Digital Safari zu Jazzclubs in herausfordernden (Kriegs-)Zeiten 19.02.2024
Die nächste Folge der „Digital Safaris“ findet am 29. Februar um 14 Uhr MEZ online statt. Die kommende, von Live DMA & Pulse organisierte Ausgabe wird sich um das Thema drehen, wie Jazzclubs in herausfordernden Zeiten ihre Aktivitäten aufrechterhalten. Während die Auswirkungen der aktuellen russischen Invasion in der Ukraine thematisiert werden, wird sich die Diskussion auch auf die Herausforderungen durch die COVID-Krise konzentrieren, mit denen die internationale Musikindustrie konfrontiert ist, sowie auf andere gemeinsame sozioökonomische Herausforderungen. Zu den Schlüsselbereichen der Erforschung gehören Veranstaltungsförderung, Publikumseinbindung und logistische Überlegungen, mit besonderem Schwerpunkt auf den Praktiken des 32 Jazz Club in Kiew, des Ukrainischen Instituts und von KNUTPUNKT, einem Netzwerkwerk von Jazzveranstalter*innen in Schweden. Weitere Themen sind ein prägnanter Blick auf die lokale ukrainische Jazzszene, authentische Bräuche und ein kurzer Einblick in eines der typisch ukrainischen Jazzkonzerte.
Dritte Spendenaktion der Initiative Musik abgeschlossen
Bis zum 9. März 2021 hat die Initiative Musik Spenden für ihr Hilfsprogramm für Musiker*innen gesammelt. Dabei sind von über 3.200 Privatpersonen und Unternehmen unglaubliche 866.000 Euro zusammengekommen. Die Spendenaktion ist damit beendet.
Für die dritte Runde des Hilfsprogramms stehen 433.000 Euro zur Verfügung, die in Kürze an insgesamt 242 Solokünstler*innen, Bands, Tourmusiker*innen, Booker*innen und soloselbstständige Einzelpersonen aus der Livemusikbranche ausgezahlt werden. Es waren über 1.500 Anträge eingegangen. Die Auswahl erfolgte durch ein Gremium aus vier Mitgliedern der Jury für Künstler*innenförderung der Initiative Musik sowie weiteren Expert*innen der Musikwirtschaft. Die Zu- und Absagen werden in den nächsten Tagen verschickt.
Neues Doku- und Konzertformat „Stay Live“ @ ZDFKultur
Mit der Konzert- und Dokureihe „Stay Live“ – eine Zusammenarbeit von ZDFkultur mit der Initiative Musik – wird ein Zeichen für die Livemusikkultur gesetzt. In drei Musikclubs treffen in insgesamt zwölf Episoden spannende Musiker*innen auf prominente Künstler*innen. Das Konzept: Endlich können Nachwuchskünstler*innen auf die Bühne legendärer Clubs, live, ohne Publikum. Bei ihren Gigs treffen sie auf prominente Pat*innen, es ergeben sich persönliche Gespräche auf Augenhöhe und manchmal sogar eine spontane gemeinsame Performance. „Stay Live“ bietet einen Mix aus exklusiven Gigs der aufstrebenden Bands und persönlichen Gesprächen auf Augenhöhe – über Musik, die Szene und das Leben als Künstler*in in Zeiten der Coronapandemie und darüber hinaus. Mit dabei waren bereits Finna & Peaches (Foto), Ilgen Nur & Joy Denalane und Sofia Portanet & Inga Humpe. Am 01.04. geht es mit Blond & LaFee, MIA u.a. weiter, am 15.04. folgen Deine Cousine, Madeline Juno u.a.
„Stay Live“ wird in der ZDF Mediathek als Teil von #BEATCovid veröffentlicht. Die Initiative Musik koordiniert und finanziert die Newcomer*innen-Konzerte im SO36 Berlin, UT Connewitz Leipzig und Uebel & Gefährlich Hamburg. Die Mitwirkung der Initiative Musik wird durch Projektmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ermöglicht.
Singen bei gleicher Lautstärke ist nicht infektiöser als Sprechen
Berichte über SARS-CoV-2-Ausbrüche in Chören haben zu einem weitgehenden Verbot von Konzerten beigetragen. Die Gefahr für Sänger*innen und Publikum (zumindest in den ersten Reihen) wird als hoch eingestuft. Unklar war allerdings, ob von Sänger*innen ein höheres Risiko ausgeht als von Schauspieler*innen. Das hat im August ein Team um Jonathan Reid von der Universität Bristol mit 25 professionellen Sänger*innen aus verschiedenen Musikrichtungen untersucht. Die PERFORM-Studie (ParticulatE Respiratory Matter to InForm Guidance for the Safe Distancing of PerfOrmeRs in a COVID-19 PandeMic) wurde in einem Operationssaal durchgeführt, in dem normalerweise streng aseptische orthopädische Eingriffe stattfinden. Der Saal verfügte über eine „laminar flow“-Belüftung, die die Luft frei von Keimen und anderen Partikeln hält. Die Experimente fanden deshalb vor einem „zero Aerosol“-Hintergund statt. Die Künstler*innen wurden gebeten, Töne und Melodien in einen Trichter zu singen. Dabei sollten sie die Lautstärke zwischen 50-60 dB, 70-80 dB und 90-100 dB variieren. Die aufgefangene Atemluft wurde mit einem „Aerodynamic Particle Sizer“ analysiert. Das Ergebnis: die Zahl der Partikel stieg mit der Lautstärke an. Dabei spielte es keine Rolle, aus welchem Fach die Sänger*innen waren. Opernsänger*innen produzierten nicht mehr Tröpfchen und Aerosole als Popmusiker*innen, sofern sie in der gleichen Lautstärke sangen. Auch das Geschlecht und der Body-Mass-Index oder die Lungenfunktion („Peak Flow“) beeinflussten die Messergebnisse nicht. Unterschiede zwischen den einzelnen Proband*innen gab es außerdem beim Atmen.
Frankfurter Brotfabrik jetzt unterstützen!
Zwar werden die Veranstaltungsverbote jetzt zunehmend gelockert, doch auch für die Brotfabrik in Frankfurt ist eine Öffnung noch keine Option – zu gering sind die Einnahmen, wenn bei den bestehenden Abstandsgeboten nur 20-30 Leute in den Saal dürfen. Außerdem bleiben größere Konzerte und Clubnächte – mit denen die Brotfabrik die geringen Einnahmen der kleineren Konzerte ausgleichen könnte – mindestens bis Ende August untersagt. Deshalb hat das Veranstaltungsteam neben dem Stellen von Anträgen auf Förderung auch eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, über die ihr sie unterstützen könnt. Denn die Situation der Brotfabrik ist weiterhin heikel, die Zukunft ungewiss und das Überstehen der Schließung ein finanzieller Kraftakt. Ihr könnt eure Spende natürlich auch weiterhin direkt auf ihr Konto überweisen:
Triodos Bank | IBAN DE90 5003 1000 1074 4470 03 | Kontoinhaber: Kulturprojekt 21 e.V. | Bitte im Betreff „Spende“ angeben und, falls ihr eine Spendenbescheinigung haben wollt, eure Adresse (das ist erst ab 200 Euro relevant, ansonsten gilt der Kontoauszug als Nachweis)
European Jazz Network veranstaltet Webinare zur Coronakrise
Das European Jazz Network (EJN) veranstaltet ab heute kostenlose Webinare zu verschiedenen Themen rund um Covid-19. Die Webinare werden auf den EJN Social Media-Kanälen jeden Montag und Donnerstag um 17 Uhr live gestreamt und sind auch später noch abrufbar. Interessierte müssen sich dafür nicht registrieren. Jedes Webinar behandelt einen bestimmten Aspekt der Krise: nationale Unterstützungsmaßnahmen (18.05.), Kreativität in der Isolation & Streaming von Events (21.05.), die Zukunft von Festivals (25.05.) u.v.m. Es werden neue Ideen und „best practices“ vorgestellt und diskutiert.