Whitney Shay

“Stand Up!“

„Stand Up!“ lautet der Titel des dritten Solo-Albums von Whitney Shay, mit welchem die amerikanische Singer-/Songwriterin (unterstützt durch Co-Writer Adam J. Eros) ihre Zuhörer*innen sowohl zum Tanzen als auch zum politischen Engagement im Bereich Geschlechtergerechtigkeit aufzufordern scheint. „I like to play music that’s exciting and makes people dance”, erklärt Shay im Interview mit dem belgischen Online-Musik-Portal Rootstime. Menschen emotional mitzureißen dürfte der quirligen Musikerin nicht allzu schwer fallen. Sie singt nicht nur großartig, sondern verbreitet durch fröhliches Lachen und scherzendes Geplänkel mit ihren Musikerkolleg*innen auch eine super Stimmung. Überraschend ist das allerdings nicht, steht Shay doch bereits seit ihrem dritten Lebensjahr als Sängerin, Theaterdarstellerin oder Bandmusikerin auf der Bühne. Inspiriert fühlt sie sich vor allem durch Blues-Legende Etta James: „She had a real sincerity and honesty to her approach, that I’m always trying to (…) find in my own performances.“ Wenn man Shays bisherige Auszeichnungen betrachtet, scheint die Musikerin dieses Vorhaben gut umgesetzt zu haben. Viermal gewann sie den San Diego Music Award, letztes Jahr wurde sie sogar für den begehrten Blues Music Award nominiert. Was an „Stand Up!“ fasziniert, sind nicht nur Shays stimmgewaltige Performances, sondern auch das souveräne Zusammenspiel ihrer zahlreichen Mitmusiker*innen. Ob soulig groovende Keyboard- und Gitarrensounds („Someone You Never Got To Know“ und „Equal Ground“), swingende Bläserbegleitung („You Won’t Put Out This Flame“ und „Stand Up!“) oder animierende Boogie-Klänge („Boy, Sit Down!“) – die Band überzeugt! Auch ein paar ruhige Momente gibt es auf dem Album. So etwa bei der gefühlvollen Ballade „I Thought We Were Through“ oder dem souligen „I Never Meant To Love Him“, mit welchen Shay eindrücklich die Wandelbarkeit ihrer Stimme demonstriert. Fazit: Toller Gesang, tolle Arrangements und der ideale Soundtrack für die nächste Party!

CD, 2020, 12 Tracks, Label: Ruf Records

Stefanie Zimmermann

04.03.2020