Neko Case

“The Worse Things Get, The Harder The Fight, The Harder I Fight, The More I Love You“

Erst war sie Schlagzeugerin in verschiedenen Punkbands, dann entdeckte sie den Country und veröffentlichte ihr Solo-Debüt mit Cover-Songs als Sängerin und Gitarristin, heute zählt sie bereits zu den erfolgreichsten Singer-/Songwriterinnen in den USA. Sie selbst nennt ihre Musik ob der eher dunkel-düsteren Grundstimmung „Country Noir“, was nicht zuletzt daran liegen kann, dass sie wie schon auf ihren Vorgängeralben u.a. mit Musikern von Giant Sand / Calexico zusammengearbeitet hat. Außerdem war die Zeit, die der Produktion des Albums vorausgegangen war, für Case mit vielen Verlusten verbunden gewesen; sie verlor nicht nur beide Elternteile, sondern auch noch einige Freunde. Ihre Trauer verarbeitete sie in ihren Songs und transformierte die schmerzvollen Erfahrungen so in einen genialen Soundtrack. Aber ihre Musik versinkt nicht etwa in Depression oder Selbstmitleid, ist vielmehr kraft-, hoffnungsvoll und geradlinig. Sie ist manchmal eindringlich-berührend („Where Did I Leave That Fire?“), geht mächtig ab wie in „Man“ oder „Bracing For Sunday“, bedient die Folkschublade („I’m From Nowhere“) und wartet sogar noch mit einem A Cappella Stück auf. Den emotionalen Reigen beendet der Song „Ragtime“ (die einzige Musik, die sie in ihren dunkelsten Stunden ertragen konnte). American music at its best.

MELODIVA CD Tipp September 2013

CD, 2013, 12 Tracks, Label: Anti

Mane Stelzer

22.09.2013