Emma Russack

“Sounds of Our City“

Wow, was für eine Stimme: samtig, dunkel, elegant, voluminös und gefühlvoll. Perfekt für den Blues, aber dennoch ganz jung. Die Frau, der diese Stimme gehört, ist Anfang zwanzig, heißt Emma Russack, kommt aus Melbourne/Australien und machte im letzten Jahr via youtube mit einer sehr speziellen Version von Black Sabbaths “Planet Caravan” von sich reden. Ihr aktuelles Album “Sounds of Our City” entstand in Melbourne, als die Singer-/Songwriterin von einer langen Reise durch Südamerika zurückgekehrt war. In den Songs verarbeitet Emma ihre Erlebnisse und die widersprüchlichen Gefühle, die man beim Heimkommen so hat: bin ich noch dieselbe, seid ihr, meine Freunde, noch dieselben, wie machen wir jetzt weiter? Dementsprechend melancholisch, teils regelrecht bedrückt klingen Emmas Songs: “He Was My Family”, “Friends Not Lovers” oder “Easy to Forget” sind intime, zurückhaltend instrumentierte Balladen auf – sehr reduzierter – Basis von Alternative Country, Blues und Folk. Emmas dreiköpfige Begleitband und die GastmusikerInnen erzeugen eine wohlig-wehmütige Stimmung, die manchmal an Neil Youngs Filmmusik zu “Dead Man” erinnert, aber sehr viel anheimelndere Melodien parat hat. Interessante Anekdote am Rande: ihre erste Single “Psycho” veröffentlichte Emma Russack vor drei Jahren unter dem Künstlernamen Lola Flash – weitere Parallelen zu einer gewissen Lana Del Rey gibt es aber nicht.

CD, 2012, , Label: Spunk Records

Christina Mohr

07.02.2012