Verbände kritisieren Kürzungen des Berliner Kulturetats
Der Berliner Kulturbranche blühen staatliche Kürzungen in Höhe von rund 130 Millionen Euro. Das sind etwa 12% weniger Budget als noch im Vorjahr. Die freie Szene und die einzelnen Künstler*innen werden davon besonders betroffen sein: Neben der ohnehin hohen Inflation von 10 bis 12 Prozent und den auslaufenden Staatshilfen nach der Pandemie käme mit dem Sparzwang ein weiterer herber Schlag. Der Deutsche Tonkünstlerverband, der Dachverband für die Musikberufe, befürchtet deshalb drastische Folgen für die Berliner Stadtgesellschaft. „Neben den Verschlechterungen für kulturelle Teilhabe, der Verringerung Kultureller Vielfalt, der Existenzgefährdung freischaffend Kreativer, der Reduzierung der kulturellen Strahlkraft Berlins mit dem damit einhergehenden volkswirtschaftlichen Folgen, schadet der Berliner Senat mit dieser gegen die Kultur gerichteten Politik dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Darüber hinaus liefert der Senat eine bundesweite Blaupause für Kulturraubbau“, kritisiert der Präsident des DTKV Prof. Christian Höppner. Auch der Landesmusikrat Berlin fordert in seiner Generalversammlung die Rücknahme der Kürzungen sowie die Vorhaltung von Mitteln zur Festanstellung der Lehrkräfte an den Öffentlichen Berliner Musikschulen, wie es die aktuelle Rechtslage erfordere. Auch die Kulturpolitische Gesellschaft kritisiert die Sparpläne, da sie auch Beratungs- und Forschungsstrukturen mit bundesweiter Reichweite beträfen. Es sei
nicht nachvollziehbar, dass das Institut für Kulturelle Teilhabeforschung in seiner jetzigen Form abgewickelt werden soll. Berlins Kultursenator Chialo (CDU) sagt im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, man komme an den Einsparungen, die jetzt im Raum stehen, nicht vorbei.
Deutscher Musikrat begrüßt geplante Ausnahmeregelung der KSK zu Nebeneinkünften
Statt derzeit 450 Euro sollen in der Künstlersozialkasse Versicherte künftig monatlich 1300 Euro aus freiberuflicher nichtkünstlerischer Arbeit dazuverdienen können, ohne ihren Versicherungsschutz zu verlieren. Gemeinsam mit dem Deutscher Tonkünstlerverband und dem Verband deutscher Musikschulen begrüßt der Deutsche Musikrat diese von Arbeitsminister Hubertus Heil angekündigte Ausnahmeregelung, die auf die derzeit schwierige Erwerbssituation von freiberuflichen Kreativschaffenden reagiert und bis Ende 2022 gelten soll. Zudem soll der Abgabensatz zur KSK auch im Jahr 2022 stabil bei 4,2% gehalten werden, wofür – nach Ankündigung von Hubertus Heil – Bundesmittel von insgesamt etwa 85 Millionen Euro an die KSK fließen sollen. Die Vorschläge von Hubertus Heil sollen im Mai verabschiedet werden.
Offener Brief gegen gängige Abmahnungspraxis bez. Abdruck von Reviews: jetzt unterschreiben!
Kulturschaffende wenden sich in einem offenen Brief gegen eine gängige Abmahnungspraxis, die in letzter Zeit einige KünstlerInnen, Theater und Kulturvereine getroffen hat. Sie hatten Rezensionen über ihre eigenen Darbietungen bzw. Aktivitäten auf ihre Webseiten gestellt, und wurden in der Folge ohne Vorwarnung mit erheblichen Geldbeträgen (bis zu 20.000 €!) abgemahnt. Unterstützt mit Eurer Unterschrift den offenen Brief an die Zeitungsverleger und entsprechenden Rechtsinhaber gegen die Praxis der Abmahnung ohne Vorwarnung mit erheblichen Geldbeträgen, die momentan zunimmt! Gerade für MusikerInnen ist es von überlebenswichtiger Bedeutung, dass sie Pressekritiken über Ihre Arbeit veröffentlichen! Die Unterzeichner treten daher dafür ein, daß KünstlerInnen und Kulturvereine Artikel aus der Tagespresse sowie Hörfunk und TV – Beiträge, in denen über ihre Arbeit berichtet wird, vollständig oder in Auszügen auf ihren Webseiten genehmigungsfrei dokumentieren dürfen. Die Quelle ist hierbei anzugeben und möglichst zu verlinken. Die Gruppe lädt ein zum Dialog auf Facebook und auf ihrer Webseite. Außerdem ruft sie Verlage etc. auf, diese Toleranzregelung zu unterstützen, indem sie die Unterzeichner unter ed.no1733764157snahc1733764157@znar1733764157elot1733764157 benachrichtigen; dies wird dann auf Wunsch veröffentlicht. Hier geht es zum Offenen Brief: http://www.chanson.de/unterschreiben.php
Infos & Kontakt: Deutscher Tonkünstlerverband, DTKV Landesverband Hamburg.e.V., Friederike Haufe, 1.Vorsitzende, Ländersprecherin des Bundes DTKV, Fon&Fax 040-82 75 74, ed.gr1733764157ubmah1733764157-vktd1733764157@ofni1733764157, http://www.dtkv-hamburg.de