Chelsea Wolfe

“Pain Is Beauty“

Drama, Baby!Es ist nicht ganz einfach, die Musik von Chelsea Wolfe zu beschreiben: Hypnagogic Pop wurde schon ins Feld geführt, auch Dark Ambient, Gothic-oder Doom-Folk sollen dazu dienen, die dunklen Phantasien der aus Sacramento, Kalifornien stammenden Singer-/Songwriterin (noch so ein Begriff…) in Worte zu fassen. Sie selbst sagt, dass sie „basically casio-based gothy R&B songs” machen und gern wie Kurt Cobain singen würde. Wie dem auch sei, Wolfe veröffentlicht seit 2006 regelmäßig Platten, doch erst jetzt beziehungsweise seit 2012 scheint die Zeit reif für ihre Kunst: als sie im vergangenen Herbst ankündigte, nach dem Akustik-Album „Unknown Rooms“ eine eher elektronisch ausgerichtete Platte machen zu wollen, machte der Buzz im Netz und anderswo sofort die Runde. Wolfes neue Songs zelebrieren – siehe Albumtitel – die Schönheit des Schmerzes, düster-elegische Balladen wie „Ancestors, The Ancients“ und „They´ll Clap When You´re Gone“ herrschen vor und gemahnen an die Vergänglichkeit des Lebens. Besonders interessant wird es, wenn Chelsea Wolfe den getragenen Duktus aufbricht und elektronifizierte Beats ins Spiel bringt wie beim fast schon tanzbaren „Desctruction Makes The World Burn Brighter“, das weniger morbid klingt als der Titel es vermuten lässt. Die Songs sind von erhabener Schönheit und werden all denen gefallen, die Zola Jesus, Soap and Skin und Esben and the Witch mögen – Chelsea Wolfe kann übrigens auch Mark Lanegan zu ihren Fans zählen, der einen ihrer Songs auf sein neues Album gepackt hat.

CD, 2013, 12 Tracks, Label: Sargent House

Christina Mohr

02.09.2013