
Madison Cunningham
“Revealer“
Der Rolling Stone beschreibt die Musik von Madison Cunningham so: “…a new spin on West Coast folk-rock, with classical tendencies, electric guitars, jazz-school chord changes and alt-rock strut all living under the same roof”. Wer die Musik von Jeff Buckley, Joni Mitchell oder Fiona Apple liebt, könnte am neuen Album der Singer-Songwriterin jedenfalls Gefallen finden. Zweimal wurde die 26Jährige bereits mit einer Grammy-Nominierung geadelt – “Best Americana Album“ beim Debüt 2019 und “Best Folk Album 2022“ für ihre EP „Wednesday“. Talent hat sie also reichlich, noch dazu scheint sie sich aber eine kindliche Experimentierfreude bewahrt zu haben, die ihr die besten Ideen beschert. Im Mittelpunkt der Musik steht ihr souveräner, unverwechselbarer Gesang und ihr einfallsreiches, fingerfertiges (E-)Gitarrenspiel. Daneben tobt sie sich noch an Bass, Mellotron, Cello, Mandocello, Drums, Synthies, Piano, Percussion, Wurlitzer und Sound Effects aus. Ihre Songs schielen nicht auf Radiotauglichkeit, sie sind tiefgründig, genau auf den Punkt, aber auch voller Umwege und überraschender Twists. Die Songs handeln von einer krisenbehafteten Zeit, sie entstanden während der Pandemie und als Cunninghams Großmutter starb. Das macht „Revealer“ zu einem Zeitzeugnis, einer Art Überlebenshandbuch, in dem Trauer, Depression, Wut, Angst und Apathie Platz finden und in etwas Kraftvollem münden.
CD, 2022, 11 Tracks, Label: Verve Forecast
Mane Stelzer15.09.2022