Cathrin Pfeifer

“Tough & Tender“

Neben einer virtuosen und eigenwilligen Musikerin ist Cathrin Pfeifer vor allem eines: eine spannende Geschichtenerzählerin. Dazu holt sie alles aus ihrem Instrument heraus: Hupen und Stöhnen, Wimmern und Juchzen, Wispern und Grollen, behutsame Annäherung und stolz vorpreschende Melodiekaskaden. Die von ihr verwendete Dramaturgie besteht aus Kontrasten zwischen Leichtigkeit und Schwere, Melancholie und sprühender Lebensfreude. Ihre Inspiration zieht die studierte Akkordeonistin aus zahlreichen Reisen und Welttourneen und so ist es nicht verwunderlich, dass ihr individueller Stil durchzogen ist von Klängen und Geschichten fremder Kulturen und dem, was sie selbst auf ihren Reisen erlebt, Begebenheiten, Begegnungen, Erfahrungen.
„Tough & Tender“ ist die Pfeifer pur, das heißt es ist ein Solo-Album: Akkordeon, (ihre eigene) Stimme und sparsame rhythmische Begleitung. Stellenweise habe ich mich gefragt: DAS ist EIN Akkordeon? Viele Höhepunkte gibt es zu hören auf dieser CD, besonders gefallen „Scandal No. 6“, „Cirque de Plue“, „Im Gewühle der Gefühle“ und einige mehr. Zeitweise ist die Musik sehr schwer und geprägt von Stagnation (z.B. das Titelstück „Tough & Tender“ oder, z.T, „Hate to wait“). Es hat etwas gedauert, bis mir diese CD ebenso gefiel wie die vorangegangene („Waiting for Valentine“). Sie ist einfach anders, aber nicht minder schön und vor allem: Eine leidenschaftliche Liebeserklärung an ihr Instrument.

CD, 2008, 13 Tracks, Label: Gmv

Antje Köhn

21.09.2008