Lake Street Dive

“Side Pony“

Lake Street Dive ist eine amerikanische Indie Jazz-, Pop- und Soul Band, die 2004 von Rachael Price (Vocals), Bridget Kearney (Kontrabass), Mike „McDuck“ Olson (Trompete, Gitarre) und Mike Calabrese (Schlagzeug) gegründet wurde, als sie gemeinsam in Boston Jazz studierten. Der Anspruch der Band: „Wir wollen klingen, als feierten Motown und die Beatles eine Party (…) und versuchen Nummern mit Ohrwurm-Qualität zu schreiben, die die Leute zum Tanzen bringen“ (Calabrese). Besser hätte man es nicht ausdrücken können: das fünfte Album „Side Pony“ klingt wie eine schmissige Reminiszenz an die Motown-Ära und die groovigen 70er Jahre. Da stimmt einfach alles – nur mit dem Unterschied, dass die Songs zwar retro, aber extrem interessant und regelrecht veredelt klingen. Da sind keine seelenlosen Kopisten am Werk, sondern ungemein talentierte MusikerInnen, die einfach spielen, was sie selbst gern hören würden und Songideen auf minimalistische Art und Weise runterbrechen: man höre nur mal die Coverversionen auf ihrer EP „Fun Machine“ (2012) oder betrachte ihre witzigen Cover-Videos von „Bohemian Rhapsody“ bis „Love Shack“, die sie regelmäßig zu Halloween veröffentlichen. Auf „Side Pony“ haben sie ihren Anspruch auf die Spitze getrieben; die Songs sind brandneu und klingen jetzt schon wie Klassiker. Dem zuckersüßen „So Long“ kann sicherlich keiner widerstehen, das gut gelaunte „Side Pony“ hat das Zeug zum Ohrwurm, „Hell Yeah“ und „Can’t Stop“ liefern die Tanzkracher für das Jahr 2016. Rachael Price hat eine Hammerstimme, die extrem viel Soul hat. Im April kommen sie für einige Konzerte nach Deutschland, wer nicht hingeht, ist selbst schuld.

MELODIVA CD Tipp Februar 2016

CD, 2016, 12 Tracks, Label: Nonesuch

Mane Stelzer

06.03.2016