Olivia Pedroli

“The Den“

Die Schweizer Künstlerin Olivia Pedroli zeigt auf diesem Album, wie sich avantgardistisches Songwriting anhören kann. Hier werden elektronische Sounds gemischt mit Streicherarrangements, die zwischen Romantik, Impressionismus und Neuer Musik changieren. Aber auch atmosphärische Blechbläserteppiche finden Eingang in dieses unglaublich vielfältige Album. Dann ist aber auch immer wieder eine puristische akustische Gitarre zu hören, die nach wenigen Takten in überraschende Voicings abbiegt und so deutlich macht, dass hier die Grenzen traditionellen Songwritings weit überschritten werden. Überwiegend melancholisch anmutend wirkt Olivia Pedrolis Altstimme mit ihrem reifen Timbre hier unglaublich gut platziert, so dass immer wieder der Eindruck entsteht, die Stimme ist ebenfalls eines der vielen Instrumente, die hier zu hören sind. In den höheren Lagen ist Pedrolis Stimme nicht ganz so überzeugend, hier wirkt sie eher filigran und zerbrechlich – was aber auch durchaus seinen Reiz hat. Olivia Pedroli, die vorher schon unter dem Namen “Lole” zwei Alben vorgelegt hat, ist mit Sicherheit als eine der innovativsten Songwriterinnen anzusehen, von der noch einiges zu erwarten sein wird.

CD, 2011, 10 Tracks, Label: Betacorn

Marion Möhle

12.12.2011