Broschüre „(K)ein Kunststück“ zu Rassismus & Antisemitismus

Gesellschaftlich marginalisierte Gruppen sind auch in Kulturbetrieben unterrepräsentiert. Das zeigt sich sowohl beim Blick ins Publikum als auch bei der eigenen Belegschaft und Programmausgestaltung. Viele Kulturbetriebe möchten diesen Zustand jedoch aktiv verändern, Diversität fördern und den Ansatz des Powersharing vorantreiben. Der erste Schritt ist hierbei die Entwicklung einer diskriminierungskritischen Haltung, um im Anschluss Arbeitsprozesse und Strategien zu überprüfen bzw. weiterzuentwickeln. Für alle Kulturbetriebe und Kulturarbeitenden, die Diversität fördern und Diskriminierung abbauen möchten, hat die Bildungsstätte Anne Frank in ihrer digitalen Broschüre „(K)ein Kunststück – Rassismus- und antisemitismuskritisch Handeln im Kulturbetrieb“ Reflexionen und Erkenntnisse sowie praktische Handlungsempfehlungen für diesen Weg zusammengetragen. Sie entstand im Rahmen des Programms „(K)ein Kunststück – Diversität im Kulturbetrieb fördern“, bei dem die Bildungsstätte Anne Frank ausgewählte Kulturinstitutionen über 1,5 Jahre hinweg bei ihrem diversitätsbewussten Veränderungsprozess begleitet hat. Die Broschüre ist kostenlos online erhältlich, die Herausgeber*innen freuen sich aber über eine Spende.

10.02.2025

60 Jahre Jazzfest Berlin: Broschüre steht kostenfrei zum Download bereit

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Jazzfest Berlin wirft ein Jubiläumsmagazin einen vielschichtigen Blick auf die Geschichte des Festivals. Im Mittelpunkt stehen die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler*innen und Studierenden des Jazzfest Research Lab, die das Festivalarchiv untersucht haben. Darüber hinaus erzählen Zeitzeug*innen Anekdoten und beleuchten Besonderheiten aus der gesamten Festivalgeschichte. Die Jazzmusikerin, Improvisatorin, Pädagogin und Musikwissenschaftlerin Dr. Ursel Schlicht ist mit dem Beitrag „Boo to You Too – Eine Collage zu Gender und Teilhabe beim Jazzfest Berlin 1964–2024” vertreten. Darin zeichnet sie nach, wie das Jazzfest Berlin sich immer wieder als weltoffenes und gesellschaftsveränderndes neues Forum präsentiert habe; bis zum überzeugenden aktuellen Konzept, echte Diversität umzusetzen, sei es aber ein langer Weg gewesen. In ihrem Artikel lässt sie Künstlerinnen wie Jane Ira Bloom, Joanne Brackeen, Camila Nebbia und Val Wilmer zu Wort kommen, die beim Jazzfest aufgetreten sind, und beschreibt, wie Frauen lange (oder bis heute) nicht als Innovatorinnen und als Ikonen des engeren Jazzkanons akzeptiert wurden. Auch sei lange keine einzige Schwarze Amerikanerin beim Festival aufgetreten. Erst 2000 sei Bewegung in die Szene gekommen, als neue Netzwerke unter Musikerinnen* und insgesamt ein neues Selbstbewusstsein entstanden seien. Nach 54 Jahren übernahm Nadin Deventer (Foto: Roland Owsnitzki) 2018 als erste weibliche künstlerische Leiterin das Zepter, nahm Strukturen unter die Lupe, änderte Formate und zeigte eine neue Konsequenz in der Präsentation von Musikerinnen und der Teilhabe. So trat das Jazzfest als erstes Jazzfestival der Initiative Keychange bei, sorgte für ein diverses Line Up, das auch neue Stimmen wie die Avant-Feministin Moor Mother, Nicole Mitchell oder Nancy Mounir auf die Bühne brachte. „Der heutige hohe Anspruch von Nadin Deventer, facettenreiche Vielfalt darzustellen und Jazz eine neue musikalische und politische Dynamik zu geben, die alle Generationen und kulturellen Gruppen erreicht, fußt auf Jahrzehnten individueller und kollektiver Anstrengungen. Trotz der Realität, dass Ausgrenzung von Minderheiten und systemischer Rassismus wieder brandaktuelle Themen sind: Der Mikrokosmos dieses Jazzfestivals sendet wirkungsvolle Impulse in die Gesellschaft aus und dient so als wertvolles Vorbild“, lautet Schlichts Fazit. In der Broschüre findet ihr auch ein Interview mit der Kuratorin Deventer, die den großen Druck beschreibt, dem sie zu Beginn ausgesetzt war: „Je länger ich in diesem Geschäft bin, desto mehr wird mir klar, dass es nicht nur um Qualifikation oder Genderfragen geht – es geht auch darum, dass ich zu einer neuen Generation gehöre und die ältere an Einfluss verliert. Das Patriarchat in Deutschland versuchte, seine Einflusssphäre gegen alles von außen zu verteidigen. Ehrlich gesagt wünsche ich niemandem, da durch zu müssen“.

Hier könnt ihr die Broschüre downloaden.

14.01.2025

Kultur & Management Seminarprogramm des Kulturbüro Rheinland-Pfalz

Das Seminarprogramm des zweiten Halbjahres der Kultur & Management-Seminare steht. Das Programm, das vom Kulturbüro Rheinland-Pfalz aufgelegt wird, richtet sich an MitarbeiterInnen, die in der Kulturvermittlung oder im Organisations-, Verwaltungs- und Managementbereich von Kultureinrichtungen tätig sind bzw. in das Berufsfeld Kultur einsteigen wollen. Genauso interessant ist es aber auch für KünstlerInnen. Interessierte könen sich in den ein- bis zweitägigen Seminaren von Social Media Marketing, über Sponsoring, Strategien der Öffentlichkeitsarbeit über Grafik, Akquise, Projektmanagement bis zu Vertragsgestaltung und europäische Kulturförderung usw. in wichtige Themen einarbeiten.

17.05.2016

2. Jazz-Guide Hamburg erschienen

Hamburg und das Musikgenre Jazz haben sich immer schon etwas schwer getan. Und doch ist die Hansestadt als zweitgrößte Stadt der Republik durchaus zu einer Jazz-Metropole gewachsen. Auf den unterschiedlichsten Bühnen und mit den diversen Reihen in der improvisatorischen Arbeit gibt es die ganze Bandbreite des Jazz zu erleben. Aber: man muss es kennen. Denn Hamburg ist nicht die Stadt der eindeutigen Jazzclubs, sondern zeigt eine breite Streuung an Jazzreihen und –initiativen auf. Doch wie findet man all das in der Unmenge von Kulturangeboten dieser Stadt? Dazu ist nun zum bereits zweiten Mal der JAZZ-GUIDE HAMBURG herausgekommen, sowohl als gedruckter Faltplan als auch als Online-Guide: www.jazz-guide-hamburg.de. Es ist ein thematischer Stadt-Faltplan, der in den Clubs, Hotels, der Touristeninformation ausliegt und dem/der Interessierten den Weg zum Jazz ebnet. Der Guide zeigt wer und wo was swingt! Und um ganz „up to date“ zu sein, gibt es das Online-Pendant dazu, in dem der Jazzfan seine täglichen
Konzerttermine samt Weg, Ticket, Besetzung oder Hörbeispiel findet. Dort kann er auch gleich regelmäßig sein Programm als Newsletter bestellen, es auf dem Smartphone mitnehmen oder auf facebook seinen Freunden mitteilen.
Der Print-Faltplan ist für 2,50€ zu bestellen bei: http://www.jazz-guide-hamburg.de/guide-bestellen/.

24.04.2016