Ergebnisse des Dialogformats zur Popkultur im ländlichen Raum veröffentlicht

Wie könnte Popförderung im ländlichen Raum aussehen, wenn sie ehrenamtliche Strukturen ins Zentrum stellt? Wenn zivilgesellschaftliche Akteur*innen nicht nur gehört, sondern aktiv in kulturpolitische Prozesse eingebunden wären? Wenn die Förderpraxis tatsächlich vereinfacht und Regularien an reale Bedarfe angepasst würden? Wenn tragfähige lokale Netzwerke langfristig gefördert würden – über Projektlaufzeiten hinaus? Die Wirkung wäre unmittelbar: Die Motivation vor Ort würde steigen – eine zentrale Voraussetzung für kulturelle Teilhabe, lebendige Kommunen und demokratisches Miteinander. Denn gerade im ländlichen Raum hängt kulturelles Leben maßgeblich vom Engagement und den Perspektiven Einzelner ab. Mit dem Projekt dialogFORM hat die Initiative Musik erste Schritte in diese Richtung unternommen: In strukturschwachen Regionen Nord- und Ostdeutschlands wurde ein partizipativer Prozess angestoßen, der lokale Stimmen ernst nimmt. In drei Veranstaltungen über sechs Monate diskutierten Festivalveranstalter*innen aus dem Bereich Popularmusik und Jazz in der Lausitz (Brandenburg/Sachsen), Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ihre Bedarfe, Potenziale und Herausforderungen. Gemeinsam erarbeiteten sie acht konkrete Empfehlungen mit praxisnahen Lösungsansätzen. Die Ergebnisse sind jetzt gebündelt und veröffentlicht – und laden dazu ein, die Zukunft der Popkultur im ländlichen Raum mitzugestalten. Die Beispiele zeigen: Wirkung ist nicht nur am Ende messbar, sondern bereits im Prozess sichtbar. dialogFORM soll auch künftig als Dialogplattform für regionale Kulturkonferenzen dienen. Das Format versteht sich dabei als Grundlage für den Dialog zwischen Kultur, Verwaltung, Wirtschaft und Politik – mit dem Ziel, Kulturentwicklung stärker mit Regionalentwicklung zu verzahnen.

23.06.2025

Offener Brief von CAE: Kultur ist unverzichtbar für Widerstandsfähigkeit & Sicherheit der EU

Das Netzwerk CULTURE ACTION EUROPE hat sich in einem Offenen Brief an die Europäische Kommission dafür ausgesprochen, die Kultur in die EU-Politik in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit, Abwehrbereitschaft und Demokratie einzubeziehen, da sie für die Widerstandsfähigkeit der EU unverzichtbar sei. Erstens stärke die kulturelle Teilhabe die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt, zweitens sei die Förderung europäischer kultureller Inhalte ein strategischer Schutz gegen Desinformation, hybride Bedrohungen und psychologische Kriegsführung durch autoritäre Regime. Drittens spiele die Kultur eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung auf Notfälle, indem sie Gemeinschaften mobilisiere, eine Infrastruktur für den sozialen Zusammenhalt bereitstelle und die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden fördere. Culture Action Europe fordert die EU u.a. den kommenden mehrjährigen Finanzrahmen (2028-2034) dafür zu nutzen, 30 Milliarden Euro in die Schaffung europäischer kultureller Inhalte und die Stärkung des demokratischen kulturellen Ökosystems in Europa zu investieren.

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13.03.2025

Frankfurter Interkulturelle Woche fördert ausrichtende*n Verein/Initiative für 2025

Die wechselnden Ausrichter*innen der Frankfurter Interkulturellen Woche (IKW) finden jedes Jahr neue Wege, die Vielfalt der Stadt zu zeigen. Bis Montag, den 3. März, können sich Frankfurter Vereine und Initiativen für die Organisation und Ausrichtung der Interkulturellen Woche vom 18. bis 30. September 2025 bewerben. Dabei spielen Größe und Bereich des Vereins keine Rolle. Wichtig sind hingegen bereits gesammelte Erfahrungen in der Organisation und Koordination von Veranstaltungen. Schließlich soll ein Programm entwickelt werden, an dem sich weitere Gruppen mit eigenen Angeboten und Veranstaltungen beteiligen können. Dabei kann der Themenschwerpunkt des Veranstaltungskonzepts frei gewählt werden. Für die Umsetzung des eigenständig aufgesetzten Programms erhalten die Veranstalter*innen über das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) eine Förderung in Höhe von 10 000 Euro. In den vergangenen Jahren ist es „Über den Tellerrand Frankfurt e.V.“ (2023) und „Westkunst Frankfurt Nied e. V.“ (2024) als Ausrichter der Frankfurter IKW bereits gelungen, die unterschiedlichsten Organisationen und Projekte aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft zu vereinen und einen kulturübergreifenden Austausch zu ermöglichen. Angeschlossen an die bundesweite Interkulturelle Woche schafft die Frankfurter Veranstaltung jedes Jahr aufs Neue einen Raum für Begegnung, Diversität und Demokratie. Durch das Aufeinandertreffen von Menschen, die sonst nicht zusammengefunden hätten, wird eine offene, tolerante Gesellschaft gefördert und ein Zeichen gegen aktuell erstarkende rechtspopulistische Strömungen gesetzt.
10.02.2025

Demokratie-Kampagne „Wir machen’s wirklich!“ vermittelt Kulturangebote

Ihr seid selbst Künstler*innen und wollt bei Kundgebungen und Demokratiefesten im Rahmen der Kampagne „Wir machen‘s wirklich! Ein solidarisches Brandenburg für alle“ dabei sein? Oder ihr seid auf der Suche nach Kulturangeboten für eure Veranstaltungen? Egal ob Livemusik, Theater, Lesung, Workshops oder andere Angebote. Kultur im Programm von Demokratiefesten, Kundgebungen und anderen öffentlichen Veranstaltungen stellt nicht selten eine große Hürde bei der Vorbereitung dar. Wer hier nicht weiterkommt und kurzfristig Kulturangebote suchen oder selbst anbieten möchte, kann sich in die Datenbank der Kampagne #machdeinkreuz der Kompliz* in Sachsen eintragen, die lokale Kulturfeste-Organisator*innen aus Brandenburg, Thüringen und Sachsen mit Künstler*innen in Kontakt bringt. 

05.08.2024

Neue Programme der Kulturstiftung des Bundes

Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes unter Vorsitz von Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat drei neue Programme bewilligt, die auf ganz unterschiedliche Weise die Herausforderungen adressieren, mit denen sich Kultureinrichtungen in den kommenden Jahren auseinandersetzen müssen. Kunst- und Kulturvereine, soziokulturelle Zentren, Theater oder Bibliotheken sind in Zeiten zunehmender Polarisierung wichtige Begegnungsorte innerhalb einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft. Um diese Angebote in ihrer Vielfalt langfristig zu unterstützen und zu stärken, stellt die Kulturstiftung des Bundes von 2024 bis 2031 bis zu 7,5 Millionen Euro für das Modellprogramm „Lokal – Programm für Kultur und Engagement“ zur Verfügung. Es ermöglicht engagierten Kulturakteur*innen in Städten und Gemeinden unter 100.000 Einwohner*innen, sich neue Partner zu suchen, wie etwa Sportvereine, Schulen und Kitas, die freiwillige Feuerwehr oder ortsansässige Firmen. Mit ihnen sollen sie in künstlerischen Projekten dauerhaft zusammenarbeiten.
Mit dem Programm „Kunst und KI“ (AT) fördert die Kulturstiftung des Bundes die Entwicklung und Umsetzung von mindestens zehn Exzellenzprojekten. Der antragsoffene Fonds richtet sich an gegenwartsorientierte Kulturinstitutionen und frei produzierende Künstlergruppen aller Sparten (nicht an Einzelkünstler*innen). Neben dem Fonds umfasst das Programm Werkstätten, Akademien und Präsentationen, in denen sie ihr Wissen mit Interessierten innerhalb und außerhalb des Programms teilen. Für das Programm stehen in den Jahren 2024 bis voraussichtlich 2028 bis zu 3,68 Mio. Euro zur Verfügung.
Anträge für alle Programme sind möglich, sobald die Fördergrundsätze mit den Antragsvoraussetzungen im Herbst 2024 veröffentlicht wurden.

29.07.2024

Open Calls zum 12. Kulturpolitischen Bundeskongress „Post-Polarisierung?“

Die Kulturpolitische Gesellschaft veranstaltet vom 13.-14.06.2024 den 12. Kulturpolitischen Bundeskongress „Post-Polarisierung? Kulturpolitische Narrative gestalten“. Er möchte Räume öffnen für die Auseinandersetzung über den Beitrag von Kultur, Kulturpolitik sowie kultureller und politischer Bildung zum Umgang mit Polarisierung und über aktuelle sowie neu zu gestaltende Narrative und Zukunftsentwürfe. Ziel ist es, Diskurs- und Lernräume zu schaffen zu handlungsorientierten Strategien, Praktiken des Miteinanders und ihrer Umsetzung – mit Akteuren aus wissenschaftlicher und künstlerischer Forschung, Kunst und Kultur, Kulturpolitik, Kulturverwaltung und kultureller sowie politscher Bildung. Podiumsdiskussionen und beteiligungsorientierte Formate bieten Impulse, Dialoggelegenheit und Vernetzungsplattformen. Im Vorfeld sind jetzt zur Beteiligung zwei Calls for Participation ausgeschrieben: #1 – Strategien zur Überwindung von Polarisierung: Welchen Beitrag können Kulturpolitik, Kulturschaffende, Kultureinrichtungen und kulturelle / politische Bildung zur Überwindung von Polarisierung leisten? #2 – Umgang mit Narrativen und Umsetzen neuer Leitbilder sucht für die Vorbereitung und Umsetzung eines Forums Ideen zur Auseinandersetzung mit dem aktuellen Status quo und zum Weiterdenken. Einreichfrist: 05.03.2024

27.02.2024