Counterparts’ Voices

“The Dark Side“

„The Dark Side“ heißt das Debütalbum des Duos Counterparts’ Voices aus Rheinland-Pfalz beziehungsweise Hessen. Mit dem Bandnamen und dem Albumtitel drücken sie genau das aus, was sie machen: dunkle Singer/Songwriter Musik, die vor allem durch die unterschiedlichen Stimmen der beiden Sängerinnen geprägt ist. Bei „The Dark Side“ werden sie dabei von Bass, Schlagzeug und Cello unterstützt. Der Opener „ Too Much Alike“ lässt positiv erahnen, was sich durch das ganze Album ziehen wird: Lieder, die im außergewöhnlich komplexen Englisch geschrieben sind, was bei aus Deutschland kommenden Bands nur sehr selten vorkommt. Auch ihre Art Musik zu machen, ist sofort erkennbar: Ute Helsper (git./ voc.) und Patricia Schaller (voc.) schreiben über Krisenzeiten im Leben und haben dabei eine ganz eigene Technik entwickelt, zweistimmig zu singen. Die meisten Stücke dieses Albums sind in ruhigerem Tempo gehalten und erzählen von Depression („Avoid Living“), Selbsthass („Selfdestruction“) oder Zweifel an der Liebe des Partners („Seeking Trouble“). Trotz der zuweilen sehr düsteren Atmosphäre des Albums gibt es hin und wieder Lieder mit hookigen Refrainmelodien („Equilibrium“) oder auch mehr Tempo wie im Stück „Just A Phase“, in dem mit einem Augenzwinkern die Geschichte eines lesbischen Teenagers erzählt wird, die sich unglücklich in eine Hetero Freundin verliebt. Dass man sich mit den beiden besser nicht anlegen sollte – diesen Eindruck bekommt man in den nächsten beiden Stücken, in denen es Kriegserklärungen an die Ex-Freundin gibt. „In Love And War“ beschreibt, wie Liebe in Hass umschlagen kann. Erstmals ist hier auch eine E-Gitarre zu hören, eine James Bond ähnliche Melodie untermauert klanglich die Verwandlung. „Plymouth fury“ setzt – was das Kriegsbeil betrifft – textlich noch einen drauf: „ I hear the engines of my friends’ bulldozers pound. They’re on their way to get you – what a beautiful sound.“ Ernste Musik mit anspruchsvollen Texten und markantem zweistimmigen Gesang – das zeichnet dieses Album aus. Ob einem die Ähnlichkeit der Songs (musikalisch und inhaltlich) eventuell auf Dauer langweilt, muss jede selbst entscheiden. Manch einer mag die recht drückende Stimmung des Albums nicht zusagen. Für diejenigen, die aber ihre eigene „dark side“ ausleben wollen, ist das Album genau das Richtige!

CD, 2010, 10 Tracks, Label: Eigenvertrieb: [url]http://www.counterparts-voices.de/[/url]

Katrin

04.10.2010