Gender Pay Gap sinkt – aber nicht im Kulturbereich

ver.di hat das Büro für Kulturwirtschaftsforschung (KWF) in Köln damit beauftragt, die Zahlen der KSK auszuwerten, um den Gender Pay Gap von selbstständigen Kulturschaffenden konkret zu beziffern. Die Zahlen sind erschreckend: Am geringsten sind die freiberuflichen Einkommen in der Berufsgruppe Musik je versicherte*r Künstler*in  – und der Gender Pay Gap ist in der Branche am meisten angestiegen. In der Musik verdienen Frauen durchschnittlich 13.583 Euro durch freiberufliche Tätigkeiten, ihre männlichen Kollegen 4.737 Euro mehr pro Jahr. Der Gender Pay Gap ist damit seit 2022 um 3% auf 26 Prozent gestiegen! Besonders groß ist die Lücke bei: Librettist*innen und Textdichter*innen (53 %), Komponist*innen (46 %) und Sänger*innen im Pop, Rock, Jazz & Unterhaltung (38 %). Sängerinnen verdienen in allen Sparten der Musik weniger als ihre männlichen Kollegen! Einzig unter Musiklehrkräften liegt der Gender Pay Gap mit 13 Prozent unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Ein Grund könnte sein, dass „Frauen weniger Erwerbsarbeit leisten als Männer. Von abhängig Beschäftigten wissen wir, dass aus strukturellen Gründen – beispielsweise wegen der ungleichen Verteilung von Sorgearbeit – mehr Frauen in Teilzeit arbeiten. Es ist anzunehmen, dass diese Gründe bei selbstständigen Kulturschaffenden ebenfalls greifen. Teilzeitarbeit führt zu weniger Einkommen und schlechteren Karrierechancen, damit verbunden sind die finanzielle Abhängigkeit vom Partner sowie drohende Altersarmut. Kulturkürzungen würden den Konkurrenzdruck unter Kreativen und die Unsicherheiten bei Honorarverhandlungen verstärken, hinzu kämen eine fehlende Anerkennung von Kultur und Kunst als Arbeit sowie geschlechtsspezifische Gründe: sexistische Strukturen in der Arbeitswelt, patriarchale Rollenvorstellungen in der familiären Sorgearbeit sowie geschlechterspezifische Sozialisation. Es reiche daher nicht, Frauen für eine bessere Verhandlungsführung zu schulen. ver.di fordert daher:

– Mehr Transparenz bei Honoraren: Honorare müssen vergleichbar und öffentlich nachvollziehbar sein.
– Tarifverträge verhindern ungleiche Bezahlung: Sie ermöglichen faire Honorare und bessere Arbeitsbedingungen.
– Kollektive Verhandlungsmöglichkeiten für Selbstständige: ver.di setzt sich dafür ein, damit faire und transparente Löhne etabliert werden.

07.03.2025

Equal Pay Day 06.03.2024

Am 06. März 2024 ist wieder Equal Pay Day – nicht etwa, weil sich beim Gender Pay Gap etwas gebessert hätte, sondern weil 2024 ein Schaltjahr ist. Unter dem Motto „Höchste Zeit für equal pay!“ rückt die diesjährige EPD Kampagne den Zusammenhang von Zeit und Geld in den Fokus. Wie frei sind Frauen* und Männer darin, wie sie ihre Zeit nutzen? Noch immer arbeiten Frauen* fast dreimal so häufig in Teilzeit wie Männer, da meistens Frauen* den Großteil der Care-Arbeit übernehmen. Diese Diskrepanz bei der Arbeitszeit ist mitverantwortlich für den Gender Pay Gap von 18 Prozent. Was muss sich ändern, damit Care-Arbeit, Erwerbsarbeit und Freizeit paritätisch aufgeteilt werden können? Ist die 4-Tage-Woche eine Lösung oder verkürzte Vollzeit? Was können Jobsharing oder Digitalisierung dazu beitragen? Solche Lösungen diskutieren Autor*innen in einem frisch veröffentlichten digitalen Journal zur Equal Pay Day Kampagne, das ihr hier runterladen könnt.
04.03.2024

Bund führt Honoraruntergrenzen für die Kulturförderung ein

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat am 13.02.2024 im Bundeskanzleramt den Verbänden und Gewerkschaften ihre Pläne zur Aufnahme von Honoraruntergrenzen in den Bestimmungen der Kulturförderung der BKM vorgestellt. Demnach soll es für professionelle, freie Kreative in den Sparten Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Wort, Musik und kulturelle Bildung eine garantierte Mindestvergütung geben, wenn sie für Empfänger*innen von Fördermitteln bestimmte Tätigkeiten auf Honorarbasis ausführen. Die Verpflichtung betrifft alle Förderungen, bei denen der Finanzierungsanteil des Bundesressorts für Kultur und Medien 50 Prozent übersteigt. Sie wird ab sofort Bestandteil der zu erlassenden Bescheide und grundsätzlich zum 1. Juli 2024 verbindlich. Maßstab für die einzuhaltenden Honoraruntergrenzen sind die entsprechenden bundesweiten Empfehlungen der jeweils einschlägigen Berufs- und Fachverbände der Künstlerinnen, Künstler und Kreativen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Als Kulturstaatsministerin ist es mir ein Herzensanliegen, dass künstlerische und kreative Arbeit angesichts ihres hohen gesellschaftlichen Stellenwerts auch angemessen vergütet wird. Die öffentliche Kulturförderung steht hierbei in besonderer Verantwortung mit gutem Beispiel voranzugehen und verbindliche Mindestvergütungsstandards einzufordern.“ Mit der Einführung förderbezogener Honorarmindestanforderungen setzt die Staatsministerin ein zentrales Vorhaben im Kulturkapitel des Koalitionsvertrages um.

20.02.2024

Faire Bezahlung für Orchesteraushilfen? Die „Aushilfenampel“ informiert…

unisono, der Berufsverband und die Gewerkschaft der professionellen Musiker*innen in Deutschland, hat eine „Aushilfenampel“ veröffentlicht. Damit werden die an Orchesteraushilfen gezahlten Honorare, für die es bislang keine Tarifregelungen gibt, transparent gemacht. Die derzeit tatsächlich in Berufsorchestern an Aushilfskräfte gezahlten Honorare werden wie bei einer Ampel mit grün, gelb oder rot gekennzeichnet. Eine grüne Kennzeichnung bedeutet, dass das Honorar den aktuellen unisono-Empfehlungen entspricht. Eine rote Kennzeichnung bedeutet, dass das Honorar weit unterhalb der Empfehlungen liegt, eine gelbe, dass das Honorar noch nicht ganz den Empfehlungen entspricht. unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens sagt: „Die Tariflöhne in Berufsensembles sind in den vergangenen zwanzig Jahren um ca. 40 Prozent gestiegen. Demgegenüber sind die daraus abgeleiteten Honorare von Aushilfen in Berufsorchestern und -chören in diesem Zeitraum vielerorts nicht angemessen angepasst worden. Insbesondere bei freischaffenden Aushilfen und Studierenden wird von Arbeitgebern die Marktmacht ausgenutzt und Dumping betrieben. Es bedarf einer ehrlichen Diskussion hierüber und einer Anpassung der Aushilfenhonorare. Mit der Aushilfenampel stellen wir Transparenz her, fordern die Orchesterträger auf, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen und Aushilfen fair zu vergüten.“

29.01.2024

Bund will Künstler*innen besser vergüten

Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB kündigte bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Kulturrats am 21.09.2023 an, dass die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen ab dem kommenden Jahr für Leistungen von freiberuflich arbeitenden Künstler*innen mindestens Honorare in Höhe einer Honoraruntergrenze zahlen müssen. Der Deutsche Kulturrat fordert schon seit Jahren eine deutlich höhere Entlohnung der freiberuflich arbeitenden Künstler*innen. In einigen Bundesländern (NRW, Brandenburg, Bremen und Sachsen) sind die sogenannten Basishonorare bereits in Vorbereitung. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Der Bund wird in der Zukunft die Leistungen von freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen und Künstler besser honorieren. Das ist ein sehr wichtiges Signal, denn bislang liegt ihr Durchschnittseinkommen unter 20.000 Euro brutto im Jahr. Die Zeiten, in der die schwierige wirtschaftlichen Lage der selbstständigen Kulturschaffenden nur bedauert wurde, geht glücklicherweise zu Ende. Jetzt werden tatsächlich Verbesserungen auf den Weg gebracht. Die Basishonorare oder Honoraruntergrenzen für freiberuflich arbeitende Künstlerinnen und Künstler sind ein besonders wichtiger Baustein zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von Künstlerinnen und Künstlern. Wir freuen uns, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth für die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen die Einführung von Basishonoraren im kommenden Jahr zugesagt hat.“

25.09.2023

VUT lädt Pro Musik zur Aufstellung gemeinsamer Vergütungsregeln im Streaming ein

Der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) hat PRO MUSIK, den Verband freier Musikschaffender, eingeladen, in die Verhandlung über gemeinsame Vergütungsregeln im Audiostreaming einzutreten. Ziel dessen ist es, zwischen Musiker*innen und Labels angemessene und zeitgemäße Regeln über die Vergütung von Leistungsschutzrechten aufzustellen. Unter anderem fordert der Verband, die Umstellung auf ein faireres und transparenteres nutzerbasiertes Abrechnungsmodell – zugunsten von Künstler*innen und Hörer*innen. In einer vergangenes Jahr veröffentlichten Stellungnahme zielen die Vorschläge des Verbandes auf eine transparentere und optimierte Streaming-Ökonomie und fordern unter anderem, Künstler*innen eine faire zeitgemäße digitale Lizenzgebühr zu bezahlen. Diese Forderung möchte der Verband nun gemeinsam mit Pro Musik umsetzen.

17.04.2023

Deutscher Musikrat regt Equal Pay Gipfel an

Beim „Zukunftskongress Equal Pay Day“ am 4. März 2023, einer Veranstaltung der „Business and Professional Women Germany“ in Kooperation mit dem Deutschen Kulturrat im Berliner bUm, verdeutlichte Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die notwendige Ausweitung gesetzlicher Rahmenbedingungen zur Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben und zur Entgeltgleichheit. Kulturstaatsministerin Claudia Roth sprach angesichts der Entgeltlücke von einem „Abgrund, der sich vor berufstätigen Frauen öffne.“ Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, fordert jetzt, dass es mit Bekenntnissen nicht getan sei: „Der Deutsche Musikrat regt einen EqualPay-Gipfel beim Bundeskanzler an, weil die seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland bestehende Ungleichheit in der Bezahlung von Frauen und Männern nur in einem gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss zu beheben ist. Im Artikel 3 des Grundgesetzes ist der Gleichheitsgrundsatz von Frauen und Männern verankert. Dieses Grundrecht wird bis heute mit Füßen getreten, weil Frauen 18% weniger verdienen als Männer. Im Kulturbereich gehen die Gehaltsunterschiede sogar bis zu 47%. Die von der stellvertretenden Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrates, Gabriele Schulz, vorgestellten ersten Ergebnisse der neue Studie „Gender Pay Gap in Kultur und Medien“ verdeutlichen in einer beispiellose Differenzierung diese skandalösen Unterschiede. Mit dieser Studie haben wir nun wirklich kein Erkenntnisproblem mehr, sondern eine gesamtgesellschaftliche Umsetzungsverantwortung.“

27.03.2023

Parenthood in Music will Arbeitsbedingungen für Eltern verbessern

Die Initiative Parenthood in Music wurde 2021 von Steffi von Kannemann (Gründerin Better Things) und Marit Posch (General Manager IDOL Germany) in Berlin gegründet. Sie setzt sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Eltern in der Musikindustrie ein. In einem Video des Reeperbahn Festivals erklärt Steffi von Kannemann, warum der Gender Pay Gap in der Musikindustrie vor allem bei Frauen ab 30 J. besonders gravierend ausfällt und was sich strukturell ändern müsste: Meetings nur noch bis 15 Uhr, Kinderbetreuung, Transparente Gehaltsstrukturen, geteilte Führungspositionen, Väter zu ermutigen, in Teilzeit zu arbeiten u.a. Mit ihren Workshops, Keynotes und Panels gehen sie dabei in den direkten Austausch mit Künstler*innen, Führungspersonen, Institutionen, Festivals und Unternehmen, um Problemstellungen zu diskutieren, innovative Arbeitsmodelle zu entwickeln und somit eine zukunftsorientierte Arbeitswelt, auch branchenübergreifend zu schaffen, die Arbeitnehmer*innen und selbständige Kulturschaffende mit Kindern unterstützt.

27.02.2023

Equal Pay Zukunftskongress 04.03.2023

Equal Pay soll nicht länger Zukunftsmusik bleiben. Doch an welchen Stellschrauben müssen wir für eine Zukunft mit Lohngleichheit drehen? Und welche Erkenntnisse können wir dafür aus dem Bereich Kunst und Kultur gewinnen, in dem der Gender Pay Gap mit 30 Prozent besonders hoch ist? Darüber möchte der Deutsche Kulturrat beim Equal Pay Zukunftskongress am 4. März in Berlin mit den Gästen und dem Publikum diskutieren. Ab 13:30 Uhr erwarten euch spannende Impulse zu feministischen Zukunftsvisionen, die an den Ursachen der Lohnungleichheit ansetzen: Sei es eine Neubewertung von Care-Arbeit, mehr Gehaltstransparenz oder veränderte Zeitpolitik. Eingeladen sind die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus und Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth. Unter dem diesjährigen Kampagnenmotto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ blicken die Teilnehmer*innen außerdem auf die Ergebnisse der neuen Studie zu Gender Pay Gap in Kultur und Medien (erscheint im März 2023) und wagen mit Vertreter*innen aus Kunst und Kultur den Blick hinter die Kulissen beim Thema Geschlechtergerechtigkeit. Für Kinderbetreuung und bei Bedarf Übersetzung in Gebärdendeutsch ist gesorgt, die Räumlichkeiten sind behindertengerecht. Leider gibt es nur noch Wartelistenplätze.

Veranstaltungsort: bUm Berlin, Paul-Linke Ufer 21, 10999 Berlin

20.02.2023

Equal Pay Zukunftskongress 04.03.2023

Equal Pay soll nicht länger Zukunftsmusik bleiben. Doch an welchen Stellschrauben müssen wir für eine Zukunft mit Lohngleichheit drehen? Und welche Erkenntnisse können wir dafür aus dem Bereich Kunst und Kultur gewinnen, in dem der Gender Pay Gap mit 30 Prozent besonders hoch ist? Darüber möchte der Deutsche Kulturrat beim Equal Pay Zukunftskongress am 4. März in Berlin mit den Gästen und dem Publikum diskutieren. Ab 13:30 Uhr erwarten euch spannende Impulse zu feministischen Zukunftsvisionen, die an den Ursachen der Lohnungleichheit ansetzen: Sei es eine Neubewertung von Care-Arbeit, mehr Gehaltstransparenz oder veränderte Zeitpolitik. Eingeladen sind die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus und Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth. Unter dem diesjährigen Kampagnenmotto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ blicken die Teilnehmer*innen außerdem auf die Ergebnisse der neuen Studie zu Gender Pay Gap in Kultur und Medien (erscheint im März 2023) und wagen mit Vertreter*innen aus Kunst und Kultur den Blick hinter die Kulissen beim Thema Geschlechtergerechtigkeit. Für Kinderbetreuung und bei Bedarf Übersetzung in Gebärdendeutsch ist gesorgt, die Räumlichkeiten sind behindertengerecht.

Veranstaltungsort: bUm Berlin, Paul-Linke Ufer 21, 10999 Berlin

25.01.2023

Magazin des Kultur Management Network hat „Honorar“ zum Thema

Kann man verhandeln lernen? Was ist meine Arbeit wert? Wie berechne ich als Selbständige*r einen vernünftigen Stundensatz? Das und vieles mehr diskutiert die August-Ausgabe des Magazins von Kultur Management Network mit dem Schwerpunkt „Honorar“. Darin plädiert das Online-Medium für mehr Wertschätzung der geleisteten Arbeit von freiberuflichen Kulturschaffenden, mit dem Schwerpunkt auf Kulturwissenschaftler*innen & Start-Ups. Denn nach wie vor werden im Kulturbetrieb zu geringe Honorare bezahlt, was eine fehlende soziale Absicherung nach sich zieht.

Die geleistete Arbeit von Freischaffenden im Kulturbetrieb ist schlicht mehr wert, als ein Pauschalhonorar, das zudem keine abrechenbaren Mehrstunden, zusätzliche Ausgaben oder Umsatzsteuer berücksichtigt“, so Geschäftsführer Dirk Schütz. Hierfür bedarf es vonseiten der Kultureinrichtungen mehr unternehmerisches Denken, um den Kulturbetrieb mit fairen Arbeitsbedingungen in die Zukunft zu bringen. „Aber auch die Freischaffenden selbst müssen hierbei künftig selbstbewusster für den Wert ihrer Arbeit eintreten, um ihr Honorar entsprechend zu verhandeln“, so Schütz weiter.

09.08.2018

Runder Tisch zum Thema „Frauen in Kultur und Medien“ & Studie als E-Book

Auf Einladung der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, sind am 20.12.16 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kultur- und Medienbetrieb sowie aus Hochschulen und Kulturverbänden im Bundeskanzleramt zum Runden Tisch „Frauen in Kultur und Medien“ zusammengetroffen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte: „Wenn Kunst, Kultur und öffentlicher Diskurs Spiegel unserer Identität sein sollen, verdienen weibliche Perspektiven und Potentiale in Kultur und Medien mehr Anerkennung und Gewicht. Aus dieser Überzeugung heraus habe ich den Runden Tisch „Frauen in Kultur und Medien“ ins Leben gerufen. Dabei geht es zunächst einmal um Gleichberechtigung, um gleiche Rahmenbedingungen – aber auch noch um viel mehr, nämlich um künstlerische, um kulturelle, um mediale Vielfalt.“ Monika Grütters weiter: „Nicht erst seit der Vorstellung der aus meinem Etat geförderten Studie „Frauen in Kultur und Medien“ des Deutschen Kulturrates wissen wir, dass Frauen mehr verdienen – mehr Geld, mehr Möglichkeiten, mehr Wertschätzung, mehr Anerkennung. Dank der Studie ist nun auch bekannt, wie groß der Handlungsbedarf aktuell in den einzelnen Sparten tatsächlich ist. Diese Erkenntnisse sind die Grundlage, um konkrete und für die verschiedenen Branchen passende Maßnahmen zu entwickeln.“

Vier Themen standen im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen, die von der Stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer moderiert wurden: „Frauen in Führungspositionen“, „Gremien und Jurys, Kulturförderung“, „Lohnlücke im Bereich Kultur und Medien“ sowie „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Anfang kommenden Jahres sollen diese Themen in Arbeitsgruppen aufgegriffen werden, die praxisorientierte Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Frauen in Kultur und Medien erarbeiten. Diese sollen im Anschluss mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Runden Tisches diskutiert und umgesetzt werden. Ein Abschlusstreffen des Runden Tisches „Frauen in Kultur und Medien“ ist für Mitte kommenden Jahres geplant.

Die der Veranstaltung zugrunde liegende, gleichnamige Studie des Deutschen Kulturrats ist als E-Book erhältlich unter https://www.kulturrat.de/wp-content/uploads/2016/12/Frauen-in-Kultur-und-Medien.pdf.

03.01.2017