Rokia Traore

„Wanita“ ist das zweite Album der 26-jährigen Malierin und setzt die sich schon auf dem Debutalbum „Mouneissa“ abzeichnenede Linie fort. Rokia Traore beweist dabei gemeinsam mit den anderen MusikerInnen (Boubacar Traore, Coco Mbassi, Massambou Diallo, Adama Diarra, Abdul Wahab Berthe, Noel Ekwabi, Louis Winsberg, Toumani Diabate, Mamah Diabate, Andra Kouyate & Sidiki Camara) ein ausgeprägtes Gespür für Melodie und daraus resultierende Stimmungen. Ihr Gesang wird sparsam von der Marimba Balaba, der Kora, der Ngoniba (dreisaitige Gitarre), dem E-Baß und anderen Instrumenten unterstützt und ist sorgfältig mit Kleinpercussion instrumentiert, ohne die Stücke dabei klanglich zu überfrachten. Die Texte sind in Bramanan, ihrer Muttersprache. Sie handeln vom Schicksal des menschlichen Seins, sowie sozialen Themen, beispielsweise der Würde der Frauen. Zu der CD gibt es ein Booklet mit den in’s Französische übersetzten Texten und vielen Fotos, die den HörerInnen einen Einblick in den Lebensalltag der WestafrikanerInnen geben. In Rokia Traore entdecke ich eine Musikerin, die es versteht, mit traditionellen Werkzeugen eine eigene Art von Musik zu schaffen, etwas Schwebendes, Filigranes. Auf mich wirkt die Musik friedvoll und gleichzeitig ungemein lebendig, und aus dieser Mischung entsteht etwas sehr Kraftvolles. Rokia Traore, eine zarte aber eindringliche Stimme des afrikanischen Kontinents, ist gewiß eines genaueren Hinhörens wert!