchestern sowohl in den Führungspositionen als auch im Konzertgeschehen, indem Personal- und Konzertdaten der Saison 2019/2020 gesammelt und ausgewertet wurden. Dabei wurden die Daten von 120 Orchestern mit über 2000 Konzerten und mehr als 6800 Aufführungen von einzelnen Werken analysiert, um Statistiken über die Repräsentanz von Frauen als Komponistinnen und Dirigentinnen zu gewinnen. Folgende erschreckende Facts brachte sie zutage:
• 8% beträgt der Anteil der Frauen* in Führungspositionen bei Generalmusikdirektor*innen/Intendant*innen (deutsches Bundesniveau in Führungspositionen: 27 % Frauen (2019))
• Bei 2 % der Programme von Abonnenment-Reihen wurden Werke von Komponistinnen aufgeführt; dabei beträgt der Anteil von Komponistinnen bei der Programmgestaltung zeitgenössischer Musikserien jedoch 13 %. Dieser Unterschied ist erklärbar u.a. durch die relativ höhere Repräsentanz von Frauen unter lebenden Komponist*innen sowie durch den hohen Anteil von Aufführungsminuten in Abonnement-Konzerten, die Werken aus Epochen gewidmet sind, in denen Frauen von der Kompositionspraxis systematisch ausgeschlossen waren.
• Der Frauenanteil am Dirigierpult in Abonnementreihen beträgt 7 %, auch der Anteil der Dirigentinnen bei Berufsorchestern ist im Vergleich zum Anteil der Dirigats-Studentinnen gering – ein Indiz für die nach wie vor bestehenden Barrieren bzgl. der Professionalisierung von Frauen im Bereich des Dirigierens.
Dieser breite Überblick über Frauen in Positionen mit hoher Sichtbarkeit in deutschen Berufsorchestern soll als Informationsgrundlage für die Umsetzung systemischer Bemühungen herangezogen werden. Zum einen, um die historischen Ungerechtigkeiten zu korrigieren, die sich immer noch in Berufsorchestern manifestieren, zum anderen, um als Maßstab für die Messung ihrer Wirksamkeit zu dienen. Eine anschließende intersektionale Forschungsstudie ist in Arbeit, um die Inklusion in Berufsorchestern im Hinblick auf die vielfältigen Aspekte der Identität neben dem Geschlecht zu untersuchen. Der vollständige Bericht kann hier eingesehen werden.
Öffentliche Ringvorlesung zu „Musik und Arbeit“ startet am 04.11.2020
Dieses Wintersemester findet die öffentliche Ringvorlesung des Fachbereichs 2 an der Folkwang Universität der Künste zum ersten Mal als Online-Format statt. An zwölf Terminen sprechen renommierte Wissenschaftler*innen immer mittwochs ab 18 Uhr über das Thema „Musik und Arbeit“ in seinen verschiedensten Facetten – von der Musik der Working Class in England über den Beruf der Dirigentin bis zum Einfluss der Künstlichen Intelligenz auf die Arbeit von Musikschaffenden. Die interessierte Öffentlichkeit ist ab dem 4. November herzlich zur Online-Teilnahme und -Diskussion eingeladen. Die Zugangsdaten zur Plattform sind nach persönlicher Anmeldung bei Prof. (stv.) Dr. Dominik Höink, unter ed.in1733930948u-gna1733930948wklof1733930948@knie1733930948oh.ki1733930948nimod1733930948 erhältlich. Es besteht die Möglichkeit für Rückfragen. Der Eintritt ist frei.
Save the date: Konferenz „Und sie komponieren, dirigieren doch!“
Musica femina münchen e.V. präsentiert in Kooperation mit dem Archiv Frau und Musik Frankfurt (Internationaler Arbeitskreis), dem Orff-Zentrum München und der Hochschule für Musik und Theater München die 2. Konferenz „Und sie komponieren, dirigieren doch! Diversity in Music – Komponistinnen und Dirigentinnen im Musikleben heute“ vom 20.-22. März 2020 an der Hochschule für Musik und Theater im München. Nach wie vor sind Werke von Komponistinnen im klassischen Konzertbetrieb oder in der Oper Mangelware. Weniger als 10 % der aufgeführten Werke deutscher Opernhäuser und Orchester stammten 2014 aus der Feder einer Frau. Sogar bei Uraufführungen lag ihr Anteil unter 15 %, während im gleichen Zeitraum an deutschen Musikhochschulen 32 % der weiblichen Studierenden für Komposition und 41 % für Dirigieren eingeschrieben waren. Der Gender Pay Gap ist bei Komponistinnen mit 34 % und bei Dirigentinnen mit 44 % besonders gravierend. Welche beruflichen Möglichkeiten bieten sich den Absolventinnen, wenn noch immer unreflektierte Mechanismen eine geschlechtergerechte Berufsausübung unterbinden? Vor diesem Hintergrund laden die Veranstalterinnen zu ihrer Konferenz ein. Es werden Workshops (auch für Schülerinnen!) angeboten, aktuelle Forschungsergebnisse und Recherchemöglichkeiten vorgestellt und Strategien erarbeitet, mit dem Ziel, mehr Kompositionen von Frauen auf die Bühne zu bringen. Eine Podiumsdiskussion mit wichtigen Vertreter*innen aus den Bereichen Programmplanung, Verlag, Hochschule, Komposition, Berufsverband diskutieren Strategien zur Verbesserung dieser Situation. Konzerte bereichern die Konferenz auch musikalisch. Das interessante Programm & die Veranstaltungsorte können hier eingesehen werden, Interessierte können sich bis 29.02.2020 hier anmelden.
Interview mit Susanne Wosnitzka über Frauen in der Musikgeschichte
Auf L.I.S.A., dem Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, findet sich ein lesenswertes Interview mit der Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka über Frauen in der Musikgeschichte: http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/die_suche_nach_komponistin_ergibt_0_treffer?nav_id=5481.
Marin Alsops wird Chefdirigentin des São Paulo Symphony Orchestra (OSESP)
Am 8. März 2012 ist es soweit: die US-amerikanische Dirigentin Marin Alsop wird als Chefdirigentin des São Paulo Symphony Orchestras den Stab übernehmen und mit vier Antrittskonzerten in der eindrucksvollen Sala São Paulo den Beginn der Partnerschaft am Sitz des Orchesters fulminant gestalten. Mitzuerleben ist der vielversprechende Aufbruch von Marin Alsop in der Oase des dynamischen Schwungrades der Weltwirtschaft übrigens überall: Live am Samstag, den 10. März ab 18.30 Uhr (GMT) unter: http://www.osesp.art.br/portal/home.aspx. In der für sie typischen Art startet Marin Alsop in gleich mehrfacher Hinsicht innovativ die Zusammenarbeit mit ihrem neuen Orchester: Den Auftakt bildet mit Terra Brasilis eine Fantasie über Brasiliens Nationalhymne der jungen, aus Rio de Janeiro gebürtigen Komponistin Clarice Assad. Die Uraufführung ist die Anerkennung eines der wichtigsten Talente der brasilianischen Musikszene, in der sich klassische Orchesterdisziplin und lateinamerikanische Emotionalität fruchtbar ergänzen. Ein weiteres bevorstehendes Highlight dieser Zusammenarbeit ist die mit großer Spannung erwartete Europatournee des Orchesters unter seiner neuen Chefdirigentin im August 2012. So wird Marin Alsop mit dem São Paulo Symphony Orchestra am 18. August zu Gast beim Rheingau Musik Festival in Wiesbaden sein, anschließend in Amsterdam und London. Alsop stand seit 2007 dem Baltimore Symphony Orchestra vor und leitete somit als erste Frau ein großes US-amerikanisches Orchester.
Infos: http://www.marinalsop.com/
Die Chordirigentin Margarete Dessoff (1874-1944): Eine Spurensuche am 09.02.2012
„Die Chordirigentin Margarete Dessoff – Eine Spurensuche“ heißt eine Kooperationsveranstaltung der maecenia Frankfurter Stiftung für Frauen in Wissenschaft und Kunst und des Archiv Frau und Musik am Donnerstag, 9. Februar 2012 um 19 Uhr, in der Aula der hoffmanns höfe, Heinrich-Hoffmann-Str. 3, Frankfurt am Main. Margarete Dessoff (1874 -1944) war eine der ersten modernen (Chor)-Dirigentinnen, die als Frau in einer Männerdomäne nicht nur Aufsehen erregt hat, sondern sich mit ihren Chören dauerhaft auf den großen Konzertbühnen in Deutschland und später in den Vereinigten Staaten durchsetzen konnte. Der Vortrag gibt eine Einführung in Dessoffs Arbeitsleben, berichtet von der Recherche in New York und stellt ausgewählte Dokumente vor. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, das Archiv Frau und Musik zu besichtigen und deren Arbeit kennen zu lernen.
Weitere Infos: www.archiv-frau-musik.de sowie www.maecenia-frankfurt.de.