Gurls

“Run Boy, Run“

Bei Gurls haben sich „drei von Norwegens meist beschäftigten Musikerinnen“ (PR-Text) in einer ungewöhnlichen Besetzung zusammengetan und starten mit Saxophon, Bass, Gesang und wenigen Percussion-Akzenten durch. Da ist zum einen die Sängerin Rohey Taalah. Sie singt in der Jazzformation Rohey, die für die Scandinavian Soul Awards nominiert wurde und 2017 ihr erstes Album „A Million Things“ veröffentlicht hat. Den Bass und mehr steuert Ellen Andrea Wang bei, die, wenn sie nicht mit ihrem eigenen Trio oder ihrer Indie Jazz-Band Pixel unterwegs ist, schon mal mit Manu Katché, Marilyn Mazur oder Sting auf der Bühne steht. Die Kompositionen stammen von Hanna Paulsberg (sax, voc, perc), die mit ihrem Quartett 2011 bereits den Nachwuchspreis des Trondheim Jazzfestivals abgeräumt hat und im Trondheim Jazz Orchestra spielt. Gurls hat sie in anderer Besetzung bereits 2013 gestartet, damals noch mit Emilie Nicolas (die auf dem Album noch auf „Dis Boy“ zu hören ist). Das Album beginnt mit einem eher sperrigen Opener von R’n’B-Gesang und Saxophon („Worried About Ya“), gefolgt von „Oui“, einer feinen und genießerischen Liebeserklärung. „Syngedame“ zeigt die unterschiedlichen Gesangsqualitäten der drei: Paulsberg rappt auf Norwegisch, Wang singt wunderschön, Taalah packt die mitreißende Soulröhre aus. Die 9 knackigen Songs drehen sich um die „boys“, sie erzählen Geschichten von „pork chop lovers“, unwiderstehlichen Musikern, Nebenbuhlerinnen und Besserwissern, die frau besser hinter sich lässt. Bitte liebe Veranstalter*innen: holt diese Band zu uns nach Deutschland!

CD, 2018, 9 Tracks, Label: Grappa

Mane Stelzer

05.07.2018