17. Darmstädter Jazzforum im Stream

Das diesjährige Darmstädter Jazzforum ist kürzlich mit großem Erfolg vor einem lebhaft mitdiskutierendem Live- sowie einem großen Online-Publikum zu Ende gegangen. Die Referate und Panels erkundeten dabei das Thema der Tagung, „Wie offen ist der Jazz?“, aus sehr unterschiedlichen Perspektiven. Die Konferenz ist auf Youtube weiterhin verfügbar.

Am Donnerstag ging es um die Frage, wie kulturelle Identität geformt und deren Wahrnehmung beeinflusst wird. Am Freitag wurden Apekte der Themengebiete kulturelle Aneignung und nationales Selbstverständnis beleuchtet. Der Samstag begann mit zwei konkreten Beispielen; später ging es dann um Handlungsperspektiven, wie um die Verankerung rassismuskritischer Perspektiven in der Musikpädagogik, und um ein Konzept eines fundamental-alternativen, queerfeministischen, intersektionalalen, antirassistischen und interdisziplinären Festivals.

Am Freitagabend erhielt die Saxophonistin Luise Volkmann den Kathrin-Preis und spielte danach mit der neuesten Ausgabe ihres LEONEsauvage Ensembles.

Die Ergebnisse des Jazzforums werden als Buch dokumentiert, das für den Frühsommer 2022 geplant ist. Das nächste, dann 18. Darmstädter Jazzforum wird im Herbst 2023 stattfinden.

14.10.2021

17. Darmstädter Jazzforum: „Roots | Heimat: Wie offen ist der Jazz?“

Das 17. Darmstädter Jazzforum Ende September-Anfang Oktober wird sich mit Fragen nach Identität und Repräsentation im Jazz befassen, sie wird fragen, wie sich damit umgehen lässt, dass der Jazz sowohl eine afro-amerikanische Musik ist als auch diverse hierzulande aktuelle gesellschaftliche Diskurse repräsentiert.

Expert*innen adressiere in Vorträgen und Paneldiskussionen verschiedene Themen, die inzwischen auch in der Musikszene diskutiert werden.

09.06.2021

Call For Papers: 15. Darmstädter Jazzforum

Jazz @ 100 | Keine Heldengeschichte heißt das Motto des 15. Darmstädter Jazzforums, das im nächsten Jahr vom 28.-30.09.2017 veranstaltet wird. Im fragwürdigen hundertsten Geburtsjahr des Jazz (die Aufnahmen der Original Dixieland Jass Band aus dem Jahr 1917 werden gern als erste Jazzaufnahmen genannt) wirft das vom Jazzinstitut Darmstadt ausgerichtete Forum einen Blick auf die „Tücken einer Jazzgeschichtsschreibung, in der Legenden oft den Blick auf das verstellen, worauf es in dieser Musik noch viel mehr ankommt: auf die Multiperspektivität einer Musik, die nicht nur von den großen Meistern, auf jeden Fall aber von vielen Individualisten geprägt wird“. Es will die Jazzgeschichte nicht neu schreiben, sondern auf die vielen Kreativen schauen, die es jenseits der großen Zentren gab, und die sich in der Geschichtsschreibung nicht wiederfinden. Die Veranstalter erhoffen sich eine lebendige Diskussion darüber, wie unser Verständnis von dieser Musik, ihrer Geschichte und ihrer Ästhetik geprägt wurde, und ReferentInnen, die ihre speziellen Themen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachten werden. Dazu werden Vorschläge für Referate gesucht, die sich drei Themenschwerpunkten zuordnen lassen:

Orte: Jazzgeschichte handelt meist von den Metropolen, von New Orleans, Chicago oder New York, von Paris, London oder Berlin. Eine alternative Lesart würde z.B. andere Orte identifizieren (etwa Charleston, St. Louis, Los Angeles oder Lyon, Leeds, Wuppertal) und diese an Ereignissen, an Bewegungen, an Gruppenaktivitäten festmachen. Referate in diesem Block könnten von Szenen und Szenezusammenhängen handeln, von der Fokussierung auf einen „Ort“ oder von der bewussten Befreiung geografischer Verortung…

Personen: Jazzgeschichte handelt von erfolgreichen oder tragischen HeldInnen. Eine alternative Lesart würde andere Personen in den Fokus rücken, würde von temporären Netzwerken sprechen, die Entwicklungen ermöglichen und die über die rein musikalischen Beziehungen hinausgehen. Referate dieses Themenblocks könnten außerdem Begriffe wie „Erfolg“ hinterfragen, die Prozesshaftigkeit der Improvisation untersuchen oder die Eingebundenheit von KünstlerInnen in den kulturellen Diskurs ihrer direkten Umgebung (Gemeinde, Stadt, Szene, Politik). Neben wissenschaftlich-analytischen Annäherungen an das Thema sind die Veranstalter auch an persönlichen Berichten aus der Praxis des Musikmachens interessiert.

Stile: Referate dieses Themenblocks befassen sich mit den Oberthemen „Genre“ und „Stil“, daneben aber auch damit, wie solche Begriffe in Vergangenheit und Gegenwart festgeklopft wurden und werden, durch die Presse, die Musikindustrie, die Jazzfans, aber auch durch all diejenigen, die vorgeben keinen Jazz zu mögen. (Branford Marsalis: „Die Leute denken, wenn niemand singt, ist es Jazz.“) Sie mögen die Illusion klar voneinander abgrenzbarer Genres in Frage stellen, nach der generellen Notwendigkeit von Stilkategorien fragen und über eine Zukunft spekulieren, in der „to file under…“ keinen Sinn mehr macht.

Vortragslänge: Zwischen 25 und 35 Minuten (einschließlich aller Musikbeispiele), Sprache: vorzugsweise in Englisch.

Vorschläge für Referate: Bitte schicken Sie ihre Vorschläge für Referate bis spätestens 31.01.2017 an Wolfram Knauer (ed.tu1722045338titsn1722045338izzaj1722045338@reua1722045338nk1722045338). Das Abstract Ihres Vorschlags sollte nicht länger als 300 Worte sei. Bitte fügen Sie einen knappen Lebenslauf bei.

Unterkunft / Koferenzgebühren: Das Darmstädter Jazzforum nimmt keine Konferenzgebühr. Für die Zeit der Tagung werden die ReferentInnen in einem Darmstädter Hotel untergebracht. Sie zahlen außerdem ein kleines Vortragshonorar, durch das auch der Abdruck des fertigen Referats in der Buchreihe „Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung“ abgegolten wird.

20.12.2016