Bundeshaushalt 2026: Fonds Soziokultur bekommt weniger Mittel
Die neue Bundesregierung hat Anfang September 2025 den Haushalt des laufenden Jahres entschieden – mit einer erfreulichen Überraschung für die Bundeskulturfonds: Auf Beschluss der Parlamentarier*innen dürfen sie mit mehr als den geplanten Etats für dieses Jahr rechnen. Neben den erwarteten 3,9 Mio. Euro stehen dem Fonds Soziokultur zusätzlich 813.000 Euro zur Verfügung, sodass der Gesamtetat 2025 nun 4.713.000 Euro beträgt. Die zusätzlichen Mittel sollen in die nächste Ausschreibung der Allgemeinen Projektförderung fließen und gelangen damit direkt an die Basis kultureller Teilhabe. Diesem starken Signal steht jedoch der aktuelle Haushaltsentwurf 2026 der Bundesregierung gegenüber: Er entzieht dem Fonds Soziokultur mit 1 Mio. Euro mehr als ein Viertel seiner regulären Bundesförderung (die Erhöhung in 2025 ist hier noch nicht eingerechnet). Diese Kürzung sei um so unverständlicher, weil der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien noch im Juli in einer Pressemitteilung mit der „Stabilisierung der Bundeskulturfonds“ die Umsetzung der entsprechenden Koalitionsvereinbarung verlautbart hatte. Der Fonds Soziokultur, seine sieben Mitglieder und die Arbeitsgemeinschaft der Bundeskulturfonds haben den BKM deshalb um Gleichbehandlung und Korrektur gebeten und Gespräche mit Abgeordneten aufgenommen, die im November 2025 abschließend über den Bundeshaushalt 2026 entscheiden werden.
Durch seine Bundesförderung leistet der spartenübergreifende Fonds Soziokultur seit mehr als drei Jahrzehnten einen substanziellen Beitrag zu kultureller Teilhabe, Nachwuchsförderung und gesellschaftlichem Zusammenhalt. 2025 konnte der Fonds Soziokultur rund 170 Maßnahmen ermöglichen, das entspricht 13 Prozent aus 1.300 Anträgen mit einem Finanzierungsbedarf von 24 Mio. Euro. Die geplanten Kürzungen würden diese Förderquote auf ein dramatisches Niveau senken und damit die Breitenwirkung von Kultur in der Gesellschaft erheblich gefährden.
Deutscher Musikrat wählt „Musik und Demokratie“ als Jahresthema 2025
2025 ist Wahljahr – ein Jahr, in dem gesellschaftliche Kräfte neu ausgelotet, grundsätzliche Werte neu hinterfragt oder gestärkt werden. Ein Jahr, in dem die Stimme jeder und jedes einzelnen mehr denn je zählt. Wie passend, dass die Landesmusikräte 2025 die Stimme zum „Instrument des Jahres“ auserkoren haben. Zugleich steht auch im Deutschen Musikrat (DMR) mit der alle vier Jahre stattfindenden Wahl des Präsidiums im Herbst 2025 eine Neuausrichtung bevor. Diese besondere Zeit mit ihren Dynamiken und Diskussionen nimmt der Deutsche Musikrat zum Anlass für eine Erkundungsreise: Gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden spürt er der Vernetzung und Verankerung von gesellschaftlich-demokratischen Prozessen im vielfältigen Musikleben nach und hebt diese in den Fokus von Austauschrunden, Veranstaltungen und Veröffentlichungen wie z.B. kostenfreien, allen zugänglichen Online-Formaten. Zudem wird auch die Fachtagung des DMR am 24. Oktober 2025 – als öffentlicher Teil der Mitgliederversammlung – dem Themenschwerpunkt „Musik und Demokratie“ gewidmet sein.

