Souad Massi

“Sequana“

Die 1972 in Algier geborene Sängerin und Gitarristin Souad Massi kann auf eine mittlerweile über 20jährige Karriere zurückblicken, in der sie viele Genres durchlebt hat; von traditioneller algerischer Musik (Chaabi) zu französischen Chansons, Country & Folk, Flamenco & Hardrock zur Klassik. 1999 zog sie nach Frankreich, weil die algerische Regierung die Musikszene zensierte. Neun Alben sind mit der Zeit entstanden, die diverse Preise gewannen oder gar Goldstatus erreichten. Für ihr 10. Album hat sie ihre Band gewechselt und schart nicht nur die großartige Flötistin Naïssam Jalal und den Singer-/Songwriter Piers Faccini als Gaststars um sich, sondern auch ein Streichquartett sowie Musiker an spanischer Gitarre, Percussion, Mandoline und mehr. Neben Folk und Chaabi sind erstmals auch Einflüsse aus der Sahelzone, der Karibik und Brasilien zu hören. „Mein Album handelt von menschlichen Beziehungen, vom Unbehagen der heutigen Jugendlichen und der Orientierungslosigkeit bis hin zu den Gefahren totalitärer Regime, die Menschen dazu bringen, schreckliche Risiken einzugehen, um aus ihrem Land zu fliehen“, sagt Massi über ihre arabisch- und französischsprachigen Songs. Ihre Musik ist Anklage und Mahnung zugleich, will uns an unsere Verbindung zur Natur, an das Helle erinnern, aber auch das Grausame beleuchten.           

CD, 2022, 11 Tracks, Label: Backingtrack Productions

Mane Stelzer

27.11.2022